Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .
. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.
Die posttauglichen Anrufbeantworter von Zettler
Die "Alibicords" waren nicht ganz so unverschämt teuer wie die extrem teuren (anscheinend vergoldeten) von Siemens und sie waren von deutschen Ingenieuren in München konstruiert.
Die (damaligen) Vorgaben machte die damalige Deutsche Bundespost (das verbeamtete deutsche Fernmelde- wesen) mit ihren irren und bekloppten Gesetzen. Damals 1974 gab es wirklich keinen Weg an der Post vorbei und wenn die Post vorgeschrieben hätte, die Chassis müssen aus 2,5cm Edelstahl sein, die hätten es auch durchgesetzt bekommen und die Hersteller hätten diese Geräte gebaut, also so bauen müssen. Eigentlich war es ein Frechheit der behördlichen Administration, Alles und Jedes in total überholter Technik festzuscheiben. Das hatte uns in Deuschland bestimmt ein Jahrzehnt zurückgeworfen, diese eigene Unfähigkeit mit den notwendigen Innovationen.
Unser Zettler Alibicord 34 ist schon ein "besonderes" Gerät. Für damals 2200.- DM !!!! hatte es der Autor kurz nach der Firmemgründung im Mai 1974 angeschafft. Es war das "preiswerteste" !! Übel, das es gab und es fraß unser Anfangskapital nahezu auf. Dazu noch ein paar Endlos-Kassetten und dann "sprach" das Teil am Telefon und zeichnete auch noch auf eine Philips CC Kassette den Text des Anrufers auf.
Sie hatten das Band in Schleifen in der Kasssette
Es gab mehrere Methoden, ein endloses Band zu "bevorraten". Die Amerikaner hatten es bei den sogenannten 8-Track Cassetten "ineinander" gewurschtelt. Doch dazu mußten sie das Band auf der Rückseite "ölen" oder "schmieren". Was für ein Krampf. Damit waren Gleichlaufprobleme zwangsweise vorprogrammiert. Doch bei den Amis reichte es fürs Auto allemal. Zettler hatte auch eine Schleife, die jedoch linear in die Kassette eingelegt war. Somit konnten auf jeden Fall die ca. 30 bis 90 Sekunden Ansagetext völlig problemlos, nahezu verschleißfrei und langzeitstabil abgespielt werden.
Es war schon beachtlich, vor 35 Jahren konnte eine Sekretärin auf Wunsch des Chefs das Ansageband austauschen und ohne Klimmzüge die aufgezeichneten Gespräche abhören.
Die Gummi-Andruckrolle war innen in der Kassette fest verankert und wurde mit dem Einschieben der Kassette gegen die Capstan Welle gepreßt. Der Magnetkopf wiederum war im Gerät fest verankert und drückte das Band in die Kassettenöffnung hinein.
Man sieht ganz deutlich die Band-Schleifen und das Bremselement, das das Band stramm hält.
Das Band lief mit ca. 9,5cm/s und die Qualität ist heute noch um Klassen besser als alle Siemens Gigaset Anrufbeantworter und die anderen voll-elektronischen Krächs- und (Ver-)Zerrbüchsen.
Der Größenvergleich mit der Philips CC und der Micro Kassette zeigt, daß diese riesige Ansage-Kassette auch nur bedingt zukunftstauglich war.