"tonband" - Heft 1 • Jan. 1967 • 4. Jahrgang
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INDUSTRIE
Uher Werke führen Preisbindung ein
Die Uher Werke München haben für das gesamte Tonbandgeräteprogramm sowie einen Teil des Zubehörs die Preisbindung eingeführt. Diesem Schritt ging eine schon im vergangenen Jahr vorgenommene Senkung der damaligen unverbindlichen Richtpreise voraus, die bis auf das äußerste kalkuliert und so realistisch waren, daß sie vom Handel praktisch schon als Festpreise angesehen wurden.
Die Geschäftsführung verweist darauf, daß der Käufer bei der Preisbindung bei einem äußerst scharf kalkulierten, festen Preis einen technisch hochwertigen Artikel mit entsprechendem Service erhält. Die Unsicherheit, ob er wirklich preisgünstig eingekauft hat, wird vom Käufer genommen. Zum Handel sucht man eine echte Partnerschaft und trägt auf diese Weise zu geordneten Vertriebsverhältnissen bei. Die Geschäftsführung hofft, durch ihre Haltung zur Stabilisierung auf dem Radio-, Fernseh-, und Tonbandgerätemarkt beizutragen.
- Anmerkung : In diesen wenigen Zeilen steht sehr deutlich drinnen, daß es in dem "aufstrebenden Markt" für Elektronik und Tonbandgeräte erhebliche Turbulenzen gegeben hatte und noch gibt (im Jahr 1966/67 !!!). Alle deuschen Firmen versuchen gegenwärtig, zum eigenen Vorteil gegen diesen Trend gegenzusteuern, nur Max Grundig steuert nirgendwohin, sondern macht mit schierer Größe Umsatz - um jeden Preis.
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INDUSTRIE
Neue Grundig HiFi-Stereo-Tonbandgeräte der Spitzenklasse
das „TK 321" und das „TK 341"
Grundig bringt zwei neue gleichartige HiFi-Stereo-Tonbandgeräte der Spitzenklasse auf den Markt. „TK 321" lautet die Typenbezeichnung für das neue Gerät in Halbspur-Ausführung, während das Parallelmodell in Viertelspur-Technik „TK 341" heißt.
Beide Tonbandgeräte lösen die bisherigen dreitourigen Spitzenmodelle TK 320 und TK 340 ab, mit denen sie sowohl äußerlich als auch technisch und bedienungsmäßig weitgehend übereinstimmen. Lediglich der eingebaute Stereo-Endverstärker wurde neu dimensioniert und hat jetzt eine Wiedergabeleistung von 2x3 Watt aufzuweisen. Die Markterfahrungen haben nämlich gezeigt, daß auch die Kofferausführungen bei HiFi-Tonbandgeräten meistens im Rahmen einer kompletten HiFi-Stereo-Wiedergabeanlage mit separatem HiFi-Verstärker oder aber auch in Musiktruhen eingesetzt werden.
Dabei bleibt der im Tonbandgerät eingebaute, wertvolle HiFi-Endverstärker unbenutzt. Die Ausstattung mit einem weniger aufwendigen Röhrenverstärker, welcher jederzeit eine gute Wiedergabe über die eingebauten Lautsprecher gewährleistet, ermöglicht hingegen einen besonders vorteilhaften Preis für diese vorzüglichen HiFi-Stereo-Tonbandgeräte der Spitzenklasse.
Sie erfüllen mit Ausnahme des Endverstärkers alle Anforderungen der Hi-Fi-Norm nach DIN 45 500. Die Laufwerkmechanik übertrifft außerdem die "Bestimmungen" (nein, es waren Empfehlungen des IRT) für Studiogeräte. Durch die bewährte Dreikopf-Anordnung ergeben sich vielfältige Aufnahme- und Wiedergabemöglichkeiten, wie beispielsweise die Aufnahmeüberwachung durch Hinterbandkontrolle, das Einmischen von Echo-Effekten oder die Mehrfachüberspielung (Multi-Playback) ohne Qualitätsverluste (auch Unsinn, es gab und gibt immer Qualitätsverluste) und ohne Verwendung von Zusatzgeräten.
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INDUSTRIE
Agfa-Gevaert-Technikum
Zu den traditionellen Zielen der Geschäftspolitik von Agfa-Gevaert gehört ein zeitgemäßer Service für den Kunden; darum wird auf die gründliche Ausbildung und Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter besonderer Wert gelegt. Dieser Service - die laufende aktuelle Unterrichtung des Handels und der Verbraucher über das angebotene Verkaufssortiment und seine Anwendungstechnik - ist im Verlauf der Jahre ständig erweitert und vervollständigt worden.
