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Dies ist Teil 2 aus "Das Tonband" von 1963 (ein Probeheft)

Als der G. Braun Verlag zum Ende 1961 begann, die Hifi- Stereopraxis aus der Taufe zu heben, sprossen natürlich weitere Gedanken - bereits zu dieser frühen Zeit, nämlich - diesen neuen Verlagsbereich weiter auszubauen. Themen gab es damals bereits genügend.

Kabel für Aufnahme und Überspielungen

von Heinz Schmidt im November 1963

Über die richtige Kabelverbindung

Die technische Qualität von Tonaufnahmen, Band-Kopien und Tonmischungen hängt auch davon ab, ob der Amateur für die jeweiligen Zwecke die richtige Kabelverbindung benutzt.

Mitunter ergibt sich durch ein ungeeignetes Kabel eine elektrische Fehlanpassung der zu verbindenden Geräte oder es zeigen sich Verzerrungen bzw. Brummerscheinungen. Vielleicht kommt überhaupt die gewünschte elektrische Verbindung nicht zustande, weil das benutzte Kabel für einen anderen Zweck gedacht ist.

Die folgende Übersicht soll zeigen, wie und wofür die von der Tonbandgeräteindustrie gelieferten Spezialkabel und Steckkupplungen zu verwenden sind, in ihr sind die derzeitigen deutschen Normen berücksichtigt.

a) Die Dioden- oder Tonleitung

dient in erster Linie als Verbindungsleitung zwischen Rundfunk- und Tonbandgerät. Sie ermöglicht ohne Umstecken bei Vorhandensein einer (DIN) Diodennormbuchse am Rundfunkgerät die Übernahme von Radiosendungen auf Band und die Wiedergabe von Bandaufnahme über das Rundfunkgerät. Das meist 1,5 m lange Kabel weist an beiden Enden für Mono-Aufnahmen einen Dreistiftstecker auf (Bild 1). Für Stereozwecke ist ein 5-poliger Stecker erforderlich (Normanschlußschema in Bild 3).

b) Die Ton- und Überspielleitung

unterscheidet sich von der Diodenleitung dadurch, daß sie zwischen den Anschlußpunkten 1 und 3 eines ihrer beiden Stecker einen Widerstand von 2,2 Megohm aufweist (Bild 2).

Dadurch ist neben dem unter a) beschriebenen Einsatz auch eine Überspielung zwischen zwei Tonbandgeräten möglich (Kopie Band auf Band). Der im Stecker eingelötete Widerstand bewirkt die richtige elektrische Anpassung zwischen beiden Tonbandgeräten, wenn deren Radionormbuchsen verwendet werden(Eingangswiderstand 20-100 Kilo-Ohm). Das Kabel kann allerdings nur eingesetzt werden, wenn Kontakt 1 der Radionormbuchse des abspielenden Tonbandgerätes bei Wiedergabe nicht nach Masse kurzgeschlossen ist. Gegebenenfalls kann durch gegenseitigen Austausch der Geräte eine Überspielung ermöglicht werden.

Auch Stereoüberspielungen sind nach diesem Prinzip möglich. Die Stereoüberspielleitung weist dann an jedem ihrer 5-poligen Stecker einen Anpassungswiderstand auf, der sinngemäß am einen Ende die Anschlußpunkte 1 und 3 (linker Kanal) am anderen Ende die Punkte 4 und 5 (rechter Kanal) verbindet (siehe auch Skizze Bild 3).

c) Die Universalkupplung

kann - wie ihr Name sagt - mehrere Aufgaben erfüllen. Sie ist in Bild 2 links abgebildet. Die Universalkupplung dient zu Überspielungen zwischen Tonbandgeräten und Plattenspielern in Mono- und Stereoausführung.

In allen Anwendungsfällen wird der Steckerteil der Universalkupplung in die Radionormbuchse des die Kopie aufnehmenden Tonbandgerätes (also des Zielgerätes) gesteckt.

Ist nur eine „Dreilochbuchse" vorhanden und werden nur Monoüberspielungen durchgeführt, so zwickt man Stift 4 der Universalkupplung ab. Soll jedoch die Möglichkeit der universellen Anwendung, also auch die der Stereoüberspielung erhalten bleiben, so muß die Reduzierkupplung* zwischen aufnehmendes Tonbandgerät und Universalkupplung gesteckt werden.

* Die Reduzierkupplung ähnelt äußerlich der Universalkupplung, jedoch weist sie nur 3 Steckerstifte auf und dient als Übergangsstück bei Herstellung einer Monokopie aus Stereoaufnahmen.

Mit der Universalkupplung

sind nun folgende Überspielmöglichkeiten vorhanden:

1. Stereo-Plattenspieler auf Stereo-Tonbandgerät
Plattenspielerstecker (alte oder neue Norm mit 3 oder 5 Stiften) in den Buchsenteil der Universalkupplung stecken. Kupplung in Radionormbuchse des Aufnahmegerätes einführen.

2. Stereo-Tonbandgerät auf Stereo-Tonbandgerät
Stereo-Diodenleitung in Buchsenteil der Universalkupplung stecken und damit die Radionormbuchsen beider Tonbandgeräte verbinden.

3. Stereo-Plattenspieler auf Mono-Tonbandgerät
Reduzierkupplung in Radionormbuchse des Tonbandgerätes einführen, dann Universalkupplung dazustecken und schließlich ihren Buchsenteil mit dem Plattenspielerstecker abschließen. Die Reduzierkupplung übernimmt bei dieser Kombination die elektrische Zusammenführung der beiden Stereokanäle des Plattenspielers zu einer Mono-darbietung für die Tonbandkopie.

