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"tonband" - Heft 5 • Oktober 1971 • 8. Jahrgang
WELT-PREMIERE DES FORTSCHRITTES

Audio-visuelles für den Hausgebrauch. - Von Erich Kinne im Herbst 1971.
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Einleitung

Es besteht ganz zweifelsohne Bedarf an optischen und akustischen Konserven. Das zeigt die Schallplatte, die in ungeheuren Stückzahlen verkauft wurde, das beweist die Tonband-Casette, von der allein in Deutschland bis Ende des Jahres weit über 10 Millionen Stück in bespielter Form verkauft sein werden, und das beweist schließlich das enorme Interesse an Super-8-Film-Cassetten.

Der Konsument möchte Ton- und Bild nach eigener Wahl im Hause zur Verfügung haben. Neben Musik-Cassetten gab es auch schon einmal bespielte Tonbänder im Handel. Die Produktion dieser Bänder wurde wieder eingestellt. Der Bedarf war zu gering. Die Markterfahrung zeigt, daß für Tonkonserven zwar ein ungeheurer Bedarf besteht, doch muß deren Handhabung völlig problemlos sein, wie es bei der Schallplatte und auch bei Cassetten der Fall ist.

Der Erfolg funktioniert (nur ?) über den Preis

Voraussetzung für den Durchbruch der Schallplatte und der Musik-Cassette waren naturgemäß die relativ niedrigen Kosten für Plattenspieler bzw. Cassetten-Recorder. Mit Preisklassen um 200.- Mark für Plattenspieler und Cassetten-Recorder konnten Massenumsätze erreicht werden. Ton-Cassetten-Recorder und Plattenspieler ergänzen noch einander. Jede der beiden Gruppen hat seine Existenzberechtigung. Die Schallplatte ist qualitativ besser als die Musik-Cassette, mit der Ton-Cassette kann man im Gegensatz zur Schallplatte eigene Aufnahmen machen, und der Cassetten-Recorder ist handlicher und bequemer zu transportieren.

Der Schmalfilm hinkt hinterher

Wesentlich niedriger sind die Umsätze an Cassetten-Film-Projektoren und dazu passenden, synchronisierbaren Cassetten-Recordern.

Die geringere Nachfrage nach diesen Geräten hat zwei Gründe: Der Preis liegt um eine Größenordnung höher als der der einfachen Ton-Cassetten-Recorder und Plattenspieler, und außerdem gab es bisher keine interessanten Tonfilm-Programme in Cassetten. Diese Situation änderte sich schlagartig, als die Elektronik-Industrie Prototypen audiovisueller Geräte vorstellte.

Nordmende führte einen elektronischen Filmabtaster für Super8-Filme vor, die auf Farbfernsehempfänger wiedergegeben wurden; Philips stellte den ersten Video-Cassetten-Recorder für Aufnahme und Wiedergabe auch farbiger Bilder vor. Daß passend zu diesen elektronischen Geräten der Markt nach Tonfilm-Programmen und nach bespielten Video-Cassetten verlangen würde, ist klar.

Super8-Film-Cassetten mit separaten Ton-Cassetten

Als erstes Unternehmen stellte jetzt die Ullstein AV-Produktions- und Vertriebs-GmbH, ein zur Axel Springer-Gruppe gehörendes Unternehmen, komplette Programme für den Bildschirm vor. Es sind Super8-Film-Cassetten mit separaten Ton-Cassetten, die den synchronisierten Ton enthalten. Im Rahmen dieser Produktion werden bereits jetzt angeboten: Ein Ärzte-Fortbildungs- Programm in Farbe (Bild 1) in 14tägiger Folge mit jeweils einstündiger Spieldauer (Mietpreis 19,- DM). Das Viertelsjahres-Abonnement beträgt 290,- DM. Zu der bunten Palette farbiger Unterhaltungs-, Lehr- und Informations-Filme gehören u. a. eine 13teilige Exklusiv-Serie „Weltraum 2000" mit Professor Haber, vier Krimis mit Emma Peel, Märchen der Gebrüder Grimrn für Kinder und Hobby- und Sport-Progamme. Die Leihgebühr liegt bei einer 14tägigen Mietdauer zwischen 9,90 und 19,- DM.

Gebraucht werden Programme und Wiedergabe-Geräte

Eine Produktionsgesellschaft für audiovisuelle Programme gibt es bereits, weitere werden vermutlich folgen. Den Anstoß zur Gründung der erwähnten Produktionsgesellschaft gab offensichtlich die Vorstellung der verschiedenen elektronischen Gerätearten für die Audiovision.

Doch diese ein neues Zeitalter auf dem Gebiet der Unterhaltung, Unterrichtung, Information, einleitenden Geräte-Serien sind vorläufig noch nicht lieferbar. So wurden in Eile auf konventioneller Basis aufgebaute Vorführgeräte geschaffen, die von Foto-Quelle vertrieben werden. Es sind komplett zusammengebaute Geräte mit Durchprojektionswand, eingebautem Cassetten-Film-Projektor und Cassetten-Recorder mit Synchro-Kopf.

Der Preis einer Anlage liegt knapp unter 1000 Mark. Die verschiedenen elektronischen AV-Geräte-Gruppen werden erst zwischen Ende 1972 und Mitte 1973 auf dem Markt erhältlich sein. Zu diesem Zeitpunkt stehen dann genügend Programme der verschiedensten Sparten zu vernünftiger Leihgebühr für alle diese neuen Geräte zur Verfügung.
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Elektronische AV-Geräte

Insgesamt bemühen sich drei grundsätzlich verschiedene Anlagen-Konzeptionen um den Markt der audiovisuellen Technik.

