Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .
. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.
Klitze klein liegt hier der Stein der Weisen versteckt.
Der eigentliche Magnetkopf ist der Schlüssel für diese Entwickling des Video Recorders gewesen. Ampex hatte bereits Erfahrung im Bau von absolut hochwertigen Studio Tonbandgeräten, die so ab 1948 in erstaunlich großen Stückzahlen in den lokalen US-Markt kamen.
(Wobei der Begriff Markt schlichtweg völlig untertrieben ist, die gefertigten 200A Tonband- Maschinen wurden von einem Vakuum regelrecht aufgesogen, denn "so etwas" gab es bis dahin nur im Vorkriegs- Deutschland, in den USA war es völlig neu).
Wenn man nicht genau hin sieht, erkennt man das kleine Köpfchen fast nicht. Es gibt zwar vier davon, sie sind auf dem Umfang des Kopfrades fast nicht zu sehen.
Im eingebauten Zustand fallen die kleinen Magnetköpfe in dem Kopfrad schon gar nicht auf.
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Von der Seite gesehen sieht das schon ganz anders aus.
Welche Seite die Rückseite und welche die Vorderseite ist, ist uns nicht bekannt. Durch den Farbunterschied zum Messing sieht man auf Anhieb: hier, das muß der Magnet-Kopf sein.
Die Köpfe waren damals (und heute in 2016 wieder !!!) sehr kostbar. Der Austausch von 4 Köpfen nach extrem wenigen ca. 150 Betriebs- oder Laufstunden (so war die übertriebene -west-deutsche Qualitätsanforderung) kostete in den 1960zigern etwa 6.500 Dollar. Das war damals noch richtig viel Geld, als ein VW Käfer etwa 9.900.- D-Mark gekostet hatte. Der Dollar wurde mit 4 Mark bezahlt. (Es waren also fast 30.000.- DM für 150 bis maximal 200 Video-Stunden!!!!)
So waren die Köpfe auch richtig durchnummeriert, hier noch dreistellig, später dann sechstellig.
Auf der anderen Seite ist die "große" Montageplatte mit der Verschraubung zu sehen - mit den beiden Durchführungs- kontakten zur Magnetspule.
Und so haben wir einen Magnetkopf "geschlachtet".
Was verbirgt sich den hinter dem langjährig wohl- gehüteten Geheimnis ? Was war so teuer an dem ersten Ampex VR1000 Quadruplex Videorecorder ?
Es war die lange Entwicklung, der Mut zum Risiko und die aus heutiger Sicht "primitive" Fabrikations- technik. Der Ampex Ur-Video- Magnetkopf besteht aus einem Ferritkern, der kleinen Spule und dem eigentlichen magnetischen Joch, dem Magnetspalt.
Die Spule ist unter der grünen Kunststoffschicht, die beiden Arme des Ferritkernes kann man auch sehr gut erkennen, der Kupfersteg trennt die beiden Arme, ist aber nicht ganz das Joch bzw. der Übergang zum Magnetspalt.
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Das ist das Joch und der Magnetspalt des Video-Kopfes.
Hier erst sieht man die Breite der Magnetspur und das magnetische Joch mit dem (eigentlich unsichtbar kleinen) Magnetspalt. Der eigentliche Magnetspalt muß sich in der Mitte des Jochs etwa unterhalb des roten Pfeiles befinden.
Der Teil mit dem Ferritkern und der Spule sowie der Montageplatte ist hier bereits entfernt.
Erst auf dem nächsten Bild sieht man jetzt ganz deutlich, wie sich das Joch aus zwei gestanzten Stahlblechstreifen zusammensetzt. Die in dem Ferritkern (drei Bilder oben drüber) erzeugte magnetische Induktion wird so über diese beiden Bleche und den dazwischen befindlichen klitze kleinen Luftspalt auf das vorbeilaufende Band übertragen und schreibt so die Videoinformation Spur für Spur auf das 2" Band.
Zusammengebaut sieht das dann wieder so aus . . .
Natürlich wird bei der Montage des neuen (Austausch-) Kopfes alles verklebt bzw. gegen Staub versiegelt. Auch dieser Kleber muß sowohl der Temperatur wie auch der Fliehkraft trotzen.
Dazu soll ja in den MAZ Betriebsräumen in den Sendern eine bestimmte Luftfeuchte herrschen, damit der Staub möglichst gebunden wird. Also gegen Feuchtigkeit muß der Kleber auch resistent sein.
Auf dem Bild sieht man jetzt ganz deutlich, daß das für damalige Verhältnisse eine erstaunliche Präzision war, die die Ampexer da hinbekommen hatten.