Heft 3 • Juni 1968 • 5. Jahrgang
Bei uns hier war das Philips PRO 12 Heimstudiogerät nie eine bedenkenswerte Alternative, weil wir ja von dem Revox A77 bereits wußten, was es kostet und es hatte die großen Spulen. Und die mußte man damals haben, so, wie heutzutage die 4 Auspuffrohre am VW Polo und das iPhone Platin 91 vor 2000 Euro.
Inhalt
Horst Gaffrey: Zur Technik von Trickaufnahmen | 54 |
Otto Diciol: Auf dem tonband-Prüftisch: Philips Stereo-Magnettongerät 4408 | 59 |
Heinz Hagele: Verteilerplatte für die HiFi-Anlage | 67 |
Regietisch für das Amateurstudio | 69 |
Werner Simon: Literatur auf Band: Das Hörspiel (5) | 72 |
Gert-Hagen Seebach: Ein Funkhaus im Kleinen | 76 |
Industrie - Notizen - Bücher | 79 |
Liebe tonband-Freunde
Im letzten Heft hatten wir den Test des Philips Stereotonbandgerätes 4408 als „Spitzenreiter im Programm" dieser Firma angekündigt. Wie schnell jedoch ein solches Spitzenprodukt von der technischen Entwicklung überholt werden kann, beweist die Firma Philips am eigenen Beispiel: in Hannover sahen wir das Pro 12, ein semi-professionelles Heimstudio-Tonbandgerät, das nun im weiten Bogen vom kleinsten Cassetten-Recorder bis zum größten Studio-Gerät eine Lücke im Typenprogramm schließen und im Angebot der Deutschen Philips für den Amateurbereich wohl die Spitze darstellen wird. Wir werden über diese Neuerscheinung ebenso ausführlich im nächsten Heft berichten wie über die weiteren Neuheiten des ersten Halbjahres. Wie es um die „gehobene Mittelklasse" steht, erfahren Sie in unserem Test auf den Seiten 59 bis 62.
Dem Leser wird auffallen, daß wir in der Heftmitte einen Beitrag veröffentlichen, der sich schon äußerlich vom übrigen Inhalt des Heftes unterscheidet: wir haben für diese Seiten - „die tonband-szene" genannt - eine andere Typographie gewählt. Was wir mit dem Abdruck solcher Hörspielvorlagen bezwecken, haben wir auf Seite 63 ausführlich erläutert. Wir wollen dem an dieser Stelle nicht mehr viel hinzufügen. Vielleicht noch dieses: Neben der mehr oder weniger technischen Ausrichtung unseres Redaktionsprogrammes, wie sie für den Tonbandamateur nach wie vor unerläßlich ist, sollte es uns mit diesen „tonband-szenen" gelingen, auch einen pädagogischen Aspekt mit ins Spiel zu bringen.
Das heißt: Wir wollen versuchen, unsere Leser, von denen wir annehmen, daß sie ernsthafte Amateure sind, zur eigenschöpferischen und - wenn man so will - künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Tonband zu erziehen. Denn mit der reinen Konservierung von Sprache und Musik zur Unterhaltung wird sich der anspruchsvolle Amateur auf Dauer nicht zufriedengeben.
Auf einen kleinen, aber um so wichtigeren Beitrag möchten wir noch gesondert hinweisen: Unter Notizen finden Sie einen Bericht über die erste deutsche Tonband-Tombola, die - auf privater Basis und Initiative ins Leben gerufen - einem karitativen Zweck zugute kommen soll. Es wäre schön, wenn sich recht viele Leser dieser Bitte um Unterstützung einer guten Sache (wie wir meinen) annehmen würden. Nicht zuletzt ist dies wiederum ein Beweis für die vielfältigen Möglichkeiten, die das Tonbandhobby zu bieten vermag. Wozu auch unsere Reportage über die Darmstädter Tonband- und Stereofreunde einige Anregungen vermitteln möchte.
Ihre tonband-Redaktion
ZUR TECHNIK VON TRICKAUFNAHMEN
Ein ganz ausgiebiger Artikel über die mühsame Technik von Trickaufnahmen, der sich nicht mehr zu lesen lohnt, so mühsam und kompliziert war das damals.
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1968 - Auf dem tonband-Prüftisch
PHILIPS STEREO-MAGNETTONGERÄT 4400
Hier nur der Anfang des Artikel, da dieses Bandgerät nicht zu den Glanzlichtern von Philips gehörte. Die ersten Zeilen sprechen Bände.
Zu den in den letzten Monaten auf dem Markt neu erschienenen Stereo-Magnettongeräten gehört auch das Philips 4408. Es handelt sich bei ihm um eine elegant aussehende Kofferanlage mit Stereoendverstärker und Lautsprechern. Um bei Stereobetrieb eine möglichst große Basisbreite erreichen zu können, baute Philips die beiden Lautsprecher nicht in die Seitenwände des Laufwerkes ein, sondern gab ihnen eigene Gehäuse, die gleichzeitig als Kofferdeckel dienen (Bild 1).
Die technische Grundkonzeption des 4408 ist folgende: Voll transistorisiertes 4-Spur-Stereogerät, das auf die Bandgeschwindigkeiten 4,75 cm/s, 9,5 cm/s und 19 cm/s umschaltbar ist sowie Netzspeisung erfordert. Der Tonwellen- und Spulentellerantrieb erfolgt mittels eines gemeinsamen Motors. Das Laufwerk faßt Bandspulen bis zu 18 cm Durchmesser. Es kann sowohl in horizontaler als auch vertikaler Betriebslage benutzt werden. Das Gerät ist mit einem Löschkopf sowie einem Kombikopf für Aufnahme plus Wiedergabe bestückt. Seine Abmessungen betragen 480 x 330 x 220 mm, sein Gewicht ca. 13 kg. Der ungebundene Verkaufspreis des Philips 4408 liegt zwischen 900 und 960 Mark.
