Heft 2 • Mai 1966 • 3. Jahrgang
Die ersten Ideen einer 2-monatigen Ausgabe (also 6 pro Jahr) wachsen, weil der Stoff rund um das Magnetband doch reichlich wäre. So nach und nach kommen die Video-Geräte in die Medien. Es sind zwar alles recht teure 1" "open reel" Maschinen, doch das Speichern von Bildern funktioniert im Prinzip.
Inhalt
Tontechnik als Gestaltungsmittel (Teil 1) (ist ausgelagert) | 22 |
Der Tonbandamateur und das Urheberrecht (ist ausgelagert) | 25 |
Wie funktionieren unsere Tonbandgeräte (6) (ist ausgelagert) | 27 |
Der perfekte Tonmeister | 31 |
Kondensator-Mikrofone für Heimtonbandgeräte? (ist ausgelagert) | 36 |
Tonbandler bei der Arbeit | 39 |
Praktische Tonbandtips | 42 |
Industrie | 44 |
Notizen | 46 |
Bücher | 48 |
Liebe tonband-Freunde
Mit einiger Befriedigung legen wir zur Hannover Messe 1966 die zweite Nummer des 3. Jahrgangs vor. Sie werden selbst feststellen, daß die Zeitschrift sich sowohl inhaltlich als auch in ihrer Aufmachung recht erfreulich, nicht zuletzt dank ihrer Mitarbeit, entwickelt hat.
Aus Ihrem Kreise wurde schon mehrfach der Wunsch geäußert, das tonband möge mehr als viermal, inhaltlich noch vielseitiger und im Umfang stärker, erscheinen. Auch wurde der Wunsch geäußert, daß wir in Zukunft Geräte aufgrund eigener Messungen testen. Wir stehen diesem Wunsch grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber. Nur hätte es wirklich keinen Sinn, ihn zu realisieren, ohne das Votum einer repräsentativen Mehrheit der Leserschaft einzuholen. Wir bitten all unsere Leser, sich der kleinen Mühe zu unterziehen, die beiliegende Umfragekarte auszufüllen, um selbst darüber zu entscheiden, ob tonband in der bisherigen Form weiter oder häufiger und umfangreicher erscheinen soll.
Selbstverständlich ist die zweite Möglichkeit auch mit einer Verteuerung des Abonnements verbunden. Die Zeitschrift würde dann im Jahresabonnment bei zweimonatigem Erscheinen, also für 6 Hefte, etwas mehr als das Doppelte des bisherigen Preises kosten. Es liegt nun an Ihnen, liebe tonband-Freunde, Ihre Entscheidung zu treffen. Im Falle, daß Sie sich für das zweimonatige Erscheinen der Zeitschrift aussprechen, werden wir die Umstellung mit dem Jahrgang 1967 einführen.
Gespannt auf das Ergebnis dieser Umfrage grüßen wir Sie herzlichst
Ihre tonband-Redaktion
EIN WEITERER VORSCHLAG ZUR ARCHIVIERUNG (2)
In Heft 1/1965 gab es bereits einen solchen Artikel, der diverse Vorschläge gemacht hatte.
Es gibt wohl kaum einen ernsthaften Amateur, der nicht schon versucht hätte, seine Platten- und Bändersammlung übersichtlich zu ordnen und ein entsprechendes Archiv anzulegen. Eine Patentlösung wird es hierzu nie geben, da hier zu viele individuelle Momente eines jeden Sammlers mitspielen. Eine, wie uns scheint, doch recht praktikable und leicht zu handhabende Methode entwarf ein Leser aus Wien, Dr. Heinz Lehfuß, der uns den folgenden Beitrag zur Verfügung stellte. Wir publizieren ihn - und andere Einsender von ähnlichen Beiträgen möchten uns nicht böse sein -, weil Dr. Lehfuß eine bisher in Amateurkreisen noch nicht diskutierte Möglichkeit gefunden hat. Red.
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Ein Hauptgrund ist die Vielzahl der Kategorien
Die größte Schwierigkeit bei der Ordnung und Archivierung von Platten und Bändern ist die Vielzahl von Gesichtspunkten, nach denen man sein Material ordnen möchte. Schon die Tatsache, daß Platten verschiedener Größe und Bänder verschiedener Länge in eine Ordnung gebracht werden sollen, bereitet Kopfzerbrechen.