Vorstandsmitglied Gustav Ahrens führt aus: „Das Agfa-Gevaert-Technikum wurde als zentraler Standort eingerichtet für die Vermittlung theoretischen und praktischen Wissens über die Markteigenschaften und Anwendungstechniken unserer Erzeugnisse an Kunden und Freunde unseres Amateurgeschäftes aus aller Welt. Darüber hinaus fungiert es als Informationszentrum für die Fachsektoren in der Bundesrepublik Deutschland. Das in Kursen und Lehrgängen vermittelte Wissen bezieht sich - ausgenommen Fachkinefilm - auf das gesamte Produktionsprogramm der Agfa-Gevaert-Gruppe.
Erfahrene Fachleute vermitteln an modernen Geräten, Maschinen und Anlagen neueste Einsichten und Erfahrungen für das Photo-Amateur- und das Photo-Fachgeschäft.
Gleichzeitig nutzen sie die Möglichkeiten, sich mit eventuell auftretenden Problemen ihrer Gäste bekanntzumachen, um gegebenenfalls dort zu helfen, wo Schwierigkeiten zu überwinden sind. Das unter Berücksichtigung moderner betriebsorganisatorischer Gesichtspunkte eingerichtete Technikum wurde - bei einem Kostenaufwand von rund 3,5 Millionen DM - mit neuestem anwendungstechnischem Gerät ausgestattet.
Im Jahre 1967 werden etwa 5300 Gäste an den Kursen und Lehrgängen des Agfa-Gevaert-Technikum, von denen 45 verschiedene Arten vorgesehen sind, teilnehmen. Sie kommen aus den eigenen Betrieben sowie aus dem weiten Bereich des Handels und der Verbraucher photographischer Erzeugnisse. Die Kurse und Lehrgänge dauern zwischen zwei und fünf Tagen, in Ausnahmefällen bis zu vier Wochen.
Auch für Mitarbeiter und Kunden-Mitarbeiter
Daneben werden Einzelbesucher - beispielsweise neu eingestellte Mitarbeiter der Agfa-Gevaert-Gruppe oder Nachwuchskräfte befreundeter Kunden - betreut. Für diese Teilnehmer ist der Besuch zumeist Bestandteil ihrer Ausbidung. Mehrere Wochen oder Monate werden sie in bestimmten Fächern unterrichtet; einzelne absolvieren das gesamte Kursusprogramm des Technikums.
Dieses weitgespannte und vielgestaltige Programm des Agfa-Gevaert-Technikum reicht von der Kundeninformation über einzelne Produktgruppen bis zur intensiven anwendungstechnischen Spezial-schulung der Teilnehmer."
Im Rahmen unserer Zeitschrift interessiert besonders das Änwendungstechnikum "Magneton". Drei Schwerpunkte stehen im Vordergrund der Kurse und Lehrgänge im Anwendungstechnikum Magneton: In den von qualifizierten Fachleuten geleiteten Einführungskursen werden u. a. Vertriebskaufleute und -techniker aus dem Fachhandel mit überzeugenden Verkaufsargumenten für den Vertrieb von Tonbandgeräten und Magnetonbändern bekanntgemacht; vermittelt werden ferner die theoretischen und praktischen Grundlagen der magnetischen Schallaufzeichnung. Unter der Anleitung erfahrener Tontechniker haben die Teilnehmer Gelegenheit, an modernen Tonbandgeräten praktisch zu arbeiten.
Weiterbildende Lehrgänge über die Tonbandtechnik laufen für Techniker aus Werkstätten der Kundendienststellen des Handels und der Industrie, welche hierbei ihre Berufskenntnisse der speziellen Meßtechnik des Tonbandes vervollständigen können.
In Spezial-Informationskursen werden Techniker der Rundfunk- und Fernsehstationen sowie der Film- und Schallplattenindustrie mit dem neuesten anwendungstechnischen Entwicklungsstand ihres Berufszweiges bekanntgemacht. Das Anwendungstechnikum Magneton verfügt über die gleichen Geräte und Einrichtungen wie die Tonstudios der Rundfunk- und Fernsehstationen.
Für die Besucher stehen ein komplettes Tonstudio mit Regieraum, Tonträger- und Bildträgerraum sowie ein Kino zur Verfügung. Weitere Schwerpunkte sind die magnetische Bildaufzeichnung sowie die Speicherung von Informationen aller Art für de Computerbedarf.