4. Stereo-Tonbandgerät auf Mono-Tonbandgerät
Reduzierkupplung und Universalkupplung wie unter 3. zusammenstecken und in die Radionormbuchse des aufnehmenden Tonbandgerätes einführen. Mit einer Stereo-Diodenleitung dann den Buchsenteil der Universalkupplung mit der Radionormbuchse des abspielenden Stereo-Tonbandgerätes verbinden. Auch hier bewirkt die Reduzierkupplung die Wiedergabe einer Monodarbietung aus der Stereoaufnahme.
Es versteht sich von selbst, daß beim Abspielen einer Monoaufnahme auf dem Stereogerät die Reduzierkupplung entfallen kann

5. Mono-Plattenspieler auf Mono-Tonbandgerät
Plattenspielerstecker in Buchsenteil der Universalkupplung einführen und letztere in Radionormbuchse des Mono-Tonbandgerätes stecken.
Bei älteren Geräten mit Dreilochbuchse ist zusätzlich die Reduzierkupplung zu verwenden oder Stift 4 der Universalkupplung abzuzwicken.

6. Mono-Tonbandgerät auf Mono-Tonbandgerät
Diodenleitung in Buchsenteil der Universalkupplung und Radionormbuchse des abspielenden Tonbandgerätes stecken. Stecker der Universalkupplung in Radionormbuchse des aufnehmenden Tonbandgerätes einführen. Bei älteren Geräten ggf. wie unter 5. verfahren.

d) Verlängerung des Mikrofonkabels

Die an den meisten Mikrofonen für Heimtonbandgeräte montierten Anschlußkabel haben nur eine Länge von etwa 1,5m. Dies ist weniger ein Gebot der Sparsamkeit als vielmehr eine aus technischen Gründen zwingende Notwendigkeit. Die in diesen Mikrofonen durch einen Übertrager (Transformator) hochgesetzte Tonspannung der Schwingspule würde bei größerer Leitungslänge an hohen Frequenzanteilen verlieren.

Ist aber ein längeres Kabel erforderlich, so muß die niederohmige Schwingspule des Mikrofones unmittelbar angezapft werden. Aus diesem Grund sind fast alle hochohmigen (dynamischen!) Mikrofone auch niederohmig anschließbar.

Wird nun ein Tonbandgerät mit normalem, hochohmigem Mikrofoneingang benutzt, so muß aber am Ende der Verlängerungsleitung ein sogenannter Schnurübertrager eingefügt werden, um die sehr kleine, von der Schwingspule gelieferte Tonspannung wieder heraufzutransformieren.

(in 1963) käufliche Verlängerungsleitungen

Käufliche Verlängerungsleitungen sind bereits mit diesem Übertrager ausgestattet, in Bild 4 ist er sogar in den Stecker des Verlängerungskabels eingebaut. Die Länge dieser fertigen Kabel liegt bei 5 m.

Besitzt das Tonbandgerät einen niederohmigen Mikrofoneingang, so ist bei der Kabelverlängerung kein Schnurübertrager erforderlich, da dieser dann bereits im Tonbandgerät fest eingebaut ist.

Für den technisch interessierten Leser zeigt Skizze Bild 5 noch den Normanschluß für hoch- und niederohmig anschließbare Mikrofone. Es sei hier darauf hingewiesen, daß bei der Kabelverlängerung keinesfalls Punkt 1 des Mikrofonsteckers mit einer „freien" Leitung des Verlängerungskabels in Verbindung gebracht werden darf, da sonst trotzdem Verluste an hohen Frequenzen auftreten!

von Heinz Schmidt im November 1963
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Mischpulte für den Amateur (aus 1963)

Das Ziel jedes echten Tonbandamateurs ist es, sein Tonbandgerät zu eigenschöpferischen Aufgaben einzusetzen. Wenn dies zunächst mit Mikrofonaufnahmen, Geräuschjagd, Interviews und Reportagen beginnt, so gesellt sich bald der Wunsch nach Zusammenstellung eigener Arrangements für Vertonungen verschiedenster Art hinzu.

Ein- und Ausblenden, Überblenden und Mischen von akustischen Ereignissen geben der Tonkomposition die von Rundfunk, Film und Fernsehen gewohnte Form. Neben der Möglichkeit der akustischen Mischung vor dem Mikrofon, der magnetischen mit Hilfe der Tricktaste oder der Zusammenfassung zweier Tonspuren (Parallelspurmischung) läßt sich die gestellte Aufgabe studiomäßig durch das Mischpult lösen. Es findet im professionalen Bereich ausschließlich Anwendung und wird vom fortschrittlichen Amateur bevorzugt.

Die Eingänge eines Mischpults

Jedes Mischpult verfügt über mehrere Eingänge (Mindestzahl verständlicherweise zwei), die mit den zu mischenden Tonspannungsquellen, wie Mikrofone, Plattenspieler, Tonbandgeräteausgänge usw., verbunden werden können (Bild 1).

Jedem Eingang (auch Kanal genannt) ist ein Regler zugeordnet, mit dessen Hilfe eine getrennte Beeinflussung der in der Mischung auftretenden Lautstärke des jeweiligen Kanales möglich ist. Die von diesen Reglern abgegriffenen Spannungsanteile werden (miteinander) elektrisch überlagert und dem Ausgang des Mischpultes zugeleitet.

Modern sind Flachbahnregler

Bedienungstechnisch günstig erweisen sich sogenannte Flachbahnregler, mit denen alle Blendungen zügig durchgeführt werden können.

Der entscheidendste Vorteil des Mischpultes gegenüber anderen Verfahren ist die Möglichkeit, die Gesamtwirkung der Mischung mittels Kopfhörer oder Lautsprecher des Aufnahmegerätes akustisch zu verfolgen. Damit können die feinen Nuancen und zeitlichen Abstimmungen bei Einblendungen verschiedenster Art optimal erreicht werden. Im weiteren Verlauf der Betrachtungen wird auch noch die technische Handhabung des Mischpultes ausführlich erläutert.

A) Technische Daten der Mischpulte

Für den Leser, der sich noch nicht über das zu wählende Fabrikat im klaren ist, soll die Tabelle 1 einen Überblick über das reichhaltige Programm der von deutschen Herstellern angebotenen Mischpulte geben. Die in der Tabelle angegebenen Abkürzungen und Symbole kennzeichnen die technischen Daten der Geräte.