Beginnt man aber erst zu überlegen, ob man sein Material nach technischen Gesichtspunkten (etwa Mono und Stereo) oder chronologisch oder nach Kunstgattungen oder nach anderen Gesichtspunkten reihen soll, dann verliert man fast den Mut zum Ordnen seiner Aufnahmen.
Ein Blick auf die elektronische Datenspeicherung
Daß heute im Zeitalter der elektronischen Datenspeicherung ausgefeilte Archivierungsverfahren zur Verfügung stehen, ist bekannt. Allen diesen Verfahren ist gemeinsam, daß - mechanisch oder elektronisch - eine bestimmte Stelle der „Karteikarte" markiert wird.
Allen „Karteikarten", die an der gleichen Stelle einen Impuls haben (ein Loch, eine elektronische Markierung oder dergleichen), ist etwas gemeinsam, das entsprechend dem Code eine gewisse Bedeutung hat.
Wie die uralte Lochkarte von 1966 "tickt"
Um bei unserer Materie zu bleiben: Setze ich fest, daß ein bestimmter Impuls etwa „Klaviermusik" bedeutet, dann werden, wenn ich die „Karteikarten" mit diesem Impuls abrufe, alle Einheiten mit der Markierung „Klaviermusik" aussortiert werden. Selbstverständlich können einer „Karte" verschiedene Merkmale gewissermaßen aufgeprägt werden, so daß diese Karte bei mehreren Abrufen nach verschiedenen Gesichtspunkten aussortiert wird (ein Klavierkonzert wäre bei „Klavier" und bei „Orchester" erfaßt).
Viel zu teuer, also reine Theorie (noch in 1966)
Es ist natürlich klar, daß auch für die noch so große Sammlung eines Amateurs weder elektronische Datenspeicherung noch Holerith-Karten für die Archivierung in Frage kommen. Aber es gibt in der modernen Bürotechnik einfachere Archivierungs- und Sortierverfahren, die prinzipiell die gleiche Grundlage haben.
Diese sind zwar in der Anzahl der zu verarbeitenden Daten bescheiden, bieten aber doch die Möglichkeit, ein komplexes Archivmaterial nach mehreren Gesichtspunkpunkten gleichzeitig zu ordnen. Bei der Wahl eines solchen einfacheren Archivierungsverfahren soll freilich noch ein Gesichtspunkt berücksichtigt werden: auch Gäste des Tonamateurs sollen in kurzer Zeit eine Übersicht über das Material und die Selektionsmöglichkeiten nach verschiedenen Gesichtspunkten bekommen.
Die „AZ-Signal-Lochreiterkartei"
Daher bot sich ein Verfahren an, das eine gewisse mechanische Sortierarbeit ermöglicht und gleichzeitig optisch eine gute Übersicht bietet (übrigens ein Vorteil, der bei zunehmender Kompliziertheit der Archivierungsmethoden verloren geht).
Dieses Verfahren ist die „AZ-Signal-Lochreiterkartei" mit hängenden Karten und Farbreitern, wie sie u. a. von der Firma Planothek, Wien, angeboten werden, dessen Preis im Verhältnis zu dem, was ein Tonamateur für Geräte, Platten und Bänder anlegt, nicht ins Gewicht fällt. Ein anderer Amateur wird vielleicht ein anderes Verfahren wählen, etwa wenn er die optische Übersicht weniger schätzt und dafür eine größere Datenkapazität braucht.
Den Code ausarbeiten - strukturieren
Hat man ein Archivierungssystem gewählt, muß zuerst ein Code ausgearbeitet werden, der natürlich auf die Interessen des
einzelnen Amateurs abgestimmt wird (Bild 1; hier speziell treten Jazz, Schlager, Kabarett und eigene Produktion in den Hintergrund und sind nicht weiter aufgegliedert, während die klassische Musik einen breiteren Rahmen einnimmt).
Dabei wird jeder Reiterposition ein bestimmter Begriff zugeordnet. Auf der ganzen Länge der AZ-Karteikarte lassen sich so viele Begriffe unterbringen, daß man die einzelne Karte durch farbige Reiter etwa nach Musikepoche, Instrumenten, Musikgattung und einigen technischen Bemerkungen bereitem kann. Um beim ersten Beispiel zu bleiben: Eine Stereo-Aufnahme von einem Mozartklavierkonzert auf Platte hätte Reiter auf Position 9, 14, 15, 22, 28 und 34, außerdem, wenn die Aufnahme technisch einwandfrei und (durch den Tod der Interpretin) auch historisch ist, auch auf Position 30 und 32 (Bild 2).
