Magnetbänder für Daten sind anders.
Um die Magnetbänder für Daten zu vestehen, muß man (leider) erst mal die damalige Problematik der frühen "hightech" Wissenschaftler und der ersten Computer Leute verstehen.
Die (analogen) Tonbandgeräte konnten endlich 20 bis 20.ooo Hz analog aufnehmen und in einem recht großen Variationsbereich (Dynamik) wiedergeben. Die ersten Geowissenschaftler (also die Geologen) hatten aber zum Beispiel Erdbebenfrequenzen zwischen 0 und 20 Hz. Also was nun ? Selbst mit der wirklich allerbesten Audiotechnik war unterhalb von 20 Hz einfach nichts zu machen. Das kann die herkömmliche Magnetbandtechnik so nicht.
Die Raketen- und Weltraumwissenschaftler hatten dagegen sehr hohe Frequenzen von 100 Kiloherz und weit mehr und auch da war mit der Audiotechnik nichts mehr zu machen. Und so begann man, das vom Videorecorder her bekannte FM Verfahren zu benutzen, die sogenannte Frequenzmodulation.
Das ist auch der Grund, warum Sie mit den super tollen (aber völlig veralteten) "Instrumentation Recordern" nichts mehr, aber auch gar nichts mehr anfangen können. Stellen Sie diese 80 Kilo Boliden einfach auf oder in Ihre Vitrine. Sie sehen nämlich sehr imposant aus.
Die 1/2" DLT Bänder für digitale Daten . . .
sind die Weiterentwicklung der alten Tonbänder. Sie hatten ursprünglich mit einer "unermesslich" großen Kapazität von ca. 95 MB angefangen (das war das alte berühmte DEC TK 50 Format). Es gab schon die ersten 20 Megabyte PC Festplatten von Shugat und Conner für erschwingliches Geld. Die riesigen 14" 350 MB Plattenstapel von IBM kosteten damals unerschwingliche ca. 500.000.- (fünfhundert tausend) Mark. Doch beginen Sie am Besten mit der Einführung.
Hier rechts noch einmal die DLT Technologie, wie sie bei den Drives schon beschrieben wurde. In der DLT Kassette (links) ist der volle Wickelteller (Abwickel-Spule) mit dem recht schweren Bandvorrat. Die Leerspule (Aufwickel-Spule) ist (rechts) fest im Drive integriert. Beide Spulen werden mit je einem Antriebs- Servo- Motor elektronisch perfekt angetrieben.
Das DLT Kassettenformat
wurde ebenfalls so um 1984 von DEC entwickelt und hat sich äußerlich fast nicht verändert. Innen in der Kassette hat sich viel getan.
Das 1/2 Zoll (12,6 mm) breite Magnetband- Material ist mit der Weiterentwicklung der Audio-, Studio- und DDS/DAT- Technik wesentlich verbessert worden und heute auf einem sehr hohen Niveau. Das S-DLT Band ist nochmals eine Weiterentwicklung mit 448 Spuren. Ob damit die Schallgrenze der Physik und /oder Mechanik überschritten wurde, darüber streiten sich die Experten.
Qualität, Qualität und nochmal Qualität.
Der jetzige Lizenzgeber, die Quantum Corp. in USA, wacht per Lizenzvergabe über die Qualität der Produzenten. Das ist zwar (vermeintlich) teuer oder teurer und darum beim Wettbewerb (den OEMs und den großen Library- Herstellern) umstritten. Aber es hat sich letztendlich über Jahre bewährt und nur das zählt bei der Datensicherung.
Die Kassetten haben weltweit einheitliche Typen- Bezeichnungen und Farben, die kein Lizenznehmer verändern darf. Auch das hat sich bewährt. - Und die Band-Qualität ist weltweit einheitlich und wird nach unseren Erfahrungen auch eingehalten. Wir haben hunderte von gebrauchten Bändern aller Hersteller in den USA und in Europa eingekauft und wirklich nur ganz ganz wenig Ausfälle.
Die wichtigsten DLT Kassetten Typen
sind DLT III (braun), DLT IIIXT (beige oder weiß) und DLT IV (schwarz). Alle anderen DLT- Kassetten gehören (ur-)älteren Generationen an - oder sind S-DLT Kassetten. Die sehen fast identisch aus.
Das DLT "Antriebssystem" ist fast nur Software
Auch für einen erfahrenen Elektroniker und Techniker ist die ausgeklügelte Funktion der DLT Drive Antriebssoftware ein Augenschmaus. Was bei den großen alten Studio- Tonbandgeräten mit den durch Federzug und auch analogen Lichtschranken gesteuerten Umlenkrollen vor 20/30 Jahren leidlich versucht wurde, wird hier voll elektronisch perfekt geregelt. Das Band ist immer stramm, wirklich immer, wir haben Minuten lang zugesehen, es funktioniert bewundernswert und sauber. Und es gibt sogar kleine Filmchen darüber, wie ein DLT schnurrt
Noch etwas über die Qualität der DLT Bänder:
Es gibt weltweit sowieso nur noch eine Hand voll Magnetband-Hersteller. Inzwischen jetzt im Jahr 2006 sind es noch genau 2 (oder3) Hersteller, die DLT Bandmaterial produzieren, nämlich Fujifilm und Hitachi (und noch einer?). Die eigentlichen Anbieter von DLT Kassetten bzw. Bandkassetten überhaupt (also auch LTO und AIT und S-DLT und Mammoth und und und...) lassen bei wenigen Spezialisten "konfektionieren" und ihren Namen (Brand oder Label) drauf schreiben (drucken). Wir haben bisher ganz bewußt fast nur gebrauchte DLT Bänder eingekauft und bisher nur wenige Ausfälle gehabt (Stand 2004 - hat sich aber geändert.). Das war mit einer der Gründe, daß wir uns auf diese DLT Technik fokussiert haben.