Den ganzen Rest ersparen wir uns.
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die tonband szene (es geht um Hörspiele)
Neben der Vermittlung technischer Kenntnisse über Bau, Funktionsweise und Bedienung unserer Tonbandgeräte haben wir uns von Anfang an zum Ziel gesetzt, den Tonbandamateur darüberhinaus zur eigenschöpferischen Auseinandersetzung und damit zur künstlerischen Aussage, über den Weg der Technik und unter Zuhilfenahme der angebotenen Geräte, anzuregen.
Diese Zielsetzung, ohne die wir das Tonbandhobby und den Amateur im „luftleeren" Raum der Technik ließen, soll durch die neue Serie „die tonband-szene" erneut dokumentiert und, auf Dauer gesehen, richtig intensiviert werden.
Ein erster Schritt in dieser Richtung war die Ausschreibung unseres Tonband-Wettbewerbes, den wir - im Zusammenhang mit den kommenden Beiträgen dieser Serie - wieder aufgreifen wollen. Auch unsere Artikelreihe zur Hörspielliteratur muß in diesem Zusammenhang gesehen werden, denn es ging uns mit den mehr theoretischen Ausführungen ganz allgemein um eine Heranführung unserer Leser an die Hörspielliteratur. Weitere Beiträge, auch praktischer Natur, werden diesem Themenkreis folgen.
Hier gibt es Hörspielvorlagen
In Zukunft werden unsere Leser also an dieser Stelle - in der Heftmitte - eine sogenannte tonband-szene finden, typographisch durch einen anderen Satzspiegel deutlich gemacht. Wir wollen damit zweierlei erreichen: Einmal möchten wir unsere Leser durch den Abdruck geeigneter Hörspielvorlagen - seien es nun fertige Hörspiele oder literarische Vorlagen wie Novelle, Kurzgeschichte, Sketch, Feature - zur eigenschöpferischen Gestaltung mit dem Tonbandgerät anregen und ihnen darüberhinaus auch eine gewisse unterhaltende Seite anbieten, da sich erfahrungsgemäß nicht alle Leser gleich an die technische Realisation machen werden.
Zum anderen wollen wir unserem Tonband-Wettbewerb eine neue Richtung geben. Bei einer erneuten Durchführung unseres Wettbewerbes werden nur solche Aufnahmen zugelassen, die sich mit der Realisierung der in unserer Zeitschrift angebotenen Hörspielvorlagen befassen. Da wir die einzelnen Themen, technisch gesehen, so variabel auswählen, bleibt auch weiterhin dem Tonbandamateur genügend Spielraum für eigene Ideen und Gestaltungsmöglichkeiten.
Somit hätten wir die Möglichkeit, die einzelnen Aufnahmen in der Jury wesentlich gerechter zu beurteilen, wir hätten die weniger ergiebigen musikalischen Aufnahmen ausgeschlossen und vielen potentiellen Teilnehmern die Qual der Themenwahl genommen. Dies scheint uns, nach den Erfahrungen unseres ersten Wettbewerbes, eine für alle Beteiligten und für die Sache des Tonbandhobbys günstige Lösung zu sein.
Den Auftakt macht in diesem Heft ein interessanter Außenseiter des Hörspiels: Konrad Wünsche. Seine „Episoden" werden in unserer Zeitschrift erstmals veröffentlicht. Wir werden auch in Zukunft bemüht bleiben, bisher unveröffentlichte Beiträge aus den Federn der deutschsprachigen Autoren und Schriftsteller für unsere Reihe zu gewinnen. In einem Kommentar werden wir, jeweils im Anschluß an den abgedruckten Text, zum Autor, zum Text und zur Realisation Stellung nehmen und Anregungen geben. Red.
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- Anmerkung : Dieses Thema "Hörspiel" war für die allermeisten Tonbandhobbyisten genauso uninteressant wie die Rezensionen der klassischen Schallplatten von Karl Breh in der Hifi-Stereophonie. Ich vermute, daß diese Ausrichtung mit zum schleichenden Abbonneten-Schwund geführt hatte.
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Von Seite 69 : Regietisch für das Amateurstudio
Bei der folgenden Veröffentlichung handelt es sich gewissermaßen um die Dokumentation einer Wettbewerbsarbeit aus dem Bereich der Physik. Eingereicht wurde sie von einer Pfälzer Arbeitsgruppe zum naturwissenschaftlich-technischen Wettbewerb für Jugendliche „Jugend forscht 68", ausgeschrieben von Deutschlands größter Illustrierten „stern". Beim Landeswettbewerb Rheinland-Pfalz konnte die Arbeitsgruppe Gerd Fischer, Rolf Gümbel, Dieter Hofherr und Gerhard Metzger, sämtliche Neustadt/Weinstraße, mit der folgenden Arbeit zum Thema „Planung und Bau eines Regietisches für ein Amateurstudio" den zweiten Preis erringen.
Über die Aufgabe
Die gestellte Aufgabe zur Bearbeitung des Themas wollen wir kurz skizzieren: Bau eines möglichst universell verwendbaren Regietisches für ein Amateurstudio zur Aufnahme und Wiedergabe von Sprache, Musik und Geräuschen in möglichst originalgetreuer Reproduktion, mit relativ einfacher und übersichtlicher Bedienung, mechanischer Beanspruchbarkeit und Anpassungsfähigkeit an eine moderne Wohnungseinrichtung.
Über das Ergebnis will unser Bericht Auskunft geben. Erwähnenswert ist noch, daß die Bauzeit etwa 800 Arbeitsstunden innerhalb von drei Monaten betrug und sich die Materialkosten ohne die betriebsfertigen Geräte sich auf rund 900.- DM beliefen. Der Gesamtwert des Regiepultes beträgt etwa 4000 Mark. Red.
- Anmerkung : Gleich auf dem ersten Bild des Tisches ist für einen Studio-Profi zu erkennen, so baut man keinen Plattenspieler in einen Regie-Tisch ein, das ist unbedienbar, also praxisfremd. Gerade der DUAL sollte und mußte von vorne bedient werden.