Die Erklärungen :

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a) Die Anwendungsart (M = Mono, S = Stereo*) schränkt schon die Auswahl an Geräten ein. Ein bei Stereo-Mischpulten in Klammern gesetztes M besagt, daß das betreffende Gerät vorwiegend für Stereo-Anwendungen entwickelt ist, jedoch auch der Einsatz zu Mono-Miscrumgen möglich ist.

b) Als Stromversorgung für die Mischpulte kommen Batterie (B), nachgeschaltetes Tonbandgerät (G) und Netzanschluß (N) vor. Es sei darauf hingewiesen, daß der Betrieb des Mischpultes aus dem nachgeschalteten Tonbandgerät an bestimmte Modelle der Hersteller gebunden ist. Einzelheiten können aus den Geräteprospekten entnommen werden.

Die mit einem Auslassungszeichen versehenen Mischpulte arbeiten ohne Verstärkerelemente (Transistoren); sie benötigen deshalb auch keine Stromversorgung. Aus dieser Einsparung resultiert unter anderem zumeist eine geringere Ausgangsspannung des Mischpultes.

c) Hier sind für die einzelnen Eingänge symbolisch die Anschlußmöglichkeiten eingetragen. Die laufenden Nummern der Eingänge sind willkürlich gewählt und brauchen mit der vom Hersteller gewählten Zahlenbezeichnung nicht identisch zu sein. Können wahlweise verschiedene Zuspielgeräte angeschlossen werden, so sind mehrere Symbole vermerkt.

d) Weiterhin sind für die Anwendung des Mischpultes die Funktionen der einzelnen Eingänge von Interesse.

Die Abkürzungen in Tabelle 1 haben folgende Bedeutung:

M = Mono
M(H) = Monoeingang, verhallbar
M(Ri) = Monokanal mit nachgeschaltetem Richtungsmischer
S = Stereo
S(Ri) = Stereoeingang, der bei Umschaltung auf Monobetrieb mit einem Richtungsmischer gekoppelt wird.

Sind in der Spalte D der Mischpulte die Symbole M und mit einer Klammer der Buchstabe S vermerkt, so besagt dies, daß die Eingänge einzeln als Monokanäle ausgeführt sind und bei Stereobetrieb beide Regler gekoppelt betätigt werden.

e) Pegelvorregler gestatten die Anpassung der an den Eingängen des Mischpultes liegenden Tonspannungen an den Regelbereich des Flachbahnreglers. Sie erleichtern dem Tonmeister das Arbeiten mit dem Mischpult und verhindern beim vorherigen Abgleich der Anlage Übersteuerungen im nachgeschalteten Tonbandgerät (siehe weiter unten).

f) Der Ausgang des Mischpultes wird entweder über ein fest angeschlossenes Kabel oder eine lösbare Verbindung mit dem die Mischung aufnehmenden Tonbandgerät gekoppelt. Es bedeuten:
DL (5) = Diodenleitung (Tonleitung) mit 5-poligen
Steckern;
DL (5) fest = Mischpult hat festes Kabel mit 5-poligem
Stecker;
DL (3) = Mischpult hat festes Kabel mit 3-poligem
Stecker.

Der Ausgang des Mischpultes wird entweder mit dem Mikrofoneingang oder dem Radioeingang des nachgeschalteten Tonbandgerätes verbunden. Nähere Angaben hierzu sind in den jeweiligen Prospekten gemacht.

B) Praktisches Arbeiten mit dem Mischpult

Nachdem nun die Mischpulte in ihren grundsätzlichen Eigenschaften besprochen sind, sollen einige Hinweise über den praktischen Umgang mit den Geräten gegeben werden. Die in Tabelle 1 eingetragenen Symbole sagen hierzu, an welchen Eingängen des Mischpultes die vorgesehenen Zuspieleinrichtungen zweckmäßigerweise angeschlossen werden. Die für Plattenspieler (und damit auch für Tonbandgeräte) bestimmten Eingänge weisen eine nur geringe Empfindlichkeit, also einen relativ großen Tonspannungsbedarf auf, um das nachgeschaltete Tonbandgerät richtig auszusteuern.

Dafür sind die Eingänge mit ca. 500 kQ hochohmig, so daß auch beim Anschluß von Kristall-Tonabnehmern keine Verluste bei den tiefen Tönen auftreten. Als Mindesteingangsspannung werden hier normalerweise etwa 500 mV (=0,5V) benötigt, die sowohl von Kristall-Tonarmen als auch von Tonbandgeräteausgängen zur Verfügung steht. Erst wenn weitere Tonbandgeräte als Zuspieleinrichtungen verwendet werden und keine hochohmigen Eingänge mehr frei sind, sollten auch die für Mikrofonbetrieb vorgesehenen Kanäle benutzt werden.

Die Mikrofon-Eingänge

Die in erster Linie für Mikrofone eingerichteten Eingänge sind bei Transistor-Mischpulten niederohmig, ihr Eingangswiderstand liegt bei einigen kQ, ihre Spannungsempfindlichkeit bei etwa 1mV (= 0,001 V). Beim Einstecken des Mikrofonsteckers in die Buchse werden die Kontakte 3 und 2 (niederohmige Herausführung der Schwingspule) mit dem Transistor verbunden.

Das Stereo-Mischpult

Im folgenden soll das Arbeiten mit dem Mischpult anhand einer einfachen Zweikanal-Mischung beschrieben werden. Als Gerät wurde willkürlich ein Mixer zugrunde gelegt, dessen Eingänge 1, 2 und 3 primär für Mikrofone und dessen Eingang 4 für Phonogeräte (Tonbandgerät + Plattenspieler) eingerichtet sind. Bild 2 gibt hierzu schematisch die herzustellenden elektrischen Verbindungen an.