Wichtig, das Loch im Reiter
Durch die farbigen Reiter hat die Kartei in Verbindung mit dem Code (der Schlüsselkarte) schon eine gute Übersichtlichkeit. Dadurch aber, daß die Reiter gelocht sind und die Karten mittels einer Suchnadel nach allen im Schlüssel berücksichtigten Gesichtspunkten herausgehoben werden können, läßt sich zusätzlich eine mechanische Selektion durchführen. In mehreren einander folgenden Suchvorgängen kann man alle vorhandenen Aufnahmen mit gemeinsamen Charakteristika aus der Kartei herausfinden.
Siehe unser Beispiel: Durch Aufheben mit der Suchnadel werden zuerst alle Karten mit einem Reiter auf Position 9 (Aufnahmen der Klassik) herausgesucht, dann aus diesen alle mit einem Reiter auf Position 15 (Klavieraufnahmen) usw.
Die nächste Ergänzung - klappbare Schienen
Ob man sich nun zusätzlich jene mechanische Einrichtung anschafft, die Karteikarten nach einem Suchvorgang durch klappbare Schienen in einer Ebene ca. 3 cm über den fixen Kartenschienen über den anderen Karten heraushält (so daß die ursprüngliche Reihenfolge der Karten gewahrt bleibt), oder ob man sich die jeweils selektierten Karten vor die übrigen reiht, ist Geschmackssache. Jedenfalls steht es einem jederzeit frei, sein Material nach jedem Gesichtspunkt, der im Schlüssel vorgesehen ist, zu reihen oder zu sortieren.
Alles nur für die Gäste ??
Wenn man die Platten und Bänder etwa nach der Größe geordnet aufbewahrt und fortlaufend numeriert und diese Nummer auf der Karteikarte einträgt (diese Nummer fehlt auf Bild 2), dann kann jede Aufnahme, die in der Kartei gefunden wird, unschwer zu Gehör gebracht werden. Die Karteikarten kann man außerdem etwa bei einem Vorführabend ähnlich einem Konzert-Programm den Zuhörern in die Hand geben.
Es hat sich erwiesen, daß selbst der Besitzer des Band- und Plattenmaterials die Aufnahmen besser übersehen kann als vor dem Anlegen der Kartothek, ja daß Aufnahmen wieder zum Vorschein kamen, die ihm selbst nicht mehr gegenwärtig waren. Außerdem ist es seit dem Bestehen der Kartothek mit mechanisch-optischer Auswahl ein Leichtes, Gästen ihre Wünsche unter Ausnutzung des gesamten vorhandenen Materials zu erfüllen.
Die TENIOTHEK - ein überflüssiges Mode-Kunstwort
Die Sucht nach Fremdwörtern treibt im Dschungel des deutschen Sprachwaldes seitsame Blüten. Schick ist, obendrein Wortschöpfungen für längst gebräuchliche Begriffe zu ersinnen, die sprach-wissenschaftlich hieb- und stichfest sind und dem Benutzer das Flair des Gebildeten verleihen.
Worum geht es also? Es geht um einen Begriff, den Tonbandamateure tagein tagaus benützen, ohne sich darüber im klaren zu sein, daß es sich dabei um ein nicht einwandfreies Kuppelwort handelt, das längst durch ein konsequentes Fremdwort ersetzt gehört: das "Bandarchiv".
So jedenfalls meinte ein Leser unserer Zeitschrift, uns auf die im Zusammenhang mit der Archivierung von Platten und Tonbändern benutzten Wort-Mißbildungen aufmerksam machen zu müssen.
Ein Briefwechsel von mehreren Wochen
In Anlehnung an die Begriffe Bibliothek, Kartothek oder Diskothek schlug er das Wort „Teniothek" als Pendant für das Kuppelwort „Bandarchiv" vor. Teniothek ist abgeleitet von dem griechischen tainia (gesprochen: tenia) = Band.
Da wir als Redaktion nicht unbedingt unsere ansonsten gut verständliche Tonband-Fachsprache durch zusätzliche Einführung eines Fremdwortes erschweren wollen, gaben wir dem Vorschlag zur Propagierung der Teniothek einen abschlägigen Bescheid und plädierten für den seitherigen Begriff „Bandarchiv".