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Natürlich konnte es nur ein Kompromiss werden
Die oben erwähnte Arbeitsgruppe stellte sich - als Grundvoraussetzung - die Aufgabe, eine für den Amateur gerade noch tragbare Relation zwischen finanziellem Aufwand und der Ausschöpfung aller im Amateurbereich notwendigen und wünschenswerten technischen Möglichkeiten zu schaffen, bei einem Maximum an Bedienungskomfort. Die zur Aufnahme und Wiedergabe erforderlichen Geräte (zwei Tonbandmaschinen, ein Tuner/Verstärker, ein Plattenspieler) stellten die Neustädter Tonbandamateure so zusammen, daß sie nach Funktionsgruppen geordnet und von einer Person leicht bedient werden können.
Dieser Bedienungskomfort beruht hauptsächlich auf dem eingebauten Kreuzschienenverteiler, der es erlaubt, alle eingebauten sowie bis zu sechs externen Tonquellen durch einfaches Umschalten auf die sechs Regler des Mischpultes zu leiten. Das Mischpult selbst stellt das Hauptaggregat im Regietisch dar. Alle ankommenden und abgehenden Tonsignale fließen über dieses Mischpult. Sie können bei Aufnahme und Wiedergabe untereinander beliebig gemischt werden.
Darüberhinaus können alle Tonfrequenzen nach Belieben verhallt und nach der jeweiligen Geschwindigkeit des Tonbandgerätes mit einem Echo versehen werden. Für besondere Tontricks steht ein Verzerrer zur Verfügung, der es gestattet, mittels sechs Filtern bestimmte Frequenzbänder hervorzuheben oder zu unterdrücken.
So kann man zum Beispiel beim Überspielen schlechter Aufnahmen verlorengegangene Frequenzen wieder bevorzugen und dadurch eine gewisse Qualitätssteigerung erzielen. Zur besseren Aussteuerkontrolle sind zwei geeichte VU-Meter mit den entsprechenden Transistorverstärkern eingebaut. Der Regietisch ist für Vollstereobetrieb ausgelegt und volltransistorisiert. Er gestattet auch, Diapositive und Schmalfilme vollsynchron, automatisch und stereofon zu vertonen.
Prinzip des Regietisches
Im folgenden wollen wir den Aufbau und die Gesamtkonzeption dieses Regietisches etwas ausführlicher beschreiben und darstellen.
Es handelt sich um das Verfahren der magnetischen Tonaufzeichnung. Damit befaßt sich auch dieser Amateurtonregietisch. Aufnahme-Speicherung-Wiedergabe bilden die Grundpfeiler eines jeden Schallaufzeichnungsverfahrens. Es soll nun gezeigt werden, wie dieser Amateurtonregietisch mit den drei Grundpfeilern der Magnettonaufzeichnung immer neue Varianten findet und alle sich bietenden technischen Möglichkeiten im Bereich des Amateurs voll auszuschöpfen sucht.
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- Anmerkung : Was hat das mit den Prinzipien eines Regietisches zu tun ?
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Elektrischer Aufbau
Aufnahme:
Hierzu benötigen wir eine Tonquelle und ein Tonbandgerät. In diesem Fall findet das „Uher Royal Stereo" Verwendung. Es handelt sich hierbei um ein 4-Spur-Vollstereogerät, das in seinem Aufnahmeteil die Forderung nach einer höchstmöglichen Tontreue erfüllt. Als Tonquellen kommen in Betracht: Mikrofone, Phonogeräte, Tuner (Rundfunkempfangsteile), Tonbandgeräte, el. Tonabnehmer.
Angeschlossen werden diese Tonquellen folgendermaßen: Niederohmige Mikrofone (hochohmige mit Übertrager) werden mit abgeschirmten, beliebig langen Kabeln und zugsicheren Schraubkupplungen an einen Kreuzschienenverteiler, verwendet in der Studiotechnik, angeschlossen. Ebenso erhalten alle sonstigen Tonquellen Anschluß an diesen Kreuzschienenverteiler. Er hat die Aufgabe, die ankommenden Tonsignale auf die sechs Kanäle des Mischpults zu verteilen. Seine leichte Bedienbarkeit durch einfache Kippschalter erspart das lästige und zeitraubende Kabelumstecken, das darüber hinaus auch noch viele Unsicherheiten elektrischer Art mit sich bringt.
Pegelvorregler für gemeinsames Lautstärkeniveau
Durch sogenannte Pegelvorregler, für jeden Kanal einen, können alle Tonquellen vor der Aufnahme auf ein gemeinsames Lautstärkeniveau eingestellt werden. Um eine Übersteuerung des Tonbandgerätes zu vermeiden, wird die Aussteuerung vor der Aufnahme mit Hilfe eines Pegeltons (1000 Hz sinus) vom Mischpult eingestellt. Dieser Pegelton entspricht der höchstzulässigen Aufnahmelautstärke. Die Lautstärkeregelung während der Aufnahme erfolgt über sechs Flachbahn regier (Schiebewiderstände). Als Kompensationsglied für dabei auftretende Spannungsabfälle ist pro Kanal je ein Transistorverstärker eingesetzt. Jeder Kanal ist durch einen Schiebeschalter direkt abschaltbar. Bei Stereobetrieb werden je Tonsignal zwei Kanäle benötigt. Innerhalb des Stereosignals können mit sogenannten Panoramareglern bis zu vier monotone Tonquellen innerhalb der Stereobasis zur Erzielung sogenannter Laufeffekte verschoben werden. Die Ausgangsseite des Mischpultes ist vierfach ausgeführt. Intern für die beiden Tonbandgeräte und den Verstärker (als Monitor) und extern für weitere Tonbandgeräte bzw. Verstärker. Vor diese Ausgänge ist als Gesamtsignalverstärker zur Erreichung der Empfindlichkeit des Tonbandgerätes ein Siliziumtransistorverstärker geschaltet. Für besondere Zwecke (Hörspiel, Vertonungen, elektronische Musik etc.) können die ankommenden Tonsignale verändert werden: Der Hallanteil läßt sich mit einem Flachbahnregler am Mischpult bis zu 2 s erhöhen. Mit Hilfe des zweiten Tonbandgerätes läßt sich je nach Bandgeschwindigkeit ein unterschiedliches Echo erzeugen, dessen Lautstärke ebenfalls mit einem Flachbahnregler am Mischpult verändert werden kann.
