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Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .

. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.

Grundig und Philips wollten es 1971 wissen.

Die gesamte VCR Technik (Video Cassette Recording), das Format sowie die Kassette war auch (wie die Audio Compact Cassette von 1963) eine Philips Entwicklung (zusammen mit Grundig) und stammt von 1971/72. Technologisch mit guten Ideen versehen aber mechanisch kompliziert, brachten die beiden übereinander liegenden Spulen mehr Probleme als (räumliche) Vorteile. Insgesamt gab es sogar 3 verschiedene zueinander nahezu inkompatible Formate auf diesen Kassetten.

 

Die BASF stellte VCR Kassetten mit VCR Standard- Laufzeiten von 16min bis 90min her. Bei der BASF hießen sie LVC 30, 60, 90, 120, 150, 180, bei Grundig hießen Sie SVC. Und sie wurden (wie später bei den DLT und anderen Data Bändern) immer mit der Longplay Zeit beworben (also immer die doppelte Datenmenge mit Kompressison bzw. reduzierter Gescfhwindigkeit) und alleine das ist eigentlich schon Lug und Trug. Bei Agfa hießen Sie VC60 bis VCxx.

 

Auf älteren mehrfach gebrauchten Bändern zeigen sich starke Verwerfungen. Durch die übereinander liegenden Spulen musste die Mechanik die Schräglage des Bandweges trickreich, also besonders präzise, ausgleichen. Das geht zwar im Prinzip, doch musste man exzellente Fertigungstoleranzen im Laufwerk einhalten. Und VCR war für den "Consumer-" Bereich entwickelt, also lowcost.

 

Im Fundus des Fördervereins in Wiesbaden sowie in der grossen Tonbandsammlung in Lindenfels stehen mehrere dieser (defekten) Grundig VCR Recorder, die allesamt nach einer gewissen Laufzeit mechanische Band-Transport Problem hatten und heute fast alle nicht mehr funktionieren. Aus der Historie heraus sind Kassetten (und Recorder-Laufwerke) mit nebeneinander liegenden Spulen mechanisch im Vorteil und insgesamt langlebiger. Bis auf wenige sehr teure Exemplare bei den Broadcast-Profis und ein paar absolut unbekannte Exoten blieb diese Art der übereinander liegenden Spulen-Anordnung einmalig.

Das Innenleben der VCR Kassette jetzt in 2006

So sieht der Bandlauf von vorne aus, wenn man die Kassette öffnet. Das Band muß gerade aus der Kassette herausgeholt werden und dann um die Kopftrommel geschlungen werden und wird dann in der oberen Etage wieder auf die Leerspule aufgewickelt.

 

An der linken Seite sieht man eine Öffnung, durch die die fest stehenden Köpfe für den Ton an das Band heran kamen. Der Ton wurde linear aufgezeichnet und die Qualität war dadurch nur "erträglich". Erst bei viel späteren Geräten wurde der Hifi Ton in Stereo mit vom Schrägspurkopf aufgezeichnet.

 

 

Die Spulenführung beider Spulen wurde vom Recorder übernommen.

 

 

 

 

 

 

 

Irgend etwas hatten die Entwickler oder die Kaufleute damals auch falsch verstanden oder falsch gemacht. Sowohl die Umlenkrolle als auch die Bolzen und Federn sind extrem stark korrodiert bzw. zur Unbrauchbarkeit verrottet, obwohl unser Muster in einem Archiv genau nach Vorschrift gelagert wurde. Solche Langzeit Probleme hatten wir bisher bei keiner der hier vorgestellten Kassetten vorgefunden.

 

 

Das ist (es war) Murks direkt aus der Fabrik. Schade, aber es gab mehrere Gründe für Grundigs Mißerfolg bei VCR. Alte Werkstatt-"Menschen" haben mir erzählt, die ganzen Grundig VCRs waren Dauerkunden in der Werkstatt. Es stimmte also, sie hatten nie richtig funktioniert und es waren weit über hunderttausend Geräte, die in großen Schüben wieder zum Händler zurück kamen.

 

 

Über VCR lassen sich viele viele Stories berichten, einige stehen unter Grundig.

 

 

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