Ein Briefwechsel von mehreren Wochen und über einem Dutzend Schreiben war die Folge unserer Stellungnahme. Höhepunkt und Abschluß der teilweise hart geführten Korrespondenz war ein Schreiben der Duden-Redaktion, der höchsten Autorität in Fragen der deutschen Sprache.
Dr. Paul Grebe, Leiter der Duden-Redaktion, ließ auf Anfrage unserem Leser u. a. folgende Stellungnahme zukommen: „Wir halten die Neubildung Teniothek im Sinne von ,Tonbandsammlungen' für vertretbar... So wäre Teniothek im heutigen Fremdwortschatz nichts ungewöhnliches mehr und könnte auch international üblich werden."
Was ist sprachliches Bedürfnis und was nur noch Mode ?
Soweit die Vorgeschichte. Worauf es bei der heutigen Flut von Fremdwörtern ankommt, ist die Gabe der Unterscheidung, was sprachliches Bedürfnis und was nur noch Mode ist. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß es in den USA bereits Forschungsgruppen gibt, die zwar am gleichen Objekt arbeiten, deren Sprache aber so grundverschieden ist, daß eine dritte Gruppe erforderlich wird, um die beiden Fach-Sprachen zu koordinieren und eine Verständigung zu ermöglichen.
Schwindelerregende Aussichten! Besteht tatsächlich bei Tonbandamateuren, und also auch und vor allem bei den Lesern unserer Zeitschrift, ein echtes sprachliches Bedürfnis, das wohl gebräuchlichste Wort für eine Sammlung von Tonbändern „Bandarchiv" in das reine Fremdwort „Teniothek" umzuformen?
Wir meinen: nein und stellen die Teniothek hiermit unseren Lesern zur Diskussion. Im übrigen ist jeder seines Glückes - und damit auch seines Sprachschatzes eigener Schmied. se.
PRAKTISCHE TONBANDTIPS
Kampf dem Staub
Vierspur- und Stereotechnik in Verbindung mit HiFi-Wiedergabe machen unter anderem höchste Sauberkeit der Tonbänder, Bandführungen und Tonköpfe erforderlich. Bereits winzige Schmutzpartikelchen können eine Aufnahme erheblich stören oder gar unbrauchbar machen.
Staubsichere Lagerung unserer Bänder ist deshalb oberstes Gebot. Die Bänder sollten also möglichst in Kunststoffkassetten gelagert oder in Kunststoffbeuteln gegen Staub geschützt werden. Ebenso ist es ratsam, die Bandgeräte unmittelbar nach Gebrauch wieder abzudecken. In größeren Zeitabständen - besonders bei Neuaufnahmen - müssen die Bänder von abgelagerten Staubteilchen gereinigt werden.
Eingebaute Reinigungsvorrichtungen
Es gibt Bandgeräte mit eingebauter Reinigungsvorrichtung. Beim Durchlauf kann sich das Band jedoch elektrostatisch aufladen und zieht dann Staubteilchen geradezu an. Außerdem können Entladungen zu unangenehmen Knackgeräuschen führen. Es empfiehlt sich deshalb, die Reinigungsfilze mit einem Antistatikmittel einzusprühen.
Fehlt eine Reinigungsvorrichtung am Tonbandgerät, läßt man das Band bei schnellem Vorlauf durch ein Schallplattentuch laufen, das man zwischen zwei Fingern hält. Dabei darf auf das Band kein starker Druck ausgeübt werden, weil das Material sonst zu starken Zugbelastungen ausgesetzt wäre und sich verformen könnte.
Sogar fabrikneue Bänder vor der ersten Aufnahme reinigen
Erfahrungen haben gezeigt, daß diese Reinigung besonders bei fabrikneuen Bändern vor der ersten Aufnahme notwendig ist. Um die so gereinigten Bänder auch sauber zu halten, muß zunächst vermieden werden, die Schichtseite mit den Fingern zu berühren. Die Haut ist stets ein wenig fettig und würde winzige Schweißspuren auf der Bandoberfläche hinterlassen.
Soll ein halb abgelaufenes Band umgelegt werden, kann man es mit selbst hergestellten Kunststoffgreifern aus dem Bandschlitz heben und wieder einlegen. Die Greifflächen beklebt man zweckmäßigerweise mit Filz, Samt oder dergleichen.
Kommt man beim Schneiden nicht umhin, das Band doch wiederholt anzufassen, kann man mit hauchdünnen Kunststoffhandschuhen arbeiten.