Die Radionormbuchse des Abspielgerätes 1 wird über eine normale Diodenleitung (A) mit Eingang 4 des Mischpultes verbunden und Eingang 3 erhält das Sprechermikrofon. Den Ausgang des Mischpultes verbindet man über eine Diodenleitung (B) mit dem Mikrofoneingang von Aufnahmegerät II. Wird die Mikrofonaufnahme im gleichen Raum durchgeführt, in dem auch das Aufnahmegerät steht, so ist zur Vermeidung akustischer Rückkopplung (Pfeifen) die Mischung über einen Kopfhörer zu kontrollieren; er wird an der betreffenden Buchse von Gerät II angeschlossen. Alsdann wird Gerät II auf „Aufnahme Mikrofon" geschaltet und zweckmäßigerweise mit der Schnellstoptaste arretiert.

Die Aussteuerung auspegeln

Bei dem Arbeiten mit dem Mischpult wird vor der Aufnahme einmal die Aussteuerung der Aufnahmemaschine eingestellt. Da das Mikrofon die geringste Spannung abgibt, hat es für die Aussteuerung der Aufnahmemaschine Vorrang. Alle anderen Eingänge haben sich dem Mikrofoneingang unterzuordnen und werden mit ihren Pegelvorreglern entsprechend eingestellt.

Auf die Reihenfolge achten

Zuerst einmal eine Anmerkung : Nach der eigenen Erfahrung des Autors hatten 1963 nur sehr wenige Tonbandgeräte-Besitzer Ahnung davon, was sie da überhaupt gemacht haben. Und darum ist diese Erklärung auf einem ganz niedrigen Niveau von 1963 geschrieben.

Nun kann die Aussteuerung der Anlage gemäß nachstehender Reihenfolge stattfinden:


1. Pegelvorregler des Kanals (Schraubenzieher-, Pfennigoder Rändelknopf) - sofern vorhanden - (3) ganz aufdrehen. Nun bei hochgezogenem Flachbahnregler (3) Mikrophonsprechprobe machen und Aussteuerung in Gerät II auf den richtigen Wert bringen.

2. Regler (3) zurückziehen und Flachbahnregler (4) ganz aufziehen. Pegelvorregler (4) so abgleichen, daß bei unveränderter Einstellung des Aussteuerungsreglers in Gerät II das magische Auge bei den lautesten Stellen der Darbietung von Gerät I den Ausschlag wie unter 1. aufweist.

Bei dem Gerät l spielt man die Darbietung zunächst mit aufgezogenem Flachbahnregler (4) ab und stellt dabei fest, ob der Wiedergaberegler von Gerät I die Aussteuerung von Gerät II beeinflußt. Dies ist deshalb wichtig, weil es Tonbandgeräte gibt, die einen konstanten, also einen vom Wiedergaberegler nicht beeinflußbaren Radioausgang haben und solche, bei denen die Ausgangsspannung der Radiobuchse durch den Wiedergaberegler regelbar ist. Hängt die Lautstärke der Eingang 4 zugeführten Darbietung von einem Regler in Gerät I ab, so drehe man diesen auf ca. 2/3, im Bedarfsfall auf seinen vollen Wert auf. Selbstverständlich ist der Lautsprecher von Gerät I abzuschalten. Gibt Gerät I eine zu geringe Spannung ab, so ist Kabel A in Eingang 1 oder 2 des Mischpultes einzuführen.

3. Das Mischungsverhältnis hört man im Kopfhörer, der an die Aufnahmemaschine angeschlossen wird. Wenn die Lautstärke des Kopfhörers regelbar ist, sollte man sie so weit aufdrehen, daß der Tonmeister nur noch die Mischung nicht aber den Sprecher selbst hört, wenn dieser mit im Raum ist.

Die beste Voraussetzung hierfür bietet ein weitgehend ohrdichter Kopfhörer, z. B. der in Bild 3 gezeigte Gabelhörer. Er besteht aus dem Kleinhörer in der Mitte des Bildes, der in ein im Ohrgabelscharnier befindliches Loch gedrückt wird. Der vom Kleinhörer abgegebene Schall verteilt sich dann gleichmäßig über die Gabelrohre auf beide Ohren. Der links im Bild gezeigte Ohrbügel kann ersatzweise für die Gabel verwendet werden, wenn z. B. Diktate abgehört werden sollen.

Beim ersten Mischversuch oder der Vorkontrolle ist es nicht notwendig, das Band der Aufnahmemaschine II bereits in Gang zu setzen. Es kann in Stellung „Aufnahme" mit der Schnellstoptaste arretiert werden.
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Die Tonmischung beginnen

Nachdem nun die Anlage betriebsbereit und abgeglichen ist, kann die erste Tonmischung beginnen. Hierzu seien noch ein paar Hinweise gegeben:

4. Man starte stets zuerst das Aufnahmegerät, dann ziehe man beispielsweise den Mikrofonregler auf, um mit der Textaufnahme zu beginnen.

5. Soll unter die Sprachaufnahme Musik oder Geräusch von Gerät I eingeblendet werden, so empfiehlt es sich, bereits vor Beginn der Mikrofonaufnahme das Abspielgerät I in Stellung „Wiedergabe-1 zu starten und es mit der Schnellstoptaste zu arretieren. Dadurch werden akustische Geräusche durch Bedienungstasten weitestgehend unterdrückt, die sonst über das Mikrofon auf die Aufnahme gelangen könnten. Schließlich kann man auch die linke Tonbandspule von Gerät I nach Drücken der Starttaste mit der Hand festhalten, um das Band vollkommen geräuschlos freizugeben. Ob man diese Manipulation dem Tonbandgerät und Tonband zumuten darf, wird man rein gefühlsmäßig an der Reaktion des Gerätes (Bandzug) feststellen können

6. In Sprechpausen, z. B. bei alleiniger Einspielung von Gerät I, sollte man den Regler 3 zurückziehen, um evtl. Nebengeräusche im Raum von der Mischung fernzuhalten. Dies gilt im besonderen auch bei der Betätigung irgendwelcher Funktionstasten der Tonbandgeräte, bei denen akustische Geräusche auftreten können (z. B. Start- und Halttasten).