Zwei Aussteuerungsinstrumente (dB-Meter)
Klangfarbe und Frequenzumfang können durch einen eingebauten Stereoverzerrer verändert werden. Zur optischen Pegelkontrolle stehen zwei übersichtliche Aussteuerungsinstrumente (dB-Meter) zur Verfügung. Ihre Aussteuerung erfolgt über zwei mit Siliziumtransistoren bestückte Verstärker. Die akustische Pegelkontrolle erfolgt bei Mono Vor- oder Hinterband über Kopfhörer oder Lautsprecher, bei Stereo nur über Vorband und Kopfhörer oder Lautsprecher.
Film- und Diavertonung:
Es besteht die Möglichkeit, Diapositive und Schmalfilme synchron zu vertonen. Das erforderliche Impulsgerät ist in den Tonbandgeräten bereits eingebaut. Die Ausgänge sind auf die Anschlußplatte herausgeführt. Automatische Diaprojektoren bzw. Synchrongeräte für Filmprojektoren brauchen zur Aufnahme und zur automatischen, tonsynchronen Wiedergabe nur durch ein entsprechendes Normalkabel mit der Buchse auf der Anschlußplatte verbunden zu werden. Der erforderliche Impuls wird durch eine Steuertaste am Tonbandgerät auf eine zusätzliche Spur des fertigvertonten Bandes aufgezeichnet.
Wiedergabe :
Die Wiedergabe erfolgt grundsätzlich über das Mischpult und den eingebauten HiFi-Stereo-Endverstärker mit einer Leistung von 2x10 Watt (sinus) und 2x15 Watt (music power). (Anmerkung : Grundig Einbau-Steuergerät)
Zur Wiedergabe der einzelnen Tonquellen (Tonbandgeräte, Plattenspieler, Tuner, Mikrofone) sind keinerlei Kabelumsteckungen erforderlich. Weiterhin ist es möglich, wie bei der Aufnahme auch bei der Wiedergabe (Playback), Hall, Echo und Verzerrer zuzuschalten. Die Tonsignale werden vom Verstärker kommend über das Anschlußfeld von zwei 80Liter Lautsprecherboxen (geschlossenes Gehäuse, akustisch gedämpft) in Schallschwingungen umgewandelt. Sie sind bestückt mit je einem Isophon-Tieftonlautsprecher, je einem Mitteltöner und je zwei Hochtönern. Die Zusammenschaltung erfolgt über entsprechende Frequenzweichen (5 Ohm Impedanz). Über diesen ganzen Übertragungsweg behält das Signal eine Dynamik von 50dB bei. Im Zusammenwirken mit der Stereofonie wird dadurch eine optimale Tonqualität gewährleistet.
Mechanischer Aufbau
Der Regietisch ist aufgebaut aus 16 und 19mm Preßspan-Novopan-Platten, die verschraubt und mit Holzkleber verleimt sind. Die Frontplatte ist mit schlag-, kratz-und hitzefestem Resopal hellgrau verkleidet. Alle sonstigen sichtbaren Holzteile sind mit Ahorn natur furniert und mit farblosem Schutzlack gestrichen. Der eigentliche Regietisch ist auf einem Gestell aus geschweißtem Vierkantstrahlrohr, mattschwarz lackiert, montiert. Das Gestell ist durch Zwischenstreben verstärkt. Gestell und Regietisch können zum besseren Transport getrennt werden.
Die Rückseite des Regietisches kann zu Reparaturen und technischen Änderungen herausgeklappt werden, sie dient dann als Werkzeugablage oder Schreibunterlage. Die eingebauten Frontplatten für Netz, Verzerrer, Aussteuerung, Kreuzschienenverteiler, Eingänge/Ausgänge bestehen aus 1,5 mm Aluminiumplatten, silber lackiert und mit einem farblosen Schutzlack versehen. Sie können im Servicefalle an dem an der Frontseite angebrachten Meßgerätegriffen nach Lösen der Verschraubungen herausgenommen werden.
Das Klangregelteil: der Verzerrer VZ6S
Mit dem eingebauten Verzerrer können innerhalb des Hörbereichs sechs Frequenzbänder, einzeln oder beliebig gemischt, übertragen werden. In jedem der beiden Kanäle stehen dazu sechs Regler zur Verfügung, die je nach Bedarf den Pegel, also die Lautstärke des zu übertragenden Frequenzbandes, einstellen. Die Einsatzmöglichkeiten dieses Klangregelteils sind sehr vielseitig. Wir möchten hier verschiedene Beispiele aufzählen. Zwischen Mikrofon und Verstärker oder Tonbandgerät geschaltet, erlaubt der Verzerrer die verschiedensten Effekte, so z. B. eine Telefonstimme, oder bei Unterdrük-kung der mittleren Frequenzbänder HiFi-Klang mit physiologischem Charakter. Besonders in Verbindung mit dem Hallgerät ergeben sich interessante Effektmöglichkeiten. So ist zum Beispiel möglich, nur bestimmte Frequenzen zu verhallen oder mit elektrischen Musikinstrumenten (Gitarre oder Orgel) charakteristische Klänge zu erzeugen. Beim Überspielen von Tonbändern können verlorengegangene Frequenzen bevorzugt werden oder Resonanzfrequenzen unterdrückt werden.
