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Das Wissen um die Details der Magnetbandtechnik

bearbeitet im Okt. 2017 von Gert Redlich - Im Westdeutschland (das war anfänglich die sogenannte Trizone) der Jahre 1949/50 bis nach 1970 gab es fast nur 2 Hersteller bzw. Namen für das Verbrauchsmaterial "Magnetband". Das galt sowohl für die sogenannten "Open Reel" Bänder wie auch später für die Kassetten.

Agfa und BASF dominierten den Markt eindeutig. Daß es da auch noch Genoton und 3M und Ampex und Dupont und EMI (und noch ein paar "Andere") gab, hatte (uns) nicht wirklich interessiert. Und hätte ich nicht schon 1972 über "spezielle Verbindungen" Kontakte zu jungen Amerikanern hier bei uns in Wiesbaden gehabt, wären die 3M Scotch Bänder nahezu genauso teuer gewesen wie die von BASF oder Agfa.

Selbst als die Japaner mit den erst kleinen und dann großen Bandgeräten auf den (west-) deutschen Markt kamen, kaufte "der Deutsche Wessi" erstmal noch (eine Zeit lang) Grundig und dann Telefunken und dann BASF und dann erst Agfa.
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Agfa hatte jedoch Marketing- "Schwierigkeiten"

Bei der Übergabe des Agfa-"Erbes" im Sept. 2009, also einer sehr großen Anzahl von CC Kassetten und einer fast ebenso großen Menge an Dokumenten und weiteren Mustern und Einzelteilen gab es erste Hinweise auf damals "Vertrauliches". Die Mutterfirma Bayer Leverkusen hatte ja irgendwann die Magnetbandsparte an den Wettbewerber BASF verkauft oder abgestoßen, wie man das nun klassifiziert, ist im Nachhinein egal. Und die nunmehr ex- Kollegen konnten endlich "gefahrlos" aus dem Nähkästchen plaudern.

Der anwesende Agfa Marketing- Mann bei unserem langen Zeitzeugengespräch (bei uns ist das der "Mr. Agfa") erzählte von den Problemen im Marketing, das die BASF Kollegen einfach besser "konnten". Der mit anwesende Quallitätsingenieur der letzten Agfa Jahre (bei uns ist das der "Mr. Makrolon"), der die Produktions-Qualität der Agfa-Bandproduktion kontinuierlich bewachen und auch erfassen und dokumentieren mußte, erzählte von der sehr aufwendigen Aufhol-"Jagd" der Agfa- Ingenieure gegenüber dem Vorsprung der BASF mit ihren vorhandenen Vorkenntnissen. Das Agfa Magnetbandwerk in Wolfen war ja 1945 von den Russen gefleddert worden und für Wessis nicht mehr zugänglich.
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Ab einer bestimmten Bandsorte (kommt noch) war dann Agfa aufgrund eigener Forschung technologisch besser als die BASF- Kollegen, und das wußten die dort auch. Das hatte mir ein BASF Mann "gesteckt". Doch die BASF hatte draußen im Endkunden-Markt deutlich über 60% Marktanteil und Agfa dümpelte so vor sich hin. Daß Agfa eine ganz deutlich (also erheblich) größere Menge an Rohband (das nackte Band auf diesen großen 40cm Tellern aus Pappe mit Holzbobby auf Europaletten gestapelt) an fast alle europäischen OEMs bzw. die sogenannten Konfektionierer (sehr erfolgreich) lieferte, war nur wenigen bekannt.

Verglichen wurden fast immer nur die Umsätze in den Elektro-Läden und Märkten, die die fertig in Plastik-Kassetten / Schubern verpackten Leerbänder auf allen Spulengrößen sowie die CC-Leerkassetten verkauften.
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Die Aufholjagd bei Agfa

Wenn man es richtig angeht und die richtigen "Leute" hat, kann es durchaus klappen. Und Agfa hatte die richtigen Leute, das waren der Dr. Krones im Magnetbandwerk und der Dr. Rindfleisch bei Bayer, der die Pülverchen erforscht und dann gemixt hatte.

Hier kommen als erstes die beiden Artikel von Dr. Krones mit einer Beschreibung seiner Person und seines Werdeganges.

Später weren noch weitere technische Artikel hinzugefügt.

Am Ende noch ein Verweis auf die Agfa Magneton Illustrierte, in der ebenfalls eine Menge kürzerer technischer Artikel abgedruckt sind.

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