Alle drei Konzepte wurden erstmals auf der Internationalen Funkausstellung Berlin der breiten Öffentlichkeit vorgeführt. Das eine Konzept, die Bildplatte, erlebte sogar Weltpremiere.

Die drei Konzepte sind:

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  • 1. „spectra-colorvision CCS" von Nordmende und ein analoges Modell von Bosch.
  • 2. Video-Cassetten-Recorder (VCS-System) in verschiedenen Modellen von den Firmen AEG-Telefunken, Blaupunkt, Grundig, Loewe-Opta, Nordmende, Philips.
  • 3. Die Bildplatte von AEG-Telefunken/ Teldec.


Die elektronischen Film-Abtast-Geräte gemäß (1) wurden vorangestellt, weil die heute bereits erhältlichen AV-Programme, auf die eingegangen wurde, in den Geräten dieser Gruppe abgespielt werden können. Die Bildplatte steht an dritter Stelle, weil sie erst 1973 lieferbar sein wird. Mit der hier gewählten Reihenfolge sind keine Bewertungsabsichten verbunden.
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Der elektronische Film-Abtaster

Mit den elektronischen Film-Abtastern - es wurden bisher je ein Modell von Nordmende und von Bosch vorgestellt - kann man Super8-Film-Cassetten oder auch Spulen mit Super8-Film abtasten und auf einem Schwarz-Weiß- oder Farbfernsehempfänger wiedergeben.

Der Vorteil beider Modelle gegenüber einem konventionellen Projektor ist, daß man stehende Bilder beliebig lange betrachten kann. Das für die Filmabtastung verwendete Licht ist kalt. Eine Aufheizung des Films ist auch bei beliebig langem Stillstand nicht zu befürchten.

Anders ist es bei einem konventionellen Film-Projektor. Hier besteht bei längerem Stillstand Gefahr, daß durch die Wärmeentwicklung die Oberfläche der Filme deformiert wird. Ein weiterer Vorteil der beiden Gerätetypen ist, daß man Helligkeit und Kontrast nachregeln kann, daß also die Wiedergabe unter- oder überbelichteter Filme dadurch verbessert wird. Ein weiterer Vorzug ist die größere Helligkeit der wiedergegebenen Bilder. Ein moderner Fernsehempfänger liefert hellere Bilder als ein konventioneller Schmalfilm-Projektor. Ein Verdunkeln des Zimmers erübrigt sich also. Schließlich entfällt das Aufstellen eines Projektionsgerätes, das Aufhängen der Projektionswand. Der für die Wiedergabe benötigte Fernsehempfänger ist sowieso vorhanden.

Nordmende „spectra-colorvision CCS"

Mit dem Nordmende-Filmabtaster „spectra-colorvision CCS" lassen sich in Kombination mit einem Farbfernsehempfänger auch farbige Super8-Filme farbig wiedergeben. Hierbei ist es möglich, Farben zu korrigieren, d. h. eine Farbstichigkeit des Films und Fehlfarben, die sich durch Unter- oder Überbelichtung ergeben, lassen sich an vorhandenen Bedienungsreglern ausgleichen. Auch bei farbig wiedergegebenen Bildern ist die Helligkeit größer als bei Verwendung eines Film-Projektors.

Das Prinzip der elektronischen Filmabtastung

Das Prinzip der elektronischen Film-Abtastung ist folgendes:

Das kleine Schmalfilm-Bild wird durch eine Abtaströhre punktförmig, Zeile für Zeile, abgetastet. Das Grundprinzip der Abtaströhre ist das gleiche wie das einer Fernsehbildröhre.

  • Anmerkung : Das ist natürlich Unsinn. So funktioniert das nicht.


Der Leuchtpunkt der Fernsehempfänger-Bildröhre ändert dauernd seine Helligkeit im Rhythmus des Bildinhalts und baut dadurch das Bild auf dem Bildschirm auf. Der Leuchtpunkt der Abtaströhre behält konstante Helligkeit. Die Zahl der zellenförmigen Abtastungen eines kleines Bildes beträgt 625 pro Bild. Hierbei entstehen zwei Teilbilder mit der halben Zeilenzahl. Das entspricht der Norm der Fernsehbildübertragung.

In dieser Form werden - je nach Fabrikat - 24 bzw. 25 oder umschaltbar auch eine kleinere Zahl Bilder pro Sekunde übertragen. Bei der Abtastung wird die Durchprojektion angewendet. Das durchprojizierte Licht gelangt zu einer fotoempfindlichen Schicht, über die die Lichtsignale in Video-Signale umgeformt werden. Die Video-Signale werden entsprechend verstärkt und mit Synchron-Impulsen versehen, von dem „Super8-Film-Abtaster" von Bosch über einen Adapter dem Fernsehempänger zugeführt. Hier wird das
Super8-Film-Bild sichtbar. Notwendig ist jedoch, wie bereits gesagt, ein Adapter, der in ein vorhandenes Fernsehgerät eingebaut werden muß. Es besteht somit die Notwendigkeit eines Eingriffs.