Einige technische Hinweise
Da es nicht möglich ist, an dieser Stelle die gesamten technischen Daten der einzelnen Bausteine zu veröffentlichen, kurz noch einige Hinweise hierzu, soweit sie nicht schon im Text gegeben wurden. Der oben beschriebene Verzerrer VZ6S enthält außerdem neun Transistoren, eine Diode und eine Zenerdiode. Das Mischpult verfügt über einen Frequenzbereich von 20 bis 20.000 Hz linear, vier Wanderregler zur Erzeugung von Laufeffekten von maximal vier monotonen Tonquellen innerhalb der Stereobasis, Mono-Stereo-Schalter und einen Pegeltongenerator zum Einpegeln der Aussteuerung.
Das Phonogerät ist der bewährte Plattenspieler Dual 1019 mit einem Shure Tonabnehmer-System M 44 MG und Antiskating.
Als Tonbandgeräte werden zwei UHER-Royal-Stereo in Vierspur-Ausführung eingebaut. Diese Geräte verfügen über einen eingebauten Diapilot mit Impulskopf zur synchronen Bildsteuerung von Vertonungen und gestatten bei einem Spulendurchmesser von 18cm unter Ausnutzung entsprechenden Bandmaterials eine maximale Spieldauer von 48 Stunden.
Als Tuner-Verstärker fand der Grundig HF 500 Verwendung, der für alle Wellenbereiche ausgelegt ist und eine Sinus-Dauertonleistung von 2x10 Watt abgibt. Die eingebaute Raumhalleinrichtung stammt ebenfalls von Grundig (Type HVS1). Sie erreicht eine Nachhallzeit bis zu 2 Sekunden. Es handelt sich im einzelnen um eine Schallverzögerungseinheit mit Drahtspiralen und elektrodynamischen Wandlern und einer schwingungsarmen trittschallsicheren Aufhängung. Red.
- Anmerkung : Die Grundig Raumhalleinrichtung machte einen miserablen Hall, der eigentlich überhaupt nicht verwendbar war und ist. Hier im Museums-Labor haben wir mehrere von diesen Hallspiralen, alle passiv, darum "alterungebständig". - Und mit dieser gesamten Beschreibung eines Regietisches hätte man mich mit meinen damals 19 Jahren überhaupt nicht begeistern können. In jedem Radio RIM oder Radio ARLT Katalog stand es ausführlicher beschrieben und besser formuliert. Also am Niveau der Zeitschrift musste noch"gefeilt" werden.
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Literatur auf Band - "Das Hörspiel" (Teil 5)
Dieser das Thema Hörspiel abschließende Beitrag befaßt sich mit einzelnen Arbeiten, an denen wir demonstrieren wollen, wie ein Stoff für den Funk formal bewältigt werden kann.
Allen diesen Hörspielen liegt eine Geschichte oder Fabel - und sei sie noch so rudimentär - zugrunde. Die Geschichte kann real erzählt werden, sie kann bis zur Situation verkürzt erscheinen, sie kann aus der Vergangenheit heraufgeholt werden, sie kann zum Augenblick zusammenschießen.
Die Verarbeitung eines Stoffes im Hörspiel schließt - wie wir schon gesehen haben - ungleich mehr Freiheiten ein als die im Bühnentext. Die imaginäre Funk-Bühne läßt viele Möglichkeiten zu. Aufgrund dieser fast grenzenlosen Ansätze wird der versierte Funkautor aber darauf sehen, die Vorstellungskraft des Hörers nicht über Gebühr zu strapazieren.
Das Angebot der dramaturgischen Techniken muß rationell gebraucht werden. Ein Hörspiel darf nicht zum Wolkengebilde werden. In der Entwicklung des Hörspiels haben sich dramaturgische Modelle herausgebildet, von denen wir einige anhand der Arbeiten zeigen wollen. Zugleich werden damit noch einmal wichtige deutsche Autoren des Funk-Genres vorgestellt. Für die bibliografischen Angaben sind wieder die römischen Ziffern - siehe Beitrag 1 in Heft 5/67 - verwendet, S = Sendetermin. Red.
Jetzt kommen oder kamen 4 dreispaltige eng beschriebene A4 Seiten, auf die wir hier verzichten wollen.
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- Anmerkung : Damit war das Thema Hörspiel so weit in den Vordergrund gerückt, daß man diese Zeitung quasi als Hörspielzeitung betrachten konnte. Das war nicht gesund.
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1968 - "Ein Funkhaus im Kleinen"
Zu Gast bei den Darmstädter Tonband-und Stereofreunden
Über der schweren Eisentür leuchtet ein rotes Schild: „Ruhe - Aufnahme". Eine große Tafel weist den Besucher darauf hin, daß er in diesem Falle zu warten habe oder einen anderen Eingang benutzen möchte. Wir haben Glück: soeben erlischt das Signal, die Tür wird von innen mit einem energischen Ruck aufgestoßen, und auf der Schwelle begrüßt uns lachend Gerhard Zeppenfeld, der Prinzipal und Motor der Darmstädter Tonband- und Stereofreunde.
Ein erster Blick registriert zwei Studioräume, zur linken einen kleineren mit Gerätepark und technischen Requisiten und geradeaus den Aufnahmeraum. Er ist durch eine dicke Glasscheibe optisch und durch eine Sprecheranlage akustisch mit dem zweiten verbunden.
In der Mitte sind hufeisenförmig drei Tische aufgestellt, zahlreiche Stühle, ein Sprechermikrofon mit schwenkbarem Stativ, an den Wänden und an der Decke akustische Dämmplatten, Telefon, Schreibzeug, Manuskripte überall, volle Aschenbecher, ein paar Biergläser - es sieht nach Arbeit aus. (???)
Inge Dorka, Bibliothekarin und Chefautorin des Clubs, gesellt sich zu uns, ebenso Reinhart Zahn, kaufmännischer Angestellter und rechte - und wenn es sein muß auch linke - Hand des Chefs der Truppe. Es herrscht eine herzliche Atmosphäre.