7. Beim Einspielen oder auch Überspielen von Gerät I über das Mischpult auf Gerät II sollte der Regler 4 erst nach dem Start des Abspielgerätes aufgezogen werden, damit „Hochfahrer" und evtl. elektrische Knackgeräusche nicht in die Aufnahme gelangen können.

8. In gestalterischer Hinsicht wäre noch zu bemerken, daß die Tonregie selbstverständlich nach dramaturgischen Gesichtspunkten geführt werden muß. Unmotivierte Auf- und Abbiendungen bei Sprache und Musik sind einer guten Vertonung abträglich.

C) Der Einsatz des Stereo-Tonbandgerätes für die Mono-Mischung

Jedes Stereo-Tonbandgerät verfügt über zwei, in gleicher Richtung laufende Tonspuren, die für eine stereophonische Klangaufzeichnung Voraussetzung sind. Es ist aber durchaus möglich, diese beiden Spuren mit verschiedenen Programmen zu beschicken, um daraus später eine monaurale Tonmischung abzuleiten.

Diese Technik ist vom Parallelspurbetrieb her bekannt, bei dem im Fall der Wiedergabe beide Systeme des Stereo-Tonkopfes elektrisch zusammengeschaltet werden (Parallelspur-Tonmischung). Nachteilig ist jedoch, daß das Lautstärkeverhältnis bei der Parallelspurmischung bereits während der Aufnahme der einzelnen Spuren festgelegt werden muß; die Möglichkeit der feinen Abstimmung geht dabei für die Praxis verloren. Werden jedoch beide Tonaufzeichnungen des Stereo-Gerätes getrennt abgetastet und einem Mono-Mischpult zugeleitet, so bleibt die Möglichkeit, die Lautstärkeabstimmung nachträglich beliebig mit den Reglern des Mischpultes vorzunehmen.

Beispiel : Dia-Vertonung

Wie man das geschilderte Verfahren bei einer Dia-Vertonung eingesetzt hat, zeigt die Schemaskizze Bild 4. Links im Bild sieht man das Band mit den vollausgesteuerten Tonanteilen (Musik und Geräusch), die schon in ihrer zeitlichen Zuordnung nacheinander mit Hilfe des Stereo-Gerätes aufgenommen wurden.

Diese beiden Aufzeichnungen können dann mit der Sprache (Mikrofon) im Mischpult zusammengeführt und auf ein normales Mono-Tonbandgerät als Mischung übertragen werden. Für das Verfahren eignen sich natürlich auch Vierspurgeräte.

Die so gewonnene Dreikanal-Mischung wird auf die obere Spur des rechts in Bild 4 gezeigten Tonbandes übertragen, während die untere Spur dieses Bandes die zur Fortschaltung des Dia-Projektors benötigten Steuerimpulse aufnimmt.

Der Playback-Betrieb

Bei der Arbeit mit dem Stereo-Gerät erweist es sich als vorteilhaft, wenn dieses auch Playback-Betrieb ermöglicht

Hierunter versteht man, daß beim Abhören einer der beiden Tonspuren die andere aufgenommen werden kann, also ein synchrones Hinzufügen einer Aufnahme zu einer bereits bestehenden erreicht werden kann. Wird auf diese Weise z. B. Musik und Text aufgenommen, so spielt man zuerst die Musik auf eine der beiden Spuren und kann anschließend beim Abhören derselben gleichzeitig die Sprache an den gewünschten Stellen einfügen. Die Lautstärkeabstimmung, also etwaige Blendungen können dann beim Überspielen durch das Mischpult vorgenommen werden.

Aus Stereo mache Mono

Für den technisch interessierten Leser zeigt Bild 5 noch die Schaltung der Abzweigleitung, die die Aufspaltung vom Zweikanalausgang des Stereo-Gerätes zu den Eingängen des Mischpultes ermöglicht. Das Ende mit dem fünfpoligen Stecker wird in den Radio-Ausgang des Stereo-Gerätes gesteckt, die beiden dreipofigen Stecker in zwei Eingänge des Mono-Mischpultes.

Ein Abhörverstärker zur Hinterband-Kontrolle

Nach den Mischpulten soll hier als weiteres Zubehör noch ein Abhörverstärker zur Hinterband-Kontrolle erwähnt werden, der - wie ein externes Diasteuergerät - rechts oder auch links vom Tonband Aufstellung findet (Bild 6). Mit dieser Einrichtung kann auch mit einem mit Kombinationskopf ausgestatteten Tonbandgerät die Aufnahmequalität kontrolliert werden, wenn das Gerät rechts vom Tonbandgerät aufgestellt wird. Bei einer Bandgeschwindigkeit von 9,5 cm/s ist durch den räumlichen Abstand des Aufnahme- und Kontrollkopfes jedoch mit einer Laufzeit des Tonbandes von etwa 3 Sekunden zu rechnen, bis der gerade aufgenommene Ton abgehört werden kann.

Stellt man den Abhörverstärker links vom Tonbandgerät auf, so kann bei Mischungen mittels Tricktaste dte zu überspielende Aufnahme m gewissem Sinne vvor Band" verfolgt wer-men. Allerdings hört man hier die Aufnahme etwa drei Sekunden früher als vor dem Aufnahmekopf die magnetische Mischung (Trickvorgang) erfolgt. Bei einer Bandgeschwindigkeit von 19cm/s halbieren sich natürlich die Verschiebungszeiten.

von Heinz Schmidt im November 1963
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Universelle Dia-Steuergeräte

Farbig leuchtende Diapositive zu vertonen ist zu einem Hobby geworden, das täglich mehr Freunde gewinnt. Stellt doch der Ton erst die Verbindung unter den Bildern her und gibt ihnen durch seine akustische Aussage die Abrundung.

