BASF MITTEILUNGEN FÜR ALLE TONBANDFREUNDE Nr.26
Herausgegeben von der Badischen Anilin- & Soda-Fabrik AG - Ludwigshafen am Rhein. Für Österreich bearbeitet von ORGANCHEMIE GMBH • WIEN 7 • HIETZINGER HAUPTSTRASSE 50 - Dies ist also eine weitere spezielle abweichende Heftversion für Österreich. Auf ein Editorial wurde wiederum verzichtet. (Ident WE 76-641)
.
Magnetische Bildspeicherung - (ein erster BASF Bericht aus 1960) - (Zu unserem Tilelbild)
.
- Anmerkung : Der neue 2" AMPEX Videorecorder, hier etwas kompliziert "Bildaufzeichnungsgerät" genannt, wurde 1956 auf dem NAB Kongress in den USA vorgestellt und ab 1957 in den USA ausgeliefert. Die Bänder kamen zu dieser Zeit anfänglich alle von 3M, bis AMPEX 1959 die Firma ORRADIO mit den "IRISH" Tapes aufgekauft hatte. Dann gab es als 3M-Alternative auch AMPEX Bänder. Weder die BASF noch Agfa hatten zu dieser Zeit Videobänder anzubieten. "Man" war in Europa einfach noch nicht so weit. Bei der BASF ist das immer noch eine völlig neue Technologie, die jetzt in 1960 hier vorgestellt wird.
.
Jetzt zum BASF Artikel : Das Fernsehbild
Die Netzhaut des menschlichen Auges zerlegt ein Bild in viele kleine Teilbilder und gibt deren Helligkeits- und Farbeindruck an das Gehirn weiter. Dort setzt sich das Bild aus den vielen Einzelnachrichten zusammen. Das Aufnahmeorgan (Anmerkung : der Bildfänger bzw. die Kamera) des Fernsehsenders zerlegt das Bild ebenfalls und überträgt den Helligkeits- und gegebenenfalls den Farbwert eines jeden Teilbildes in elektrische Strom- und Spannungsschwankungen, die dem Fernsehempfänger zugeleitet werden und auf der Bildröhre ein dem Original entsprechendes Bild erscheinen lassen.
Das Fernsehbild besteht aus vielen kleinen Bildpunkten, die man sich etwa wie die Felder eines Schachbrettes nebeneinander und in Zeilen untereinander angeordnet vorstellen kann. Jedes Fernsehbild setzt sich aus rund 625 Zeilen mit 500.000 Bildpunkten zusammen. In der Sekunde werden 25 Bilder übertragen, das sind etwa 13 Millionen Bildpunkte.
Die Aufnahme auf Magnetband
Die Bildpunkte eines mit der Fernsehkamera aufgenommenen Bildes können auf Magnetband gespeichert werden, nachdem sie in elektrische Strom- und Spannungsschwankungen und danach in magnetische Feldänderungen umgewandelt worden sind.
Das Band besteht wie ein normales Tonband aus einer Kunststoff-Trägerfolie und einer aufgegossenen Schicht aus magnetisierbarem Eisenoxyd. Es ist auch etwa so dick wie das Langspielband, aber nicht 6,25 mm, sondern rund 50,8 mm breit.
Man erwartet, daß ein gutes Tonbandgerät mit MAGNETOPHONBAND BASF Frequenzen bis zu 20.000 Hertz wiedergibt. Das Fernseh(ton)band muß jedoch Frequenzen bis zu 5 Millionen Hertz aufzeichnen. Vom Heimtongerät her weiß jeder: je größer die Bandgeschwindigkeit, desto höher die Frequenzspitze. Wäre eine Maschine für Fernsehaufzeichnungen nun so konstruiert wie ein normales Tonbandgerät, müßte das Band mit einer Geschwindigkeit von 40m pro Sekunde (40m/s) an den Magnetköpfen vorbeilaufen. Für ein Fernsehprogramm von einer Stunde benötigte man also 144.000m Band! Mit den bisherigen Größenordnungen wäre dann bei den Fernseharchiven nicht mehr auszukommen.