Hingegen ist im Nordmende-Gerät „spectra-colorvision CCS" ein HF-Generator vorgesehen, über den die Video-Signale auf einen HF-Träger aufmoduliert werden. So kann das abgetastete Bild hochfrequent auf einem Kanal des Fernseh-Bandes I dem Antennen-Eingang zugeführt werden. Ein Adapter und ein Eingriff in den Empfänger sind damit nicht notwendig. Das letztgenannte Konzept ist um den eingebauten HF-Modulator aufwendiger, doch erspart man dadurch einen Adapter und den nachträglichen Einbau in ein Empfangsgerät. Beide Kosten sind etwa gleich hoch.

Abtastung von Farbbilder beim Nordmende CCS

Wegen der farbigen Wiedergabe bei Einsatz eines Farbfernsehempfängers ist die Abtastung der Farbbilder bei dem Nordmende-Modell CCS entsprechend aufwendiger. Es müssen nicht nur die Helligkeitsintensitäten, sondern auch die drei Farbkomponenten übertragen werden.

Deshalb werden aus dem abtastenden Lichtstrahl nach der Durchprojektion durch das Filmbild drei Strahlen, die unabhängig voneinander sind, erzeugt. Jeder dieser Strahlen wird getrennt durch ein rotes oder grünes oder blaues Filter geführt. Hinter diesen drei Filtern befinden sich lichtempfindliche Elemente, über die die Lichtsignale in elektrische Signale umgesetzt werden. Die drei Signal-Gruppen sind proportional den Farbanteilen rot, grün und blau. Die Signal-Gruppen werden so aufbereitet, wie es den deutschen Farbfernseh-Normen entspricht, so daß damit mit handelsüblichen Farbfernsehempfängern die gewünschte Farbbildwiedergabe erfolgen kann.

Die Verstärkung jeder der drei Farbkanäle kann über Regler, die sich am Bedienteil befinden, eingestellt werden. Damit läßt sich auch die Relation der drei Farben zueinander und damit die Farbeinstellung des Bildes verändern.

Selbstverständlich enthält der Nordmende-Abtaster sämtliche Regler für Helligkeit und Kontrast. Das Verfahren ist kompatibel. Man kann somit nach Belieben Schwarz-Weiß- oder Farb-Filme abtasten und die Bilder in Schwarz-Weiß auf Schwarz-Weiß-Fernsehempfängern und je nach gegebenen Verhältnissen in Schwarzweiß oder in Farbe auf Farbfernsehempfängern wiedergeben.

Kein ruckartiger Filmtransport beim Abtaster

Weiterer Vorteil: mechanisch stetiger Filmtransport - Es muß noch auf ein weiteres Kennzeichen des neuen Nordmende-Film-Abtasters eingegangen werden: Bei den üblichen konventionellen Film-Projektoren wird der Film bekanntlich ruckweise, jeweils um eine Bildhöhe, weitertransportiert. Dieser ruckweise Filmtransport beansprucht naturgemäß den Film mechanisch recht stark. Außerdem ist auf diesem ruckweisen Filmtransport das störende Geräusch bei der Filmprojektion zurückzuführen.

Dieses Filmtransport-Prinzip wurde bei dem von Nordmende vor zwei Jahren vorgestellten Film-Abtaster noch angewendet. Von diesem Prinzip ging Nordmende ab. Das neue Modell arbeitet mit stetigem, gleichmäßigem Filmtransport. Die Abtastung des mit gleichmäßiger Geschwindigkeit ablaufenden Filmes wird auf elektronischem Wege so gesteuert, daß jedes Einzelbild vollständig und normengemäß abgetastet wird.

Hierbei ergeben sich eine ganze Reihe von Vorteilen: Der mechanische stetige Filmtransport ist billiger als der ruckweise bei gleicher Präzision. Die Rücklaufzeit bei der Abtastung eines stetig transportierten Filmbildes ist normengemäß. Bei der Abtastung eines ruckweise transportierten Filmbildes ist die Abdeckzeit zu groß. Die Anlage arbeitet bei kontinuierlichem Filmtransport geräuscharm. Die mechanische Beanspruchung des Filmmaterials ist bei kontinuierlichem Filmtransport wesentlich geringer. Man kann somit bei dieser Transportart noch dünneres Filmmaterial als bisher verwenden und erreicht eine größere Lebensdauer und eine häufigere Abspielzeit des Films.

Bild und Ton synchron

Das CCS-Modell von Nordmende ist mit einem Recorder mit Synchro-Kopf und der Filmabtaster mit einem Impulsgeber bestückt, so daß synchrone Tonübertragung bei Wiedergabe des Bildes gegeben ist. Auch nachträglich läßt sich ein Film synchronisieren. Der Ton wird zusammen mit den Video-Signalen auf einen HF-Träger moduliert, so daß der Ton über den Fernsehempfänger wiedergegeben werden kann.

Das Bosch-Modell des Film-Abtasters

Auch bei dem erwähnten Bosch-Modell läßt sich der Ton über einen Cassetten-Recorder übertragen. Bei Schmalfilmen mit seitlich aufgebrachter Magnetspur ist die Abnahme des Tones vom Film möglich. Die Magnetspur kann auch nachträglich auf den Film aufgebracht und die Tonaufzeichnung auf dieser Spur durchgeführt werden. Bei dem Bosch-Filmabtaster wird der Ton zusammen mit dem Video-Signal über den bereits erwähnten Adapter dem Fernsehempfänger zugeleitet.