Die Tonbildschau, eine Gestaltungsform eigener Art, erreicht schließlich durch die Technik der vollautomatischen Vorführung die perfekte Form. Jeder zu Hause kann dann vorführen, ohne den genauen Zeitablauf der Dia-Schau zu kennen. Die auf dem Tonband auf einer getrennten Spur nach Wunsch gesetzten, magnetischen Impulse steuern den Dia-Wechsel stets zu dem einmal festgelegten Zeitpunkt in Beziehung zum untermalenden Ton. Eine falsche Zeitzuordnung zwischen Bild und Ton ist damit ausgeschaltet und der Vorführende kann zusammen mit seinen Gästen sich ganz der Darbietung zuwenden.

a) Geräteübersicht (1963 !!)

Die auf dem deutschen Markt erhältlichen, externen Dia-Steuergeräte sind durch Fotos und kurze technische Spezifikationen nebenstehend vorgestellt. Unter „extern" soll hier die Aufstellungsweise außerhalb des Tonbandgerätes gekennzeichnet sein. Das Tonbandgerät ist also nicht elektrisch mit dem Dia-Taktgeber verbunden, dieser jedoch mit dem Projektor, an den er die Schaltimpulse weitergibt.

Das zur Aufnahme der Impulse vorgesehene Tonband wird dabei in Form einer Schleife herausgeführt und durchläuft das Dia-Steuergerät. In der Praxis hat es sich also vorteilhaft erwiesen, das Steuergerät rechts vom Tonbandgerät aufzustellen, um die Bandzugverhältnisse und damit die Gleichlaufeigenschaften des Tonbandgerätes nicht zu beeinflussen.

Neben den externen Systemen gibt es auch solche, bei denen der Steuerkopf im Tonbandgerät eingebaut ist oder wird (interne Steuersysteme). Sie sind dann auf das jeweilige Tonbandgerät beschränkt, während bei den externen Steuergeräten keine Bindung an ein bestimmtes Tonbandgerät vorhanden ist.

b) Gemeinsame Eigenschaften der externen Dia-Steuergeräte

Die Steuerimpulse werden immer auf dem unteren Viertel des Tonbandes untergebracht, um für die Dia-Vertonung sowohl Halb- als auch Vierspurgeräte verwenden zu können. Die sich auf dem Band ergebenden Verhältnisse zeigt die untenstehende Skizze Bild 1.

Bei Benutzung eines Vierspurgerätes ist also auch Stereo-Vertonung sowie Parallelspurtechnik (Playback) möglich. Verkehrt gesetzte Impulse können gelöscht und korrigiert werden. Dies geschieht in der Schaltstellung „Aufnahme" des Dia-Steuergerätes.

Alle Zusatzgeräte neuer Fertigung verfügen über einen Projektor-Normstecker (Mab 5 oder Mab 6), über den der Diawechsel ausgelöst wird. Entsprechend sind die modernen automatischen Diaprojektoren mit einer gleichartigen Buchse ausgerüstet, deren Anschlußschema aus der Schaltskizze Bild 2 hervorgeht. Man erkennt daraus, daß die Steuerleitung mit den Punkten 2 und 3 des Normanschlusses in Verbindung steht. Im Sinne der Einheitlichkeit sollten auch bei älteren Geräten Normanschlüsse eingebaut werden, wenn mit einem Austausch der Geräte und Diaserien gerechnet wird.

Soll eine automatische Fernsteuerung für die Schärfeeinstellung auch beim Anschluß eines Dia-Steuergerätes erhalten bleiben, so sind entweder zwei Normbuchsen am
Projektor oder ein Abzweigkabel notwendig. Der technisch versierte Leser kann sich eine solche Leitung leicht mit Hilfe von Bild 2 anfertigen; viele Projektoren-Hersteller liefern sie auch fertig über den Handel. Bei allen Steuergeräten hängt die Schließzeit des Relaiskontaktes davon ab, wie lange beim Aufnehmen der Steuerimpulse die Taste gedrückt wurde.

c) Anwendung des Dia-Steuergerätes

Auf diesen Teil des Artikels möchte ich verzichten er ist zu trivial.
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Drahtlose Übertragungsanlagen

Anmerkung : Was das mit "Tonband" zu tun hat, ist mir nicht ganz klar, aber er steht nun mal in dieser Zeitung.
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Die Schwierigkeit der Originalität

Oft leidet die Originalität von Tonbandaufnahmen daran, daß die Anwesenheit des zu bedienenden Tonbandgerätes oder ein verräterisches Kabel die Arglosigkeit der ungewollten Akteure verdirbt. Wir alle kennen den Typ der guten Tante, die kein Wort mehr über die Lippen bringt, wenn sie erst einmal Verdacht geschöpft hat, aufgenommen zu werden oder die Angewohnheit vieler Kinder, ihr unbefangenes, natürliches Wesen just solange in exaltiertes Getue ausarten zu lassen wie die Aufnahme dauert. Im Grunde ist es die Furcht mit der eigenen Stimme, den kleinen Nachlässigkeiten der Sprache oder dem Dialekt konfrontiert zu werden und dann vielleicht über sich selbst lachen zu müssen, die viele Menschen ihre Natürlichkeit einbüßen läßt, sobald sie wissentlich aufgenommen werden.

Unbemerkt und unverfälscht aufnehmen

Dem Tonjäger, der besonderen Wert darauf legt, seine Tondokumente von den handelnden Personen unbemerkt und daher absolut unverfälscht zu erhalten, steht das Zubehör zur drahtlosen Übertragung zur Verfügung, das auf dem deutschen Markt gleich in mehreren preiswerten Ausführungen angeboten wird (Bilder 1 und 2). Bevor wir die zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten dieser Sende- und Empfangsanlagen streifen, wollen wir zuerst deren Prinzip erläutern.

Wie funktioniert das ?