Über die Grenzen ihrer Stadt hinaus bekannt
Die Darmstädter Tonband- und Stereofreunde haben sich in den letzten Jahren weit über die Grenzen ihrer Stadt hinaus einen Namen gemacht, der es mit Recht erlaubt, diese Amateurgruppe als beispiellos hinzustellen.
Womit wir keineswegs die Bemühungen anderer Clubs schmälern, sondern lediglich auf die besondere Situation dieser Gruppe hinweisen möchten. So konnten sich die Darmstädter auf fast allen Tonbandwettbewerben der letzten Jahre mit immer größerem Erfolg qualifizieren, wobei einschränkend gesagt werden muß, daß sie aufgrund ihres einwandfrei funktionierenden Teamworks natürlich manchem Solo-Amateur überlegen sind. Andererseits erscheint es durchaus legitim, gemeinsam vorzugehen, wenn man bedenkt, daß jedem Gleichgesinnten dieselbe Möglichkeit des Zusammenschlusses offensteht und die Darmstädterauch einmal klein angefangen haben.
Jedoch sei gleichzeitig darauf aufmerksam gemacht, daß eine aufeinander eingeschworene Gemeinschaft, wie sie die Darmstädter darstellen, nur dann von Dauer sein wird, wenn innerhalb der Gruppe ein guter kameradschaftlicher Geist herrscht und ein Leitungsteam vorhanden ist, das weiß, was es will. Mit Idealismus allein ist zwar schon ein Anfang gemacht, aber die Kontinuität der Arbeit wird erst durch das zielstrebige Verfolgen immer neuer Vorhaben garantiert - und damit wiederum der erhoffte Erfolg und die erwünschte Anerkennung.
„arbeitswütige" Darmstädter Idealisten
Das Tonbandhobby gestattet die eigenschöpferische Auseinandersetzung mit künstlerischen Medien. Eine für alle Beteiligten gewinnbringende Beschäftigung läßt sich aber nur durch intensives Arbeiten erreichen. „Eintagsfliegen" gelingt zwar manchmal ein genialer Wurf, wie oft aber muß man es erleben, daß der erste Umgang mit dem neuen technischen Medium noch voller Initiative ist, diese Aktivität aber bald schon einer trägheitsbedingten Passivität Platz macht. Insofern könnte man die Darmstädter geradezu als „arbeitswütige" Idealisten bezeichnen. Dies gewissermaßen als Vorbemerkung und Vorwarnung für geplante Unternehmungen im Stil der Darmstädter Tonband-und Stereofreunde.
Mit drei Mann haben die Darmstädter vor zwölf Jahren in der Ecke eines Wohnzimmers angefangen. Nächste Stationen waren Neben-, Hinter- und Vereinszimmer in den unterschiedlichsten Gaststätten und Hotels, bis sich für längere Zeit als Bleibe ein Kellerraum im Bahnhofsgebäude anbot.
Die Stadtväter auf die Tonbandfreunde aufmerksam machen
Doch auch dies war nur eine unbefriedigende Zwischenlösung, wenn man bedenkt, daß alle zehn Minuten ein Zug über das mit Eierkartons hinlänglich abgedichte Studio hinwegdonnerte. Es war klar, daß man auf Dauer ein eigenes Studio haben müßte, um intensiv arbeiten zu können. Nur - woher das viele Geld nehmen?
Die Darmstädter, um Einfälle nie verlegen, kamen auf eine glorreiche Idee: In Zusammenarbeit mit den Altersheimen in und um Darmstadt veranstalteten sie - bis zu dreimal jährlich - bunte Abende mit Wunschkonzerten. Mit Omnibussen wurden die alten Menschen nach Darmstadt in einen großen Saal gebracht, wo ihnen die Darmstädter Tonband- und Stereofreunde für zwei Stunden ein abwechslungsreiches Programm aus Musik und Unterhaltung servierten.
Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Die Stadtväter wurden auf die Tonbandfreunde aufmerksam und honorierten deren Bemühen zunächst mit ideeller, später auch mit finanzieller Unterstützung. Ebenso zeigten sich private Mäzene aus Wirtschaft und Industrie den Darmstädtern freundlich gesonnen - und so manche, für spätere Zeiten wichtige Beziehung und Verbindung nahm damals ihren Anfang. Alles in allem - man sprach über die Darmstädter Tonband- und Stereofreunde.
Mit viel Eigeninitiative
Nun zu einer, wenn man so will, „kulturellen" Institution im gesellschaftlichen Leben der Stadt Darmstadt arriviert, ließ das für die weitere Arbeit so unerläßliche Studio nicht mehr lange auf sich warten. Mit städtischer Unterstützung erhielten die Darmstädter die Möglichkeit, in einem ehemaligen Kühlhaus einer Metzgerei in der Landgraf-Georg-Straße Ecke Holzstraße eine ständige Bleibe zu finden.
In nächtelanger Arbeit wurden die eigentlichen Kühlräume im Erdgeschoß zu einem beinahe professionell anmutenden Studio umgebaut, während im Keller ein Bastelraum, ein großer Vorführ- und Vortragsraum und (für gemütlichere Stunden) eine kleine Bar eingerichtet wurden. Abstellraum und sanitäre Anlagen gehörten ebenfalls zum Umbauprogramm, in das insgesamt rund 30.000 Mark investiert wurden - zum größten Teil auf Spendenbasis.
Alles ist für Mitglieder frei zugänglich
Anfangs mußte man die Hörspielproduktion noch mit Leihgeräten anfertigen, heute verfügen die Darmstädter über einen Gerätepark, der sich sehen lassen kann. Das meiste rekrutiert aus ehemaligen Preisen, die sich die Tonbandfreunde auf den verschiedensten Tonbandwettbewerben holten. Diese Preise, von einzelnen Mitgliedern gewonnen, gehen meist in den Besitz des Clubs über und stehen dann allen Clubmitgliedern zur Verfügung.