Die Magnetköpfe wohnen in einer Trommel
Die Konstrukteure der Fernsehbild-Anlage wußten sich jedoch zu helfen: sie ordneten vier Magnetköpfe auf einer Trommel an, die mit 15.000 Umdrehungen pro Minute rotiert. An dieser Trommel wird quer zu deren Umdrehungsrichtung das Band mit 40cm/s vorbeigezogen. Die nur 1/4mm breiten Aufzeichnungsspuren verlaufen deshalb nicht waagerecht über die Bandlänge, wie bei der Aufzeichnung durch ein Tongerät, sondern senkrecht, von oben nach unten über die Bandbreite.
Beim Fernsehband lassen sich Bild und Ton gleichzeitig auf demselben Band registrieren; für den Ton ist der obere Bandrand vorgesehen. Die Aufnahmen können unmittelbar nach ihrem Entstehen ohne weitere Bearbeitung wiedergegeben werden. Sie sind so rein und klar wie Originalbild und -ton. Das Fernsehband läßt sich zudem löschen, schneiden und kleben. Bild und Ton können sogar getrennt voneinander gelöscht werden.
Unser Titelbild zeigt eine in der BASF stehende Anlage für magnetische Bildaufzeichnung. Auf dem ersten Foto zu diesem Bericht sieht man die Bandführung mit Magnetkopf-Träger als Teilansicht der Anlage, auf dem zweiten den elektronischen Teil.
.
- Anmerkung : Um in der Liga der Magnetband- / Videoband- Anbieter mitspielen zu können, mußte sich die BASF solch eine AMPEX VR 1000 zulegen. Das war damals immerhin ein Investment - nur für die Maschine - von fast 600.000 DM. Dazu kamen natürlich auch die benötigten Fernsehspezialisten, die man irgendwo abwerben mußte.
.
Entmagnetisieren von Tonköpfen und Bandführungsteilen
Tonköpfe und Bandführungsteile eines Tonbandgeräts werden meist unbeabsichtigt magnetisiert, wenn man sie mit magnetischen Werkzeugen berührt. Bei der Wiedergabe eines bespielten Bandes ist dann ein unangenehmes Rauschen zu hören. Die Tonköpfe können jedoch mit einer Löschdrossel, wie sie beispielsweise von der Telefunken GmbH hergestellt wird und in Fachgeschäften erhältlich ist, völlig entmagnetisiert werden. Dabei wird die eingeschaltete Löschdrossel mehrmals an die Tonköpfe herangeführt und wieder entfernt. Am Schluß darf der Strom jedoch erst dann abgeschaltet werden, wenn man die Löschdrossel mindestens 50cm von den Tonköpfen entfernt hat.
Jederzeit Musik bereit
Leute, die es eigentlich wissen müssen, zählen das Berliner Hilton-Hotel zu den modernsten Europas. Wegen der Einrichtung von Restaurants, Gesellschaftsräumen und Gastzimmern? Vielleicht.
Vielleicht aber auch ein wenig wegen MAGNETOPHONBAND BASF. Die Hotelleitung unterhält ihre Gäste auf ungewöhnliche Weise: durch Musik am laufenden Band. Von einem Übertragungsraum aus, in dem wir fünf Rundfunkempfänger und ein fest eingautes Tonbandgerät sahen, können 350 Gästezimmer, drei Fahrstühle und vier Restaurants mit Musik versorgt werden. Wohlgemerkt: können - es ist keinesfalls so, daß im Hilton jeder Musik hören muß, ob er will oder nicht. Der Gast entscheidet darüber selbst; in seinem Zimmer kann er die Anlage ein- und ausschalten und auch unter mehreren Programmen wählen.
Das Tonband-Repertoire reicht immerhin für 60 Stunden, für drei Tage also. Auf unsere Frage, welche Art Musik die Gäste bevorzugen, antwortete Chef-Ingenieur Bartz: „Leichte Unterhaltungsmusik, abends auch Tanzmusik."
Ganz besonders hat uns gefallen, daß die Hotelleitung den Mut beweist, Kritik zu empfehlen. Bevor ein Gast abreist, wird er gebeten, sich auf einem besonderen Formular zur „Hilton-Musik" zu äußern. Die Meinungen sind zum weitaus größten Teil positiv, vor allem wird das Tonbandprogramm und seine Vielseitigkeit gelobt.