Ebenso wie die Bänder müssen auch Tonköpfe und Führungselemente ständig sauber gehalten werden. Dazu gehören Tonköpfe, Umlenkbolzen, Tonwelle ebenso wie alle Teile, die mit der Rückseite des Bandes in Berührung kommen. Staub, der sich auf der Bandrückseite festsetzt, kann beim Umspulen auf die Schichtseite der nächsten Wicklung übertragen werden.
Zur Reinigung der genannten Teile verwendet man am besten einen dünn ausgezupften Wattebausch, der um ein Holzstäbchen gewickelt und mit Alkohol getränkt wird. An den Tonköpfen muß man senkrecht zur Laufrichtung reiben, um zu vermeiden, daß Staubteilchen in den Tonspalt hineingewischt werden. Auf keinen Fall dürfen zur Reinigung Gegenstände aus Metall benutzt werden. Der Kampf gegen den Staub kostet zwar ein wenig Mühe und Sorgfalt. Schon nach kurzer Zeit wird man jedoch feststellen, daß er sich lohnt.
Anmerkung : Auf Seite 46 gibt es eine ganz seltene halbseitige BUTOBA Werbung
Laut dieser Anzeige hat es 15cm Spulen und 3 Motoren sowie 3 Köpfe und ein Mischpult. s ähnelt demUHER Report ein wenig, ist aber vermutlich deutlich schwerer. Ich habe jedenfalls nie eines gesehen, in keinem Laden und in keienr Zeitschrift.
Der Werbe-Spruch neben dran lautet : Seit 1953 baut BUTOBA Batterie Bandgeräte. Das MT225 wird auch in 1970 noch gebaut werden. Die Konzeption steht dafür. In 1970 hörte man von BUTOBA nichts mehr.
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BÜCHER - Siegmar Spanger, Hans Koebner:
Das Tonband-Buch.
Das Tonband-Buch. Heering-Verlag, München.
Band I: Einführung. 128 Seiten mit 30 Abbildungen und Zeichnungen, Format 12 x 18 cm, gebunden DM 6.80, 1965.
Band II: Praxis. 236 Seiten mit 125 Abbildungen und Zeichnungen, Format 12x18 cm, gebunden DM 12.80, 1966.
Unter der zahlreichen Fachliteratur für den Fotoamateur gibt es schon seit langem Lehrbücher, die sich nur mit einem bestimmten Kameratyp befassen. Der Tonbandamateur kann zwar auch unter etwa einem Dutzend Fachbücher wählen, sie behandeln aber alle das Tonbandgerät schlechthin.
Das vorliegende Tonband-Buch, mit dem Untertitel „an Beispielen mit Grundig-Geräten", bricht mit dieser Praxis. Es ist speziell für Grundig-Tonbandgeräte geschrieben. Das Tonband-Buch umfaßt bisher zwei Bände, ein dritter Band wird folgen, er soll den Tonbandfreund zum Amateur-Tonmeister machen.
Obwohl der Gedanke eines Lehr- und Fortbildungsbuches für die Besitzer einer Tonbandgeräte-Firma den Käuferkreis einengen wird, ist diese Idee nicht schlecht. Die Anregungen können gezielter und präziser gegeben werden, ohne die sonst erforderliche Rücksichtnahme auf konkurrierende Erzeugnisse. Der Besitzer eines Grundig-Tonbandgerätes wird zweifellos von dieser Lehrbuch-Trilogie profitieren, die aber auch dem Tonbandamateur, der ein anderes Gerät besitzt, viel Anregungen geben kann.
Die „Schriftsteller-Ehe", also ein Vertriebsmann der Firma Grundig und ein Redakteur einer Fachzeitschrift, hat sich gut bewährt.
Nachtrag - auch eine Tonband Zeitschrift aus den Heering Verlag gab es - Das TON-Magazin
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Den Band I, der eine Einführung in den Umgang mit Grundig-Tonbandgeräten gibt, sollte man schon vor der Anschaffung eines Gerätes lesen. Er zeigt die Möglichkeiten und Grenzen der verschiedenen Typen, je nach Anforderung des Amateurs.
In diesem Band werden die vielen Anwendungsmöglichkeiten des Tonbandgerätes sehr ausführlich beschrieben. Natürlich fehlt auch die nun einmal notwendige Theorie der magnetischen Schallaufzeichnung, der Stereophonie und eine Erklärung der Fachbegriffe nicht. Eine „Geschichte des Hauses Grundig" ist für ein Lehrbuch ein wenig unmotiviert, dafür sind Hinweise auf die Tonbandamateur-Vereinigungen aufgeführt.