Die hier vorgestellten elektronischen Bildabtaster (Bild 2 zeigt das Modell von Nordmende) bieten gegenüber den Video-Casseten-Recordern, auf die im folgenden eingegangen wird, für Schmalfilm-Amateure bestechende Vorteile. Die Wiedergabe der Eigenproduktion ist über den Fernsehempfänger durch die elektronischen Regelmöglichkeiten und die größere Bildhelligkeit besonders interessant.
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Weder Aufnehmen noch Kopieren möglich

Im Hinblick auf fertige Film-Programme ist zu vermerken, daß das Kopieren der Filme zur Zeit preisgünstiger ist als das Kopieren von bespielten Magnetbändern für Video-Casseten-Recorder. Doch möglicherweise ergibt sich bis zum Start der Video-Cassetten-Recorder auf diesem Preisgebiet noch eine Angleichung, so daß bespielte Video-Cassetten im Verkauf bzw. im Verleih genauso preisgünstig sind wie Film-Programme.

Ein Nachteil ist zweifelsohne, daß man mit den Filmabtastern nicht auch aufnehmen kann. Hierfür benötigt man eine separate Kamera. Eine Aufnahme drahtlos empfangener Fernsehbilder ist ebenfalls nicht möglich.

Einige technische Daten der beiden Geräte

Zum Abschluß dieses Berichtsteiles noch die wesentlichsten Daten:

Die im Bosch-Filmabtaster verwendbaren Autoacht-Cassetten (System Bell & Howell) haben je nach Typ die folgenden Abmessungen: 8 x 8 x 2 cm, 11 x 11 x 2 cm, 15 x 15 x 2 cm und 20 x 20 x 2 cm. Die genannten Cassetten fassen 15, 30, 60 und 120m Film. Die Laufzeit bei 25 Bildwechseln pro Sekunde beträgt 3, 6, 12 oder 24 Minuten. Für das Rückspulen muß man 2,5 oder 5 oder 9,5 oder 19 Minuten rechnen. Die Vorführgeschwindigkeit ist zwischen 16 2/3 und 25 Bildwechseln pro Sekunde umschaltbar. Die Bildauflösung beträgt 4,5 MHz -6dB. Abmessungen des Gerätes: 60 x 44 x 21 cm.

Die technischen Daten des Nordmende-Modells sind (für den Anschluß an die Antennenbuchsen eines handelsüblichen Fernsehgerätes): Die Filmgeschwindigkeit ist zwischen 18 und 24 Bilder pro Sekunde umschaltbar. Die Filmlaufzeit beträgt bei 18cm-Spulen bzw. bei Verwendung der z. Z. gebräuchlichen Super8-Film-Cassetten 22 Minuten bei 24 Bildwechseln und Lichtton und 28 Minuten bei 18 Bildwechseln und Lichtton. Die Laufzeiten bei Magnet-Tonfilmen verringern sich geringfügig abhängig von dem verwendeten Material. Die Betriebsarten sind: Schneller Film-Vorlauf, normaler Filmlauf, schneller Film-Rückwärtslauf, Standbild. Nach Abspielen des Films erfolgt automatische Rückspulung.

Bei Verwendung von Film-Cassetten erfolgen Film-Einfädelung und Film-Ausfädelung vollautomatisch ohne manuellen Eingriff. Bei Einsatz offener Filmspulen erfolgt die Film-Einfädelung automatisch bis zur Fangspule nach manuellem Einführen des Filmanfangs. Die Auflösung beträgt 3,5 MHz/ dB. Elektrische Korrekturen sind für Bildschärfe und für Farben gegeben. Die Abmessungen des Gerätes sind: 61 x 49 x 20 cm.
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Der Video-Casetten-Recorder

Das Prinzip und Grundkonzept der von den eingangs erwähnten Firmen auf der Internationalen Funkausstellung vorgestellten Video-Cassetten-Recorder ist bei allen Modellen gleich. Das muß so sein, weil das VCR-System die Kompatibilität der Cassetten voraussetzt. Man kann also auf jedem beliebigen nach dem VCR-Prinzip arbeitenden Gerät eine Cassette abspielen, die auf einem anderen beliebigen Gerät aufgenommen wurde.

Bild 3 zeigt das Modell Optacord 700 Color von Loewe-Opta mit geschlossenem Cassetten-Schacht. Die Cassette ist ebenfalls abgebildet. Mit sämtlichen Modellen, gleich welchen Fabrikats, lassen sich Schwarz-Weiß- oder Farb-Bilder mit Ton aufzeichnen. Die Aufzeichnung kann über separat anzuschließender Fernsehkamera oder aus dem eingebauten Empfangsteil erfolgen.

Wiedergabe über einen HF-"Sender" zum Fernseher

Mit dem eingebauten VHF/UHF-Tuner kann man jeden beliebigen Fernsehsender unabhängig von dem eigenen Fernsehempfänger aufnehmen. Es läßt sich also zur gleichen Zeit ein anderes Programm aufzeichnen als das, das man sich im Fernsehempfänger gerade ansieht. Die Wiedergabe erfolgt über den vorhandenen Fernsehempfänger - wenn es ein Farbempfänger ist in Farbe.

Hierzu muß der Video-Recorder an die Antennen-Eingangsbuchsen des handelsüblichen Fernsehempfängers angeschlossen werden.

Leihsystem für bespielte Bänder

Wegen der Kompatibilität ist bei dieser Geräteklasse auch ein Leihsystem bespielter Bänder möglich. Soweit es sich heute übersehen läßt, dürften Leihgebühr und Kaufpreis bespielter Magnetbänder wesentlich höher liegen, als es bei den erwähnten Super8-Film-Cassetten der Fall ist. Nach dem augenblicklichen Stand würde eine unbespielte Cassette mit einer Spieldauer von etwa einer Stunde ungefähr 120 Mark kosten.