Und schließlich noch ein liebenswerter Hilton-Brauch: immer steht ein Tonbandgerät bereit, um etwa bei Festlichkeiten Ansprachen auf MAGNETOPHONBAND BASF mitzuschneiden. Jeder Redner kann „sein" Band hinterher als tönende Erinnerung mit nach Hause nehmen.
Afrikaner-Reaktionen
Diesen Bericht schickte uns der Alrika-Forscher Diplon-Biologe Boris Konielzko.
„Wenn man glaubt, daß man in Afrika Folklore überall unentgeltlich präsentiert bekommt, so ist das ein gewaltiger Irrtum. Jede Arbeit ist hier ihres Lohnes wert, auch das Tanzen beispielsweise. Und das Auszahlen der Trinkgelder hinterher ist eine zeitraubende Strapaze, denn zwischen den Ansprüchen der Tänzer, Sänger und Musiker und dem Inhalt der Reisekasse besteht oft ein beachtlicher Unterschied. Aber beim Stamm der Gueres im Dorf Bakuessiabo-Nyabo war schließlich auch dieses Problem zur allseitigen Zufriedenheit gelöst. Wir hatten einige der wirkungsvollen, geisterhaften Tänze gefilmt, bei denen die Tänzer furchterregende Masken tragen, und die Staccatoschläge der begleitenden Trommler auf MAGNETOPHONBAND BASF festgehalten.
Gerade wollten wir die Apparate einpacken, als uns ein bereits wieder ,entkostümierter' Maskentänzer fragte, was wir während des Tanzes mit dem komischen Kasten, unserem Tonbandgerät, gemacht hatten.
Ich legte das Band wieder auf und schaltete auf Wiedergabe. Dann packte ich die Filmkamera ein. Als ich zufällig einmal aufschaute, sah ich zwei Männer vor dem Tonbandgerät hocken, die Gesichter dicht an die Lautsprecherrippen gepreßt. Auf meine Frage nach dem Grund entgegneten sie reichlich fassungslos: ,Wir wollen die kleinen Männer sehen, die in dem Kasten singen und trommeln.' Wir konnten uns das Lachen kaum verkneifen.
Noch erheiternder wurde es aber, als wir unseren Tänzer beobachteten. Er schnitt zu der Tonband-Trommelei eine verrückte Fratze und ahmte unbewußt den Ausdruck der Holzmaske nach, die er vorher während des gleichen Tanzes getragen hatte."
Auf- und Abblenden
In Heft 19 beschrieben wir das nachträgliche Auf- und Abblenden einer Aufnahme mit Tonbandgeräten, bei denen die Gummiandruckrolle mechanisch an die Tonachse gedrückt wird. Da sich immer mehr Tonbandfreunde Geräte mit elektrischer Steuerung anschaffen, beschreiben wir heute, wie bei Geräten, deren Tonrolle elektromagnetisch angedrückt wird, eine Aufnahme nachträglich auf-und abgeblendet werden kann.
Aufblenden: Man läßt den Anfang der Aufnahme bis an den Löschkopf laufen und drückt die Schnellstopptaste. Das Gerät wird bei Aussteuerung 0 auf Aufnahme geschaltet. Dann zieht man den Netzstecker aus der Steckdose oder schaltet das Gerät ab. In diesem Augenblick wird das Tonband durch Drehen des Abwickeltellers mit der Hand in normaler Laufrichtung durch das Gerät gezogen.
Abblenden: Das Ende der Aufnahme wird an den Löschkopfspalt gelegt, das Gerät ausgeschaltet und das Band in umgekehrter Laufrichtung durch das Gerät gezogen.
Da bei einigen Geräten die Wickelteller blockiert werden, wenn man die Schnellstopptaste drückt, muß man darauf achten, daß sich zwischen der blockierten Stelle und dem Löschkopf ein genügendes Stück Tonband befindet. Je weniger Band man durchzieht, desto schneller wird die Aufnahme auf- oder abgeblendet; bei größerer Bandlänge geschieht dies allmählich. Es empfiehlt sich aber, das Band nicht zu schnell durchzuziehen, da die Vormagnetisierungs-Hochfrequenz dann als Niederfrequenz auf das Tonband aufgezeichnet wird und bei der Wiedergabe als Heulton stören würde.