Der fast doppelt starke (und teure!) Band II behandelt die Praxis im Umgang mit (Grundig-) Tonbandgeräten. Er ist das Herzstück der Trilogie. Wertvoll ist die ausführliche Beschreibung der Arbeitsweise und der Möglichkeiten der verschiedenen Grundig-Tonbandgeräte, zumal sie durch leichtverständliche Blockschaltbilder ergänzt wird. Ebenso wird das zahlreiche Zubehör, Mikrofone, Mischpulte, Kopfhörer usw., mit allen Daten vorgestellt und erläutert.
So sind z. B. die vielen Verbindungskabel aufgeführt und in Schaltbildern mit Steckerpolung und Stecker- oder Buchsenart erläutert. Ein Kapitel „höhere" Technik und die häufigsten Fehler bei der Tonbandaufnahme werden beschrieben. Interessant ist auch das Kapitel „Synchronisierung der Schmalfilme", das auf die wichtigsten Systeme (Bauer, Eumig. Leitz, Paillard-Bolex und Plank) eingeht und deren Vor-und Nachteile leicht verständlich erklärt.
Die technischen Daten der Grundig-Tonbandgeräte in Tabellenform und die Anschriften der Grundig-Vertriebsorganisation im Inland runden den Band II ab. Natürlich haben beide Bände ein alphabetisches Sachregister, das sie auch als Nachschlagewerk wertvoll macht. Nach dem Studium der Bände I und II des Tonband-Buches darf man jetzt schon auf den dritten Band gespannt sein. Wie gesagt, werden zumindest alle Besitzer von Grundig-Tonbandgeräten von dieser Fachbuch-Trilogie profitieren. Gy.
BÜCHER - Werner W. Diefenbach:
Tonband-Hobby
Tonband-Hobby (Praktikum für Tonbandfreunde). In Zusammenarbeit mit World Tapes for Education Inc., der Internationalen Tonjäger Föderation (FICS) und den Deutschen Tonband-Clubs. Jakob Schneider Verlag. Berlin Tempelhof.
184 Seiten, 158 Fotos und Skizzen sowie 18 Tabellen, Format 21 x 15 cm, kartoniert DM 9.90, Leinen DM 12.50.
Der Kreis der Menschen, die Freude am Umgang mit Magnetton-Geräten haben, nimmt stetig zu. Ein großer Prozentsatz dieser Tonbandfreunde begnügt sich nach relativ kurzer Zeit nicht mehr damit, das Gerät nur für irgendwelche Umspielungen zu benutzen, man will vielmehr mit diesem selbst gestalten.
Allein die Tatsache, daß das von Werner W. Diefenbach geschriebene Tonband-Hobby nunmehr in 8. Auflage vorliegt, mag ein Beweis dafür sein, daß Tonbandamateure und vor allem Neulinge die Informationen, Ratschläge und Hinweise aus diesem Buche erhalten, die sie zur erfolgreichen Ausübung ihrer Liebhaberei benötigen. Tatsächlich gibt dieses Praktikum für Tonbandfreunde auf alle wesentlichen Anwendungsfragen eine kurzgefaßte, aber klare - auch dem Nicht-techniker verständliche Antwort.
Dies gilt nicht nur für die Aufnahmepraxis, die richtige Auswahl und Verwendung von Mikrofonen, die Tricktechnik, die Dia- und Filmvertonung und ähnliches, sondern ebenso für die technischen Vorgänge bei der Magnettontechnik inclusive Hinweisen für eine eventuell erforderliche Störungssuche. Eine zusätzliche Bereicherung erfährt dieses Buch durch eine verständliche Erklärung vieler Fachausdrük-ke sowie eine Zusammenstellung von Formeln, nützlichen Tabellen und Diagrammen. Wer sich als Tonbandfreund mit Gleichgesinnten zusammentun will, der findet im Schlußkapitel hiefür die entsprechenden Hinweise und Anschriften. Infolge der Erfahrung, die Werner W. Diefenbach als Verfasser vieler Fachbücher hat, beinhaltet das Tonband-Hobby nicht nur eine Vielzahl nützlicher Hinweise und wertvoller Anregungen, sondern es ist auch so geschrieben, daß seine Lektüre Freude bereitet. Mancher Tonbandamateur dürfte daher dieses Buch als wertvolle Bereicherung seiner Bibliothek ansehen. Di.