Wie überhaupt alle Einrichtungen sämtlichen Mitgliedern frei zugänglich sind. Heute gehören dem Club rund vierzig junge Leute an, die sich - je nach Interessengebiet - einmal in der Woche in den Räumen der Darmstädter Tonband- und Stereofreunde treffen. So gibt es zum Beispiel eine Gruppe für Hörspiel, eine für Diavertonung und eine andere für Stereophonie.
Jede Gruppe hat ihren eigenen Chef, der sie betreut, und der gemeinsam mit seinen „Kollegen" und dem Prinzipal Zeppenfeld sozusagen den Vorstand bildet. Dieser wird von Jahr zu Jahr von den Mitgliedern neu gewählt und muß dem Club gegenüber für seine Tätigkeit Rechenschaft ablegen. Bei einem Mitgliedsbeitrag von knapp zwei Mark ist der Zulauf entsprechend groß, so daß nicht immer alle Interessenten Aufnahme finden können. Andererseits möchte man auch - im Interesse einer guten Zusammenarbeit - den Club nicht allzu sehr vergrößern.
Wichtig ist die Öffentlichkeitsarbeit
Zu den zahlreichen Aufgabengebieten, die sich die Darmstädter Tonband- und Stereofreunde teilweise selbst gestellt haben, die aber auch an sie herangetragen werden, gehört eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit.
So veranstalten die Darmstädter in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Fachhandel einmal wöchentlich für private Interessenten Tonband- und HiFi-Beratungen, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Ebenfalls eine ständige Einrichtung sind Schulungen für hessische Lehrer. Die Lehrer werden von den Darmstädtern mit dem Gebiet der Tontechnik und allen damit zusammenhängenden Problemen bekannt und mit dem Umgang der Geräte vertraut gemacht. Im hessischen Lehrprogramm gehört das Tonbandgerät schon seit langer Zeit zum ständigen Unterrichtsmittel.
Daneben übernehmen die Darmstädter zahlreiche Vertonungsaufgaben, unteranderem haben sie für ein großes pharmazeutisches Unternehmen eine Diaserie in sieben Sprachen vertont. Mit dem Erlös solcher Produktionen werden dann neue Geräte angeschafft und weitere Vorhaben in Angriff genommen. Zur laufenden Arbeit gehören auch zahlreiche Hörspiele, die selbst geschrieben und realisiert werden.
Am bekanntesten ist aber wohl die Idee der „Schiffsbänder" geworden. Die Darmstädter hatten sie vor drei Jahren geboren und seitdem produzieren sie Woche für Woche neue bespielte Tonbänder für die deutschen Seeleute auf allen Weltmeeren.
Resume
So gesehen - und damit möchten wir unsere Eindrücke resümieren - sind die Darmstädter Tonband- und Stereofreunde geradezu ein „klassisches" Beispiel für die vielfältigen Möglichkeiten, die das Tonbandhobby zu bieten hat. Vorausgesetzt natürlich, man weiß sie zu erkennen und zu nutzen. se.
INDUSTRIE-NOTIZEN
Reporter-Mikrofon mit Start/Stop-Fernschaltung
Das Reportermikrofon GDM 301 S mit Start/Stop-Fernschaltung, das dem Grundig Batterie/Netz-Tonbandgerät TK 2200 als Erstausstattung beiliegt, ist nunmehr auch im Einzelverkauf erhältlich. In seiner zweckmäßigen Ausstattung mit Kabelhaspel sowie auch hinsichtlich der akustischen Werte entspricht es dem bisherigen normalen Mikrofon GDM 301. Die annähernd nierenförmige Charakteristik läßt Sprach- und Musikaufnahmen auch in akustisch ungünstigen Räumen gut gelingen. Die Anschlußimpedanz ist mittel-ohmig und für Transistorgeräte ausgelegt. Der unverbindliche Richtpreis für das GDM 301 S beträgt 34.- DM.
INDUSTRIE-NOTIZEN
„Goldenes Tonband" 1967 nicht verliehen
Trotz teilweise ausgezeichneter Arbeiten wurde beim 6. Wettbewerb um das „Goldene Tonband von Zürich" der begehrte Preis für 1967 nicht verliehen. Die Jury, die höchste schöpferische und technische Qualitäten verlangte, fand keine Arbeit so überragend, daß sie ihr den Preis zuerkennen wollte. Stattdessen wurden die Gewinner der Gold- bzw. Geldpreise aus der Agfa-Gevaert-Stiftung in drei Gruppen eingeteilt. Für die fünf besten Einsendungen gab es 500 Schweizer Franken. Sie erhielten: A.Waldvogel (Wil/Schweiz), Andreas Klausner (Liebefeld/Schweiz), Jules Vercammen (Antwerpen/Belgien), Wolfgang Kosian (Wien/Österreich) und Alfred Poerschke (Hamburg/Deutschland). An dem Wettbewerb hatten sich Tonbandamateure aus Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, England, Finnland, Frankreich, Holland, Österreich und der Schweiz beteiligt.
INDUSTRIE-NOTIZEN
7. Wettbewerb - „Goldenes Tonband von Zürich"
„Komponieren und vertonen Sie für die Winter-Olympiade 1972 in Japan das offizielle Musik-Signet von rund 30 Sekunden Dauer." So lautet das Thema des 7. Wettbewerbes um das „Goldene Tonband von Zürich". Auch 1968 sind wieder Gold-, Silber- und Bronzemedaillen bzw. 2000 Schweizer Franken aus der Agfa-Gevaert-Stiftung zu gewinnen. Das Patronat über diesen Wettbewerb, der neben technischem Können auch Musikalität verlangt, hat der Stadtpräsident von Zürich übernommen.