Wichtig : Das VHS System war 1971 noch nicht am Markt

Da Video-Cassetten-Geräte das einzige Konzept darstellen, bei dem eigene Aufnahme und Wiedergabe möglich ist, und für die es auch bespielte Bänder im Verleih geben wird, hat diese Gerätegruppe einen sehr beachtlichen Gebrauchswert. Es ist damit zu rechnen, daß die Industrie noch Modellvarianten anbieten wird, und zwar Ausführungen für Aufnahme und Wiedergabe nur in Schwarz-Weiß und möglicherweise auch Modelle, die nur zum Abspielen geeignet sind. Damit würde man interessante Preisstaffelungen erreichen. Recorder nach dem VCR-System, das von Philips entwickelt wurde und dem sich über die genannten Firmen hinaus noch eine Reihe großer ausländischer Unternehmen angeschlossen haben, werden voraussichtlich Mitte bis Ende des kommenden Jahres lieferbar sein.

Das technische Konzept von VCR

Die Cassetten enthalten ein 1/2" breites Dioxydband auf zwei übereinanderliegenden Wickelrollen. Die Spieldauer einer Cassette beträgt eine Stunde. Es ist ein weiterer Cassetten-Typ mit ein 1/2 stündiger Spieldauer in Vorbereitung. Die Cassette muß in einen Lift eingelegt werden, der von Hand heruntergedrückt wird. Bei (besser "nach") diesem Vorgang legt sich das Band spiralförmig um die Magnettrommel. Das Band umschlingt die Magnetkopftrommel zur Hälfte, also um 180°. Der spiralförmige Verlauf bedingt das Übereinanderliegen der Auf- und Abwickelspule.

Die rotierende Magnetkopfscheibe

Innerhalb dieser Trommel rotiert die Magnetkopfscheibe, auf der exakt gegenüberliegend zwei Video-Magnet-Köpfe montiert sind. Die Scheibe mit den beiden Köpfen arbeitet mit einer Geschwindigkeit von 1500 U/min. Damit bewegen sich beide Magnetköpfe nacheinander bei einer Umdrehung zweimal im Bereich des Magnetbandes, das um die halbe Trommel geführt ist. Verläßt der erste Kopf den Bandbereich, so tritt der zweite Kopf gleichzeitig auf der anderen Seite in den Bandbereich ein.

Schrägschrift und Schrägspur auf dem Band

Da der Bandverlauf in Relation zu der Bewegungsebene der Magnetköpfe schräg ist, ergibt sich eine Schrägschrift, beginnend auf der einen Bandseite, an der der erste Kopf in den Bandbereich gelangt, und endend auf der anderen Bandseite, an der Stelle, an der der erste Kopf den Bandbereich verläßt.

Da sich das Band gleichzeitig bewegt, ist die Spur, die der zweite Kopf schreibt, gegenüber der ersten Spur um weniges versetzt. Beide Spuren verlaufen selbstverständlich parallel.

Eine Schrägspur enthält den Inhalt eines kompletten Halbbildes, also den Bildinhalt von 312,5 Bildzeilen. Die Informationen für das zweite, ergänzende Halbbild schreibt der zweite Magnetkopf. Mit einer Umdrehung der Magnetkopfscheibe sind somit zwei Spuren mit zwei Halbbildern, also ein komplettes Bild, geschrieben.

Tourenzahl und Relativ-Geschwindigkeit

Bei der Tourenzahl von 1500 sind somit 3000 Spuren, 1500 Vollbilder pro Minute, also 25 Vollbilder pro Sekunde aufgezeichnet. Das Band selbst hat eine Absolut- Geschwindigkeit von 14,29 cm/s. Bei der genannten Geschwindigkeit der Magnetköpfe ergibt sich eine Relativ-Geschwindigkeit zwischen Video-Kopf und Band von 810 cm/s. Es ist möglich, jederzeit ein stehendes Bild wiederzugeben, und jederzeit das Gerät anzuhalten und die nur zum Teil abgespielte Cassette herauszunehmen.

Mit dem Video-Cassetten-Recorder erreicht man eine Bandbreite von 2,7 MHz (Luminanz-signal) und für das Chrominanzsignal eine Bandbreite von 650 kHz.

  • Anmerkung : Das ist natürlich eine sehr bescheidene Bild-Qualität, die bei 240 Zeilen endet.

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Der Ton und die Geräte Abmessungen

Der Tonübertragungsbereich ist 120 bis 12.000 Hz (und hat mit Hifi nichts zu tun). Auf dem Magnetband ist genügend Reserve, um zwei Tonkanäle gleichzeitig aufzuzeichnen. Hierbei ist an die Aufzeichnung von Stereo-Ton oder an die Aufzeichnung zweisprachiger Texte "gedacht". Mit den angegebenen Daten erzielt man eine subjektiv "sehr gute" Bildwiedergabe.

  • Anmerkung : Bei Neugeräten mochte das stimmen, nach ein paar Wochen war das nur noch Schein, es stimmte nicht mehr.


Es besteht durchaus die Chance, die Aufnahme- und Wiedergabe-Qualität durch qualitative Verbesserungen der Magnetköpfe oder durch Verbesserung des Bandmaterials noch weiter zu erhöhen.