Brief aus Holland
Cornelius Boas aus Hoorlem schreib! uns:
„Ich bin Mitarbeiter des Jugendfunks vom Sender Hilversum. Klingt das nicht nach hohen Honoraren, dickem Auto und Wochenendhaus in Scheveningen? In Wirklichkeit bekomme ich aber gar kein Geld -und will auch keins. Wie mir geht es hier in Haarlem noch 22 anderen jungen Leuten im Alter von 15 bis 27. Als Hobby und nur so zum Spaß produzieren wir Rundfunkprogramme: Musik, Kabarett und was uns eben so einfällt. Wir haben unter uns Musiker, Textschreiber und Sprecher. Wir haben auch Tontechniker, denn wir nehmen alles auf Band - meist MAGNETOPHONBAND BASF - und schicken es nach Hilversum. Und warten dann jedesmal, bis es Donnerstag wird. Donnerstags sendet Hilversum nämlich 45 Minuten lang Tonbandaufnahmen von Tonbandlern aus ganz Holland. Immer wieder haben wir Lampenfieber, aber immer wieder macht es auch riesigen Spaß.
Im letzten Herbst machten wir einen Ausflug per Kremser (ein Pferdefuhrwerk mit Anhänger). Das gibt es bei uns in Holland noch. Bei der Gelegenheit entstand das kleine Foto, mit dem wir die Leser der (Mitteilungen für alle Tonbandfreunde' recht herzlich grüßen.
Ihr Cornelius Boos."
Für findige Finder
Eine bestimmte Stelle auf dem bespielten Tonband läßt sich recht einfach finden, wenn sie auf derjenigen Spur liegt, die ohne Umspulen abgespielt werden kann. Man stellt das Zählwerk auf 000 ein und spielt das Band bis zu der betreffenden Nummer vor.
Schwieriger wird es aber, wenn die gesuchte Aufnahme auf der anderen Spur liegt. Wer ein neues MAGNETOPHONBAND BASF gekauft hat, tut gut daran, nach einem Durchlauf auf dem Vorspannband die letzte Zählwerk-Nummer zu vermerken. Diese Nummer muß das Zählwerk anzeigen, wenn das Band aufgelegt wird.
Da sich die meisten Zählwerke auf 000, 111, 222, 333 usw. einstellen lassen, stellt man dann, wenn beispielsweise die Endzahl 920 gesucht wird, das Zählwerk zunächst auf 888 und läßt es danach ohne Band durch schnellen Vorlauf auf 920 laufen.
Voraussetzung ist dabei, daß der rechte Bandteller mit dem Zählwerk gekoppelt ist. Ist der linke Teller mit dem Zählwerk gekoppelt, stellt man es auf 999 und erhält die gesuchte Endzahl durch schnellen Rücklauf.
Hat man die Endzahl gefunden, legt man auf den rechten Teller die Spule mit Tonband und auf den linken eine gleichgroße Leerspule. Man läßt dann das Band bei schnellem Rücklauf so lange laufen, bis die gesuchte Nummer im Zählwerk erscheint.
- Anmerkung : Wieder solch ein trivialer Artikel, bei dem man sich fragt, für wie blöd wurden die BASF Kunden eigentlich gehalten ?
.
Die Schallplatte ... Kind des Tonbands?
Mancher mag die Frage seltsam finden. Wie kann die viel ältere Schallplatte ein Kind des Tonbandes sein?! Dieser Einwand stimmt, aber um die Historie geht es hier gar nicht. Höchstens um die Entstehungsgeschichte einer modernen Schallplatte. Der Weg von der ersten Orchesterprobe bis zur fertigen Aufzeichnung auf einer technisch vollendeten Schallplatte ist weit, und das Tonband spielt dabei eine wichtige Rolle. Bis zu fünfmal werden die Aufnahmen auf Band gemacht und solange verbessert, bis vom sogenannten Mutterband die endgültige Übertragung auf die Schallplatte erfolgt. So erweist sich das Tonband als wertvoller Helfer zur technischen Perfektion der Schallplatte.
