Warum so viele "DATA-" Bänder aller Breiten ?
Der intelligente Kompromiß
Es gab damals 1984 bei DEC gute Gründe für den technisch vernünftigen und erschwinglichen Kompromiß an Bandbreite und Kapazität. Es hängt auch mit der Bandbewegung (Geschwindigkeit am Kopf) zusammen. Die drei LTO-ler IBM, HP und damals Seagate (inzwischen Quantum) haben sich schon sehr genau überlegt, wie Sie den DLTs und danach den S-DLTs an den Kragen gehen könnten.
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Ein Vorwort zu den DLT / S-DLT / LTO / DAT Bändern.
Es ist unstrittig, mit der sogenannten ATOMM Technologie von Fuji ist der Durchbruch der DLT Technik gekommen. Es ist überwiegend das Bandmaterial, das den Erfolg und die Lorbeeren verdient hat. Auf das Typ IV Band nach Quantums Zertifikation gehen 40 Gigabyte drauf, unkomprimiert, netto netto, wie wir Techniker sagen. Das mit der Kompressionsangabe von ca. 2:1 ist ein Wunschtraum der Werbeleute und sowieso nur Schall und Rauch.
Was geht denn nun wirklich auf solch ein 12,65mm breites 500 oder 600 Meter langes Band drauf und kommt es wieder sicher runter ? Bei den Festplatten haben wir die Aluscheibe, die absolut plan und gleichmäßig dreht. Auch dort kommt so eine Art ATOMM Technik nach Fuji Patent zum Einsatz. Die Datendichte ist hier gewaltig höher und die Hersteller spezifizieren für die Scheiben eine Datendichte pro Quadratzoll oder für das Band in Oe= Oerstedt. Nur, wir haben flexibles Trägermaterial (das Band) und unsere (alten) Magnetköpfe schweben nicht auf einem Luftpolster.
Also hier die Gretchen-Frage:
Ist in den S-DLT Kassetten nur das gleiche leicht verbesserte Typ IV Bandmaterial drinnen wie in den DLT Kassetten ? Haben auch die LTO Mannen "auch nur" dieses gleiche ATOMM Material. Mit welchen neuen Köpfen schreiben die noch dichter auf das Band ? Es gibt da nur wenige Aussagen, es "riecht" aber auch schon nach den MR Köpfen.
Also stellt sich die Frage : Schreiben die nur dichter auf das gleiche Band und damit riskanter oder haben die besseres Band bekommen?
Der Hokus Pokus bei den Festplatten
Bei den Consumer Festplatten wissen wir aus "internen" Quellen, daß die Hersteller ganz genau wissen, daß sie über 60% der Daten, die sie auf die Scheiben schreiben, sowieso nicht mehr lesen können.
Lassen Sie sich diese Information erst mal auf der Zunge zergehen. Dann lesen Sie bitte weiter.
Diese Daten werden aufgrund der 32 Bit CRC Fehlerkorrekturen mit "10 hoch minus irgendwas" an Wahrscheinlichkeit wieder korrekt "errechnet", meistens jedenfalls. Angeblich kommen statistisch alle 12 Jahre ein oder mehrere Fehler vor.
Ganz ehrlich und neutral formuliert, eine Festplatte (also die Elektronik da drauf) muß ca. 60% der zu lesenden Daten erraten. Diese Aussage wird Ihnen weder jemand bestätigen noch wird er sie abstreiten. Die Hersteller hüllen sich offiziell in Schweigen. Es sind natürlich alles nur Gerüchte. Doch ab und zu kommt immer mal ein Körnchen Wahrheit an´s Tageslicht, das dann keiner (von IBM) mehr dementieren kann.
Wie geht das bei den S-DLT und LTO Laufwerken ? Da wird auch von einer automatischen Fehlerkorrektur bei Datenfehlern gesprochen und so manche Theorie marketingmäßig durchleuchtet. Wie es nun wirklich geht und wie sicher die Daten auf den Bändern sind, das will noch keiner so genau sagen.