Die Cassetten-Abmessungen betragen 12,7 x 4,1 x 14,6 cm. Die Abmessungen der Geräte sind, je nach Fabrikat, etwas unterschiedlich. Sie liegen bei etwa 56 x 16 x 33 cm. Der Ausstattungskomfort der verschiedenen Fabrikate ist unterschiedlich. So enthält der Video-Cassetten-Recorder VR 2000 Color von Grundig eine 24-Stunden-Schaltuhr mit Digital-Anzeige und minutengenauer Schaltautomatik. Man kann somit auch während der Abwesenheit bestimmte Fernsehprogramme aufzeichnen. Vier programmierbare Stationswahltasten erleichtern die Bedienung, ebenso wie Schieberegler für richtige Spureinstellung sowie für die Aussteuerung, die wahlweise manuell oder automatisch erfolgen kann.

Anschlüsse für Mikrofone und Kameras

Es kommt des öfteren vor, daß man eine wertvolle Fernsehsendung aufbewahren möchte, daß zwei Sendungen, die einen gleichermaßen stark interessieren, zur gleichen Zeit laufen und daß man während einer sehr interessanten Fernsehsendung abwesend sein muß. In all diesen Fällen besteht Bedarf an einem Video-Cassetten-Recorder. Für manchen mag der Video-Cassetten-Recorder zum Hobby werden.

Sämtliche Modelle haben Anschlüsse für Schwarz-Weiß- und Farbfernseh-Kamera und für Mikrofon. So lassen sich eigene Fernsehaufnahmen auf Band durchführen und sofort wieder abspielen. Darüber hinaus gibt es viele Gelegenheiten, um den Video-Cassetten-Recorder mit Kamera für Informations- oder Lehrzwecke innerhalb und außerhalb des eigenen Heimes einzusetzen.

Der Preis eines Video-Cassetten-Recorders mit dem hier beschriebenen Komfort für schwarz-weiß und für Farbe wird voraussichtlich oberhalb 2000 Mark liegen. Möglicherweise bieten sich auch zusätzlich neue Konzeptionen an, um den Preis zu reduzieren.

Bei dem Loewe-Opta-Video-Recorder Optacord 700 Color ist eine drop-out- Kompensation bemerkenswert. Die Rückspulzeit des Einstunden-Programms beträgt fünf Minuten.
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Ein neues Massenmedium: die (TED) Bildplatte

Die größte Sensation auf dem zukunftsweisenden Gebiet der Audiovisions-Technik ist die „Bildplatte", die AEG-Telefunken/Teldec in farbtüchtiger Ausführung der Öffentlichkeit vorstellen. Ähnlich einer Schallplatte, jedoch in Folienform, enthält die Bildplatte ein Fünf-(5!) - Minuten-Programm in Farbe.

  • Anmerkung : Das ist völlig übertrieben, da Philips die (analoge) Laserdisc mit 60 Minuten in Farbe in der Entwicklung hatte und ab und zu ein paar Einzelheiten an die Medien lancierte. Die Laserdisc wurde von Philips im Oktober 1972 vorgestellt und damit war die TED Platte tot.


Die Abtastung ist "mechanisch" !!!. Es werden Bild und Ton übertragen. In Aussicht steht ein Bildplatten-Wechsler (Kommentar siehe weiter unten), der in einem Schnellwechsel-Verfahren arbeitet und damit das Abspielen von Bildplatten-Cassetten mit einer mehrstündigen Dauer ermöglicht.

  • Anmerkung : Wie wir heute wissen, war das eine unerfüllbare Utopie, die Folien zu wechseln, da das Einziehen bereits einer Folie nicht immer problemlos funktionierte.

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Nochmal die Spieldauer und die Kosten

Eine Bildplatte mit der Spieldauer von fünf Minuten wird ungefähr 10 Mark kosten. Somit kostet ein einstündiges Programm ungefähr 120 Mark, also genau so viel wie eine unbespielte Video-Cassette.

Für viele Zwecke genügt die Fünf-Minuten-Spieldauer. So die Wiedergabe des Lieblingsstars in Ton und Farbbild, Tips zum Hobby. Als Beispiel für das letztgenannte Gebiet wurden Hinweise für den Blumenfreund von AEG-Telefunken/Teldec vorgeführt.

  • Anmerkung : Auch das war völliger Unsinn und Schönfärberei. Nachdem zwar 10 Minuten schwarz weiß funktioniert hatten, wurde auf Farbe mit 5 Min. umgestellt. Dabei war von Stereo und Hifi-Qualität immer noch keine Rede.


Auch eine Märchenplatte könnte zu einem schönen Geschenkartikel werden. Mit der Herausgabe einer Schnellwechsel-Automatik und einer Bildplatten-Cassette würde die Begrenzung der Spieldauer entfallen.
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  • Anmerkung zu den 5 Minuten Spielzeit : Als 1981 die Audio CD mit ihren vorerst 11cm so langsam Gestalt annahm und Philips es geschafft hatte, SONY mit ins Boot zu holen, stellte Chefpromotor herbert v. Karajan die Forderung von 60 oder mehr Minuten Spielzeit auf. Das sei das Mindeste, das diese digitale Schallplatte können müsste, damit es ein Erfolg würde. Wie Recht erhatte.

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Vorteil billige Produktion und kleinstes Gewicht

Zweifelsohne ist die Produktion, also die Vervielfältigung der Bildplatte sehr billig. Das gleiche gilt für das Trägermaterial.

Bei entsprechend hoher Auflage werden wahrscheinlich die Produktionskosten den Plattenpreis nicht mehr sehr beeinflussen, so daß für die Bildplatte die Aussicht besteht, zum billigsten Programmträger auf dem audiovisuellen Gebiet zu gehören.