Wahl ohne Qual
Diesen Beitrag verfaßte Professor Dr. Heinrich Sievers, Hannover.
Eine Kirchenorgel ist nicht gerade billig, sie kostet meist über 100.000 DM. Deshalb war kürzlich die Anschaffung einer Orgel für den Kirchenvorstand einer hannoverschen Gemeinde eine schwerwiegende Entscheidung. Eine Kommission von Sachverständigen wurde beauftragt, die besten Orgeln verschiedener Orgelbaumeister an Ort und Stelle zu begutachten und dem Kirchenvorstand danach über das Ergebnis zu berichten.
Unter den Sachverständigen war ein erfahrener Tonbandfreund. Er nahm den Klang aller in Betracht kommenden Orgeln mit MAGNETOPHONBAND BASF auf. Um zu einem möglichst gerechten Urteil zu kommen, wurde in den verschiedenen Kirchen durch Versuchsaufnahmen zunächst der beste Platz für das Mikrofon festgelegt. Dann folgte die endgültige Aufnahme. Jeweils die gleichen Stücke wurden von sechs klanglich unterschiedlichen Orgeln auf Band genommen, und zwar ein virtuoses, dynamisch gegensätzliches Präludium mit einer fünfstimmigen Fuge von Johann Sebastian Bach und ein kontrapunktisch komplizierter Orgelchoral.
Dabei zeigten sich erstaunliche Unterschiede, die sowohl die klangliche Qualität als auch die mechanische Beschaffenheit jeder Orgel deutlich machten. Der Tonband-Test ergab zudem aufschlußreiche Erkenntnisse über die Akustik in den verschiedenen Kirchen.
MAGNETOPHONBAND BASF machte dem Kirchenvorstand die Entscheidung, welche Orgel gekauft werden sollte, schließlich recht leicht. Nach dem Abhören der Aufnahmen lösten sich alle Probleme von selbst. Die klangliche Brillanz von MAGNETOPHONBAND BASF, seine Zuverlässigkeit auf Grund ausgezeichneter mechanischer Eigenschaften, der große Frequenzbereich und die Bewältigung stark ausgeprägter Klanggegensätze schafften die Voraussetzung für ein objektives Urteil über die Qualität der Orgeln und ließen mit Sicherheit die am meisten geeignete finden.
- Anmerkung : Und wieder läuft der Schleim aus den Zeilen. Als wenn die Entscheidung wirklich von der Benutzung von BASF Tonband abgehangen hätte.
.
Reinigung verschmutzter Tonköpfe
Verschmutzte Tonköpfe haben verzerrte, dumpf klingende Aufnahmen zur Folge. Selbst dann, wenn die Aufnahme auf einem Gerät mit einwandfreien Tonköpfen gemacht wurde, wird sie auf einem Gerät mit verschmutzten Köpfen dumpf wiedergegeben. Die hohen Frequenzen sind nicht zu hören.
Verschmutzte Tonköpfe lassen sich jedoch leicht reinigen. Man schraubt die Deckplatte des Geräts ab und säubert die dann freistehenden Köpfe mit einem in Spiritus getauchten Läppchen.
Außerdem empfiehlt sich, gelegentlich auf die gleiche Art Tonrolle, Gummiandruckrolle und alle Bandführungsteile zu reinigen. Die Tonköpfe dürfen dabei auf keinen Fall mit harten Gegenständen oder magnetischen Werkzeugen berührt werden.
Moralpredigt
Ein notorischer Dieb entwendete ein Tonbandgerät aus der Sakristei einer Kirche im englischen York. Er fühlte sich sehr zu seinem Mißvergnügen persönlich angesprochen, als er das Tonband abhörte, das er ebenfalls hatte mitgehen lassen. Es enthielt eine Predigt über das siebente Gebot: „Du sollst nicht stehlen!"