Wir betrachten das Prinzipschema Bild 3. Es wird vorausgesetzt, daß der Tonbandamateur einen UKW-Empfänger (oder einen UKW-Empfangsteil mit entsprechendem Verstärker), ein dynamisches Mikrofon mit Kabel und schließlich ein Tonbandgerät besitzt. Das Zubehör zur drahtlosen Übertragung besteht nun aus einem kleinen Sender in Westentaschenformat und einem Empfänger-Vorsatz mit Teleskopantenne. Der Stecker des Mikrofonkabels paßt in die Normbuchse des Senders. Das Mikrofonkabel selbst dient gleichzeitig als Sendeantenne. Die gängigen Mikrofontypen für Heimtonbandgeräte passen zur Eingangsempfindlichkeit des Senders. An diesem befindet sich eine Rändelscheibe, die sowohl zum Einschalten des Senders als auch zur Regelung der Übertragungsleistung dient. Auf der Oberseite des ebenfalls sehr kleinen Empfänger-Vorsatzes (siehe Bilder), befindet sich eine Buchse zum Einstecken der Teleskopantenne.
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Benötigt wird ein UKW Radio

Über ein Antennenkabel wird der Empfänger-Vorsatz mit dem UKW-Antenneneingang des Rundfunkgerätes verbunden, während die bisherige UKW-Antenne in eine besondere Buchse des Empfänger-Vorsatzes gesteckt wird. Der auf der rückwärtigen Schmalseite des Vorsatzes befindliche Ein/Aus-Schalter dient gleichzeitig als Schalter zum Durchschalten der UKW-Antenne bei Nichtgebrauch der Übertragungsanlage. Diese kann daher ständig am Rundfunkgerät angeschlossen bleiben, ohne den normalen UKW-Empfang zu beeinträchtigen.

Die Stromversorgung der transistorisierten Sendestufe erfolgt durch drei Mignon-Zellen von jeweils drei Volt, die eine Betriebsdauer von etwa 30 Stunden ermöglichen. Die gleiche Funktion übernimmt beim Empfänger-Vorsatz eine normale 4,5-V-Taschenlampenbatterie. Ihre Betriebsdauer beträgt rund 1000 Stunden.

1963 - Da gabs ja noch die Vorschriften der Bundespost

Mit Rücksicht auf Vorschriften der Bundespost mußte die Sendeenergie der Anlage sehr klein gehalten werden. Die Ausgangsleistung des kleinen Senders beträgt daher nur 50 millionstel Watt. Trotzdem erstreckt sich die Reichweite des Senders über hundert Meter, wobei jedoch darauf zu achten ist, daß das als Antenne wirkende Mikrofonkabei möglichst in seiner ganzen Länge freihängt, damit für die Antenne die besten Empfangsbedingungen herrschen.

Ungeachtet der kleinen Sendeenergie müssen diese Anlagen bei der Bundespost angemeldet werden und unterliegen einer unverständlich hohen Gebühr von 5.- DM monatlich.

Die Übertragungsqualität

Die Übertragungsqualität der Anlage ist so, daß auch Musik unter Bedingungen übertragen werden kann, die nicht aus dem Rahmen der übrigen Bestandteile der Gesamtanlage (Mikrofon, UKW-Empfänger, Heimtonbandgerät) herausfallen. Die Eingangsempfindlichkeit des Senders (0,7 bis 100 mV bei 0,1 bis 2 kOhm Quellwiderstand) ist so beschaffen, daß man außer dem Mikrofon auch andere Tonquellen anschließen kann wie z. B.:

Plattenspieler
a) Kristallsysteme direkt,
b) Magnetsysteme vorverstärkt, dem Tonbandausgang eines Kompaktverstärkers oder dem Plattenspieleranschluß direkt zu entnehmen, wenn dieser einen eingebauten Vorverstärker besitzt.
Rundfunkgerät oder Empfangsteile (Tuner):
bei Tunern direkt, bei Rundfunkgeräten über den Diodenausgang für Tonbandaufnahmen oder die Überspielleitung. Tonbandgeräte: über den Ela- oder Überspielausganq Mischpulte: direkt.
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Die Anwendungsmöglichkeiten

Die Anwendungsmöglichkeiten einer solchen drahtlosen Übertragungsanlage sind ebenso vielfältig wie reizvoll. Die Möglichkeit eine Unterhaltung im Familienkreise, Kinderszenen und dergleichen mehr aufnehmen zu können, ohne
daß die unfreiwilligen Akteure ahnen, daß sie auf Band aufgenommen werden, haben wir bereits angedeutet.

Man wird dabei das Mikrofon auf einem Schrank oder hinter einer schalldurchlässigen Gardine so verstecken, daß die Antenne ein möglichst großes Stück senkrecht durchhängt. Die Einstellung der Sendeleistung wird man vor der Aufnahme in Ruhe ausprobieren.

Sind alle Akteure versammelt, so kann der „Tonmeister" sich kurz entfernen und die in einem anderen Raum aufgestellte Empfangsanlage einschalten und das angeschlossene Tonbandgerät in Betrieb setzen.

Ein weites Feld der Anwendungsmöglichkeiten bieten Aufnahmen im Freien, z. B. im Garten oder auf der Straße. Man kann das Mikrofon auf einem Baum festbinden und Vogelstimmen aufnehmen, man kann Reportagen von der Straße aus auf Band sprechen. Da Sender und Empfänger-Vorsatz ihre eigene Stromversorgung besitzen, kann man die Anlage auch an Auto-UKW-Empfänger oder UKW-Kofferradios anschließen. Es ist daher möglich, Tonbandgeräte und Empfänger-Vorsatz im Wagen zu installieren und nur mit Mikrofon und Senderchen beschwert, im Umkreis von hundert Metern auf Tonjagd zu gehen.

Wenn man antennenseitig etwas bastelt, kann man mit einer Anlage zwischen zwei fahrenden Pkw einen Einweg- und mit zwei Anlagen sogar eine Zweiweg-Verbindung über das Autoradio herstellen. Entsprechendes kann man zwischen zwei Segelbooten, zwei Campingzelten und was ähnliche Dinge mehr sind, unter Verwendung von Kofferempfängern erreichen.