So spricht man heute bereits davon, daß die Bildplatte in später Zukunft als Beilage eine wertvolle Informationsergänzung von Tageszeitungen werden könnte. Durch die unübersehbare Vielseitigkeit der Programme, die sich auf Bildplatten anbieten lassen, kann die Bildplatte zum interessanten Massenmedium auf dem Gebiet der audiovisuellen Technik werden.

Das Abtastprinzip der Bildplatte

Mit der üblichen bekannten (Anmerkung : analogen Vinyl-) Schallplatte übermittelt man etwa 15.000 Schwingungen in der Sekunde.

  • Anmerkung : Auf einmal wurde die mögliche Grenzfrequenz runter gerdet. Die gerade aufkommenden Quadro-Platten sollten angeblich bis 30 kHz einwandfrei funktionieren.


Die Bildplatte setzt das Speichern und Abtasten von über 3 Millionen Schwingungen pro Sekunde voraus. Diese enorme Speicherdichte bedingte ein neues Abtastverfahren.
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Die Tiefenschrift der TED PLatte

Hierbei wird die „Tiefenschrift" angewendet. Die Rillen sind exakt kreisförmig, und die in die Rillen eingeprägten Informationen sind durch Höhen-Unterschiede gekennzeichnet.

Die Verwendung der Tiefenschrift hat zugleich den Vorteil, daß die einzelnen Rillen wesentlich dichter nebeneinandergesetzt werden können, als es bei der Schallplatte der Fall ist. Bei der Bildplatte wird mit einem Rillenabstand von sieben bis acht um gearbeitet. Hierbei ergibt sich eine Rillendichte von 120 bis 140 Rillen pro Millimeter.

Einen Begriff von der Rillendichte erhält man beim Vergleich mit einem menschlichen Haar. Der Durchmesser eines menschlichen Haares entspricht etwa der Breite von 10 nebeneinanderliegenden Rillen einer Bildplatte.

Die Platte dreht mit 1500 Umdrehungen je Minute

Im Hinblick auf das zu übertragende Frequenzband war es notwendig, die Tourenzahl der Bildplatte wesentlich höher anzusetzen als die der konventionellen Schallplatte. Bei Schallplatten arbeitet man im Durchschnitt mit 45 U/min. Die Tourenzahl der Bildplatte ist 1500 U/min. Bei dieser Tourenzahl ergibt sich pro Umlauf die Aufzeichnung von zwei Halbbildern, also einem kompletten Bild. Bei der normengemäßen Bildwechselzahl sind im Durchschnitt 25 Rillen erforderlich für eine Sekunde Bildaufzeichnung. Für ein Ein-Minuten-Programm sind 1500 Rillen und für ein Fünf-Minuten-Prgramm 7750 Rillen erforderlich.

Der Platten-Durchmesser ist 21cm

Die heutigen Farbbildplatten, die eine Spieldauer von fünf Minuten aufweisen, haben einen Durchmesser von 21cm. Da Tiefenschrift angewendet wird, ist die Diamant-Nadel des Abtasters starr gelagert. (Die Diamant-Nadel des Abtasters, wie er für übliche Schallplatten eingesetzt wird, schwingt seitlich aus).

Der Bildplattenabtaster soll lediglich (Anmerkung : senkrechte) Druckimpulse in elektrische Signale umwandeln. Eine weitere Besonderheit der Bildplatte ist, daß sie aus einer sehr dünnen PVC-Folie besteht, die während des Abspielens an der Abtastnadelstelle ausreichend nachgiebig ist. Einen Plattenteller, wie er vom Schallplattenspieler her bekannt ist, gibt es bei dem Bildplattenspieler nicht.

Rotation auf einem Luftpolster

Mittels einer zentralen Mitnehmerbefestigung rotiert die Bildplatten-Folie mit Abstand über einem feststehenden Tisch (Bild 4). Die in der Zeichnung angegebenen Löcher in der Tischplatte ermöglichen es, daß sich zwischen Tisch und Bildplatte ein Luftpolster bilden kann. Durch die Rotation der Folienplatte auf dem Luftpolster läßt sich der Höhenschlag unterhalb von 50um halten. Eine Bildplatte ist etwa 0,2mm stark. Ein Bildplattenpaket, was für eine zweistündige Spieldauer ausreicht, hat eine Höhe von etwa 5mm.

Die Konstruktion des Abtasters

Der Abtaster ist an einem Gestänge freitragend geführt. Über einen Seilzug erhält er einen Vorschub jeweils um eine Rillenbreite pro Plattenumdrehung.

Die Führung ist so gewählt, daß der Abtaster mit einer Auflagekraft von 0,2p arbeitet. Diese geringe Auflagekraft ist dadurch möglich, daß Tiefenschrift angewendet wird, also keine seitliche Auslenkung der Nadel erfolgt. Die geringe Auflagekraft und die bewegliche Aufhängung des Abtasters auf der Führungsschiene ermöglichen ein Überspringen der Rillen in beliebig häufiger Folge.

Man kann also jederzeit den Vorschub durch das Seil stoppen. Dadurch springt die Abtasternadel nach einem Umlauf wieder in die alte Rille zurück. So kann eine einzige Rille, also ein komplettes Bild, beliebig oft abgetastet werden. Man erhält ein stehendes Bild, das man sich an jeder beliebigen Stelle des Programms auswählen kann.

Die Wiedergabe stehender Bilder, also das Zurückspringen auf die gleiche Rille, kann beliebig oft wiederholt werden, ohne daß die Bildplatte darunter leidet.