Die besten Musik-Signets sollen nach dem Entscheid an das Olympische Komitee nach Japan gesandt werden. Einsendeschluß ist der 30. Oktober 1968. Das bespielte Band (19 cm/s, Bandanfang und -ende mit Kennwort und Kennzahl) muß neutral verpackt und ohne Absender an ... geschickt werden. Die Absender-Adresse dagegen ist mit Tonbandkennwort und -kennzahl an die .. zu senden.
INDUSTRIE-NOTIZEN
Uher-Royal de Luxe ab sofort lieferbar
Juni 1968 - Wie die Uher Werke, München, bekanntgeben, ist das anläßlich der großen deutschen Funkausstellung im August 1967 in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellte Tonbandgerät "UHER Royal de Luxe" ab sofort lieferbar. Das Gerät, das den Wünschen einer großen Zahl von HiFi-Amateuren entspricht, kann wahlweise waagrecht oder senkrecht betrieben werden und zeichnet sich durch hervorragende elektro-akustische Eigenschaften aus.
INDUSTRIE-NOTIZEN
Neues aus der CSSR
Eine Nachricht, die alle Freunde des Tonbandes interessieren wird, erreichte uns aus der Tschechoslowakei:
Im deutschen Programm der Auslandssendungen des Tschechoslowakischen Rundfunks wurde ab 27. April 1968 den Tonbandamateuren eine Sendezeit eingeräumt, und zwar jeden zweiten Sonnabend-Vormittag zwischen 9 Uhr und 10.30 Uhr auf Kurzwelle im 31m-Band (9505 kHz) und 49m-Band (6055 kHz).
Um 9 Uhr beginnt das Programm mit einer Blasmusik-Gewinnsendung (geblasen, geraten, gewonnen), und im Anschluß daran kommen die Tonbandamateure zur Wort. Da besonderen Wert auf die Auslandskontakte der tschechoslowakischen Amateure gelegt wird, steht diese Sendezeit auch allen deutsch-sprachigen Tonbandfreunden zur Verfügung. Das Programm wurde erst eingeführt und hat noch keine endgültige Form. Sollten sich erfolgreiche Kontakte zeigen, ist eine Erweiterung der Sendezeit durchaus denkbar. In diesem Zusammenhang ist auch daran gedacht, FICS-Nachrichten in den drei FICS-Sprachen in bestimmten Zeitabständen über diese beiden Kurzwellenbänder zu senden.
INDUSTRIE-NOTIZEN
Erste deutsche Tonband-Tombola
„Ein Herz für Kinder" ist das Motto der ersten deutschen Tonband-Tombola, deren Auftakt am 1.Juni 1968 erfolgte. Sie steht im Zeichen der Hilfe für 250 schwerstgeschädigte und zum Teil elternlose Kinder, die im Pflegeheim „Haus an der Sonne", Cluvenhagen bei Bremen, leben.
Eine 86jährige Heimleiterin hat diese Anstalt aufgebaut und für die gute Sache nicht nur ihre persönliche Arbeitskraft, sondern auch privates Vermögen, Haus- und Grundbesitz eingesetzt. Aufgrund des privaten Status des Heimes sind nicht nur die öffentlichen Zuschüsse gering, es werden auch keine Zuwendungen von karitativer Seite oder anderer Hilfsaktionen gegeben. Helfen könnte in diesem Falle schnelle und vielleicht wirksame Privatinitiative.
So dachte Tonbandfreund Karl-Heinz Karos, Berlin, und damit war die erste Tonband-Tombola geboren. Die Fono-Industrie, der Großhandel und auch private Tonbandfreunde - in „abendfüllender" Kleinarbeit von Karl-Heinz Karos angeschrieben - stellten eine große Zahl von Preisen zur Verfügung. Mikrofone bis hin zur Spitzenklasse, Tonbänder aller Größen und Typen, Lautsprecherboxen, Plattenspieler, Fachzeitschriften sowie ein großes Sortiment Tonbandgeräte-Zubehör.
Da dieser Teil der Aktion bei Redaktionsschluß noch nicht abgeschlossen war und weitere Preise in Aussicht gestellt wurden, ist mit einer Erweiterung dieses Kataloges zu rechnen. Der erfolgte Auftakt und die Eröffnung der Sachwert- Lotterie liegt in Form eines 30 Minuten-Hörberichtes vor. Interessenten erhalten gern eine Bandkopie einschließlich der Teilnahmebedingungen. Postkarte genügt, schreiben Sie bitte an: K.-H. Karos, Berlin.
Das Neue an dieser Tombola ist, daß sie ganz auf den Informationsträger „Tonband" ausgerichtet ist. Die Verbreitung erfolgt deshalb auch ausschließlich durch das Tonband. Folgende Rundbandkreise haben sich in den Dienst der guten Sache gestellt und übernehmen die Tonband-Tombola in ihr Programm: „Die Bayerische Rumpelkammer", Regensburg; „Das Bunte Hörmagazin", Berlin und Stuttgart; „Die Tönende Illustrierte", Köln; „Das Theaterband", Hannover; „Das Tönende Schatzkästlein", Freiburg; „Das Bayerische Kaleidofon", München; „Das Podium", Berlin (als Veranstalter).
Die Ziehung der Gewinner und die Verlosung der Sachpreise finden unter notarieller Aufsicht im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung am 24. August 1968 in Berlin statt. Auch dieses bunte Unterhaltungsprogramm von Tonband-Amateuren für Tonband-Amateure erscheint im Programm der oben genannten Rundbandkreise. Natürlich kann jeder Tonband-freund - soweit er nicht Mitglied dieser Rundbandkreise ist - eine Bandkopie anfordern. Jeder kann mitspielen und mitgewinnen.
- Ein Hörbericht über die Tombola-Eröffnung, die Ziehung der Gewinner im Rahmen einer Unterhaltungs-Show per Tonband, die Chance einen attraktiven Preis zu gewinnen, und das schöne Gefühl bei einem guten Werk mitgeholfen zu haben - mit einer Postkarte nach Berlin sind Sie dabei. fh