Hobby + Hobby = doppelte Freude
Kleine und große Männer träumen manchmal davon, Lokomotivführer zu sein. Und da es nicht so viele Züge wie Möchtegern-Lokomotivführer gibt, lassen kleine und große Männer eine elektrische Modellbahn im Wohnzimmer ihre Runden ziehen. Dabei werden sie allmählich zu Elektromonteuren, denn Eisenbahnspielen bildet - zumindest elektrotechnisch.
Was taten aber die Frankfurter Elektroingenieure Friederichs und Schmitt von der AEG, die auch mit der Eisenbahn spielen wollten? Sie addierten ganz einfach zwei Hobbies und erhielten doppelte Freude. Sie erinnerten sich, daß, technisch gesehen, ein Ton auf einem Tonband ein Impuls ist, der - genügend verstärkt - eine Arbeit verrichten kann. Sie ließen also Tonband-Impulse arbeiten, mit dem Ergebnis, daß ihre elektrische Spielzeugbahn voll automatisiert wurde.
Sie hält nun selbsttätig vor jeder Station, fährt immer auf dem richtigen Gleis, rangiert vorschriftsmäßig. Die Befehle dafür gibt das Tonband über ein Steuergerät, wie es auch für automatische Dia-Projektoren gebraucht wird.
Schließlich fiel den Ingenieuren ein, daß man mit einem Tonbandgerät auch Tonaufnahmen machen kann. Sie fingen am Bahnhof die Atmosphäre ein und gingen auch an anderen Orten auf Geräuschjagd. Jetzt fährt die vollautomatische Modellbahn durch eine auch akustisch dargestellte Landschaft. Die Station wird ausgerufen, Züge werden angesagt, die Dorfkirche läutet - alles vom Tonband. übrigens: jede elektrische Spielzeugbahn läßt sich wie beschrieben automatisieren. Die Anleitung übersenden wir kostenlos auf Wunsch.
Tonbandfreunde fragen - BASF antwortet
Nur keine „Gelegenheitskaufe"!
Wer die Ausgabe für ein modernes, gutes Tonbandgerät nicht scheut, dem dürfte auch das Geld für ein neues, hochwertiges MAGNETOPHONBAND BASF nicht leid tun - so sollte man zumindest annehmen. Leider ist es aber in der Praxis manchmal anders - und dann erhalten wir Briefe mit der Feststellung, daß ein "soeben gekauftes Band nichts taugt".
Wir warnten schon einmal in Heft 11 vor »Gelegenheitskäufen" und haben leider guten Grund, diese Warnung zu wiederholen. Bänder der Typen L, LG, LGD, LGN oder L extra werden von uns schon seit langem nicht mehr hergestellt und geliefert. Sie waren damals auch nur für Studiamaschinen mit hohen Bandgeschwindigkeiten bestimmt. Für die modernen Heim-Tonbandgeräte sind sie ungeeignet und verursachen daher meist Enttäuschung und Ärger.
Wenn man sie auch heute noch hier und da "etwas billiger" kaufen kann, wiegt der geringere Geldbetrag den Ärger über schlechte Wiedergabe nicht auf. Für Heimtongeräte sollten nur unsere Typen LGS und PES gewählt werden, und zwar immer originalverpackt: im zugeschweißten Kunststoffbeutel und der bekannten roten Schwenkkassette.
Woran erkennt man Oberflächen vergütete Bänder ?
Abgesehen davon, daß unsere oberflächenvergüteten Bänder zusätzlich im Kunststoffbeutel verpackt sind, glänzt ihre Schichtseiite stärker als die der früheren, nicht vergüteten Bänder.
Wo kann man Fremdsprachenkurse auf Tonband kaufen ? Fremdsprachenunterricht mit Tonband ist zwar nichts Neues mehr, nur konnte man bisher Sprachkurse auf Tonband nirgends käuflich erwerben. In Frankfurt gibt es jetzt jedoch ein Institut, das Sprachkurse auf MAGNETOPHONBAND BASF verkauft. Wer zu Hause (tonband)spielend Sprachen lernen möchte, erfährt Einzelheiten durch die „Sonderinformation Tonbandkurse", die von der COSMOPHONE SCHOOL A. Torti, Frankfurt am Main, angefordert werden kann.