Ein flacher kufen-förmiger Abtast-Diamant

Beim konventionellen Abtaster für Schallplatten verwendet man eine möglichst spitze Diamant-Nadel. Der Radius der abgerundeten Spitze ist so klein, daß die Nadelkuppe auch dem Kurvenverlauf der höchsten Frequenz folgen kann. Eine hierzu analog spitze Abtastnadel, die noch zwischen zwei Informationen der höchsten Frequenz in der Bildplattenrille eindringen kann, würde die Rille sehr schnell zerstören.

Die Diamant-Nadel des Bildplattenabtasters ist daher kufenförmig geschliffen, wie in Bild 5 dargestellt. Die kufen-förmige Abrundung zeigt gegen die Bewegungsrichtung der Rille. Damit ist ein sanftes Übergleiten über die Tiefenschrift-Informationen gewährleistet und ein zerstörungsfreies Abtasten sichergestellt.
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Es werden haargenaue Einzelinformation abgetastet

Obwohl der Abtaststift eine Reihe von Informationen überbrückt, wird jede Einzelinformation exakt abgetastet. Das wird wie folgt erreicht: Während der Abtastung ist der Abtaster mit einer konstanten Kraft belastet, der eine Wechselkomponente überlagert ist. Diese Wechselkomponente entspricht exakt dem aufgezeichneten Signal. Bedingt ist diese exakte Aufzeichnung, auch der höchsten Frequenz, durch die scharfe Kante auf der Rückseite des Diamanten. Die durch die Abtastnadel zusammengedrückten Modulationsberge werden jeweils plötzlich entlastet, wenn sie unter der Abtasterkante hinweggleiten (Bild 5). Die plötzliche Entlastung wird von dem Abtaster registriert. Es wird also nicht eine Information gebildet, die aus einer ganzen Reihe von Modulationsbergen gemischt ist, sondern man erhält selektiv die Information, die an der Kante des Abtasters geprägt ist.

So gut wie keine Abnutzung ?? leider alles gelogen

Ein wesentliches Funktionsmoment ist hierbei die elastische Verformung der Bildplatten-Folie während des Abtastvorganges. Durch die Form der Abtastnadel ist sichergestellt, daß auch ein tausendmaliges Abspielen der Bildplatte unmerklich ist. Erst nach etwa lOOOOmaligem Abspielen sind die ersten Abnutzungserscheinungen erkennbar.
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  • Anmerkung : Auch das war eine wunschtraumhafte Aussage. Später wurde in die wenigen TED-Spieler noch eine kleine Diamant-Schleifscheibe (dillettantisch) nachgerüstet, weil die Diamant-Kufe !!! sich doch viel schneller abgeschliffen hatte als vorausgesagt.

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Auch in dieser Hinsicht ist das Konzept der Bildplatte dem der analogen Schallplatte ganz wesentlich überlegen.
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Ein Piezo-Keramik-Wandler

Der eigentliche Wandler des Abtasters besteht aus einem Piezo-Keramik-Körper. Das elektrische Signal wird an seitlichen Elektroden abgegriffen. Bei der Konstruktion des Abtasters ist darauf geachtet, daß im Übertragungsbereich keine mechanischen Resonanzen auftreten. Dazu war es notwendig, die linearen Abmessungen des Keramik-Wandlers kleiner als 0,2mm zu halten.

Das Bildplatten-Abspielgerät

Die Video-Signale, Farbinformationen und der Ton werden in einem, im Abspielgerät (Titel) enthaltenen Modulator normengemäß auf einen HF-Träger moduliert. Dieser wird den Antennenbuchsen eines handelsüblichen Fernsehempfängers zugeführt. Da das vom Abtastgerät gelieferte Signal kompatibel ist, kann man für die Wiedergabe nach Belieben ein Schwarz-Weiß-Empfangsgerät oder einen Farbempfänger anschließen.

  • Anmerkung : Es ist absolut unverständlich, daß da nicht von Hause aus ein ganz simpler Video-Ausgang (BNC-Buchse) mit FBAS Signal vorbereitet wurde samt Audio-Ausgang. Man hatte doch angeblich alle Werbeagenturen in der Zielgruppe. Oder konnte man dann ganz genau die qualitativen Macken des Systems erkennen und diese nicht auf den Antenneneingang des Fernsehers abwälzen ?

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Die Platte / die Folie und der Einzug

Die Bildplatte befindet sich in einer Hülle und wird zusammen mit dieser Verpackung in den am Abspielgerät befindlichen Schlitz gesteckt. Alles übrige, das Auflegen der Platte und das Aufsetzen des Abtasters, erfolgt automatisch. Nach dem Abspielen wird die Bildplatte wieder fertig verpackt ausgeworfen.

  • Anmerkung : So weit die Theorie im Labor. Die späteren TED Spieler konnten der Theorie aber nicht viel abgewinnen, wenn die Platte weder sauber rein ging noch überhaupt wieder raus kommen wollte.

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Der Traum : vollautomatisch im Schnellwechsel-Verfahren

In Aussicht stehen noch Cassetten mit einer Mehrzahl von Platten, die in das Abspielgerät eingeführt werden können und dort vollautomatisch im Schnellwechsel-Verfahren abgespielt werden. Hierbei kann die Reihenfolge der gestapelten Platten nach Belieben geordnet sein. Es ist damit zu rechnen, daß die Bildplatte und das Abspielgerät Mitte 1973 erhältlich sein werden.

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