Eine solche drahtlose Übertragungsanlage ist jedoch vor allem für alle diejenigen Tonbandamateure auch innerhalb der Wohnung eine große Hilfe, die ihr Tonbandgerät aus Gründen der Eingliederung in die Inneneinrichtung als Chassis fest eingebaut haben.

Diese wenigen, mehr oder weniger wahllos herausgegriffenen Anwendungsbeispiele lassen bereits erkennen, daß diese preiswerten Übertragungsanlagen (sie kosten rund 340.- DM) ein herrliches und zugleich sehr nützliches Spielzeug für alle Tonbandamateure darstellen, die ihrem Hobby einen zusätzlichen, recht ungewöhnlichen Reiz verschaffen wollen.

Karl Breh im November 1963
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Was es sonst noch gibt . . .

Selbstverständlich konnte in den vorausgegangenen Beiträgen nicht alles derzeit angebotene Zubehör besprochen werden. Erstens gingen wir davon aus, in dieser ersten Nummer nur solches Zubehör genauer vorzustellen, das zu allen deutschen Tonbandgeräten paßt. Zweitens mußten wir aus Platzgründen darauf verzichten, demjenigen Zubehör, das im wesentlichen den beruflichen Anwendungen des Tonbandgerätes dient, einen gesonderten Beitrag zu widmen.

Wir wollen daher nachfolgend einen kurzen Überblick über das Zubehör geben, das unter Umständen nur mit Tonbandgeräten bestimmter Fabrikate zu verwenden ist und über solches, das für berufliche Anwendungen gedacht ist. Es würde den Rahmen dieser Einführungsnummer sprengen, wollten wir dabei die verschiedenen Fabrikate aufzählen und angeben, zu welchen Tonbandgeräten sie passen.

Wir können hier nur andeuten, was es alles gibt. Wer sich für eine bestimmte Art von Zubehör näher interessiert, kreuze auf beiliegender Antwortkarte das entsprechende Kästchen an und gebe uns seine Wünsche darunter in Stichworten bekannt. Wir werden sie an die zuständigen Firmen weiterleiten.

Über das vielfältige Angebot an Mikrofonen (1963)

Wie bereits im Vorwort erwähnt, konnten wir in dieser Nummer das vielfältige Angebot an Mikrofonen nicht vorstellen. Wir werden eines der kommenden Hefte diesem Thema widmen. Darin werden wir nicht nur einen vollständigen Überblick über alle für den Heimgebrauch in Frage kommenden Mikrofone vermitteln, sondern auch angeben zu welchen Tonbandgeräten sie passen.

Ein wichtiges Zubehör für das sichere Arbeiten mit Mikrofonen sind geeignete Stative. Fast alle einschlägigen deutschen Firmen haben Stative in ihrem Zubehörprogramm. Sie sind so konstruiert, daß sie auch relativ schweren Mikrofonen einen sicheren Stand verleihen. Als Beispiel zeigen wir ein Tischstativ (Bild 1). Natürlich gibt es auch ausziehbare, in der Höhe zu verstellende Bodenstative.

Für Besitzer von Monogeräten, die den Wunsch haben, eine zweite Spur synchron zu der ersten zu vertonen, gibt es
Abhörverstärker, die das Mithören der Parallelspur gestatten. Diese Abhör- oder Zusatzverstärker gestatten neben dem Duoplay auch die stereophone Wiedergabe bespielter Stereobänder mit Monogeräten. Selbstverständlich gibt es eine ganze Reihe von Verstärkern und Lautsprecherboxen, die an ein Tonbandgerät angeschlossen werden können und geeignet sind die Wiedergabe zu verbessern.

Ein sehr nützliches Zubehör ist die Entmagnetisierung (Bild 2). Sie dient dazu Bandführungsteile, die durch den Kontakt mit dem Tonband magnetisch geworden sind und dadurch unerwünschtes Bandrauschen verursachen, zu entmagnetisieren. Es ist dies eine Ursache von Störungen, die wahrscheinlich vielen Tonbandamateuren unbekannt ist.

Ein Zubehör, das ebenso für die berufliche Anwendung des Tonbandgerätes interessant ist wie für den Amateur, der es liebt, alleine zu arbeiten, sind Fußschalter, Fußtasten und Handfernschalter zur Fernbedienung des Bandlaufs. In die gleiche Kategorie fällt ein akustischer Schalter für Start/Stop-Fernbedienung.

In den Bereich der vorwiegend beruflichen Anwendungen fallen die Telefonadapter. Sie gestatten die Aufnahme von Telefongesprächen auf Tonband. Grundsätzlich gibt es zwei Ausführungen. Die einen müssen an den Telefonapparat elektrisch angeschlossen werden, was die Bundespost übernimmt, die anderen werden über einen Gummisauger an dem Apparat befestigt und arbeiten induktiv. Ebenso gibt es Telefon-Anrufbeantworter, die über Band jedem Anrufenden eine zuvor auf das Band gesprochene Auskunft erteilen, ein Verfahren, daß jeder schon kennengelernt hat, der es mit vielbeschäftigten Ärzten oder Rechtsanwälten zu tun hatte.

Für Durchsagen, die ständig wiederholt werden, gibt es Endlos-Bandkassetten, auf denen ein Programm von 16 bzw. 32 Minuten Platz hat.

Für Batterie-Tonbandgeräte gibt es natürlich die entsprechenden Netzgeräte und Autoanschlußkabel. Tonbandamateuren, die für ihre Aufnahmen Verlängerungskabel benötigen, erspart eine Kabelhaspel mit 6 Meter Leitung, einem öpoligen Normstecker und einer 5poligen Normbuchse den Ärger des Kabelaufwickelns.

Damit haben wir so ziemlich alle Zubehörteile genannt, die den Umgang mit dem Tonbandgerät in der einen oder anderen Richtung erweiterungsfähig machen oder erleichtern. Im Zuge unserer weiteren Beschäftigung mit verschiedenen Tonbandgeräten werden wir auf manches noch ausführlicher zu sprechen kommen.

Karl Breh
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